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Museum für Gegenwartskunst

Museum für Gegenwartskunst Siegen e.V.
Unteres Schloss 1
D-57072 Siegen
Tel. 0271 405 77- 10, Fax 0271 405 77- 32
info@kunstmuseum-siegen.de
www.kunstmuseum-siegen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibitions

 

Herbst 2006

Wie die Welt ist und wie sie sein könnte.

Stephen Willats. Arbeiten von 1962 bis 2005

Stephen Willats (geb. 1943, lebt und arbeitet in London) gilt als Konzeptkünstler der ersten Stunde. In den sechziger Jahren hat er die traditionelle objektorientierte Kunstauffassung auf grundsätzliche Weise in Frage gestellt und damit auch den engen musealen Wirkungsrahmen von Kunst. In jener Zeit beginnt er sich mit Kybernetik, Systemtheorie, Sozialwissenschaften zu beschäftigen. Wie ein Soziologe bildet er Projektteams, geht zu den Menschen fernab der Kunstinstitutionen und befragt sie zu ihrem Leben, zum Lebensumfeld, zu den Lebensentwürfen, zu ihren Wünschen und Frustrationen. Das Mittel des Fragebogens (z.B. in dieser Zeit auch bei Hans Haacke, Jochen Gerz und anderen) entdeckt Willats für seine Arbeit und bringt die Sprache und die Themen des Alltags in die Kunstwelt mit ihren vermeintlich anerkannten Regeln.

Seither motiviert er in seinen Projekten die Menschen, ihre eigenen Wahrnehmungen zu registrieren und zu formulieren. Aber keine abschließende Auswertung von Daten und deren Analyse ist sein Ziel. Er möchte vielmehr die Menschen ermutigen, durch genaue Beobachtung und Beschreibung ihrer Lebensverhältnisse den ersten Schritt in Richtung einer aktiven Veränderung zu machen.

Die Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst Siegen bietet den bisher größten Überblick über die Arbeit von Stephen Willats. Ausgehend von den ersten frühen phänomenologischen Beobachtungen, den Manifesten zur Rolle des Künstlers und den frühen kybernetischen Experimenten verfolgt sie die Entwicklung der spielerischen und kommunikativen Strategien in seriellen Foto-Text-Arbeiten und größeren Projekten über einen Zeitraum von mehr als vier Jahrzehnten.

Ausstellung und Katalog werden großzügig unterstützt durch die Henry Moore-Foundation, den British Council, das Berliner Künstlerprogramm des DAAD sowie den Freundeskreis des Museums für Gegenwartskunst Siegen.

 

 

bis Januar 2007

Maria Lassnig. Körper und Seele malen.

Sonderpräsentation in der Sammlung Lambrecht-Schadeberg / Rubenspreisträger der Stadt Siegen

Bis Januar 2007 wird neben einer Auswahl der anderen neun Rubenspreisträger (Francis Bacon, Lucian Freud, Rupprecht Geiger, Hans Hartung, Giorgio Morandi, Emil Schumacher, Antoni Tàpies, Cy Twombly, Fritz Winter) schwerpunktmäßig Maria Lassnig in der Sammlung Lambrecht-Schadeberg vorgestellt. Lassnig erhielt 2002 den 10. Rubenspreis der Stadt Siegen; der Preis ging damit zum ersten Mal an eine Frau.

Körperbewusstseinsbilder nannte Lassnig (geb. 1919, lebt und arbeitet in Wien) schon sehr früh die Resultate ihrer Malerei. Ihre Bilder registrieren physische, psychische, existentielle Zustände in einer teils abstrakt-konkreten, teils figurativen malerischen Übersetzung. Konzentrierte Akzente gibt es gleichermaßen wie nervös impulsive Striche. Die Malerei ist in ihrer Schnelligkeit zugleich von hypnotischer Präzision. Die hellen kalten Farben - hellgrün, rosa, violett - stehen meist auf grauen Bildgründen. Sie deuten an, dass das innere Vorstellungsbild der körperlichen Empfindung in einem Akt der extremen Konzentration auf Selbstbeobachtung nach außen gebracht wurde und in diesem Übergang wurde die Zwanghaftigkeit des inneren Bildes reflektiert, gefiltert, objektiviert. Die malerische Position Lassnigs überzeugt, weil ihr Einsatz hoch ist. "Es ist hart zu erreichen, dass die Arbeit leicht geht" beschreibt Maria Lassnig das Geheimnis ihrer Malerei.

2002 war im Museum für Gegenwartskunst Siegen eine große Ausstellung von Maria Lassnig zu sehen. Seither wächst der Bestand von Arbeiten in der Sammlung Lambrecht-Schadeberg. Sieben Arbeiten gehören mittlerweile zur Sammlung, vier Neuerwerbungen stellen wir nun erstmals vor. Ergänzt wird die Sonderpräsentation durch je eine Leihgabe aus dem Museum Ludwig in Köln und der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf zu einer kleinen Retrospektive, die Arbeiten aus den Jahren 1955 bis 2005 zeigt. Dank an die RWE Rein-Ruhr AG für die Unterstützung der Präsentation.

 

bis Januar 2007

Begleitpräsentation

Das Gegenüber zum Sprechen bringen.

Bernd & Hilla Becher, Bernhard Fuchs, Martin Parr, Peter Piller, August Sander, Oliver Sieber, Apolonija Sustersic

August Sanders Vorhaben, mithilfe der Fotografie ein Porträt seiner Zeit zu schaffen, hat in der jüngeren Kunstproduktion großes Interesse hervorgerufen. Bernd Hilla Becher beziehen sich in ihrer konzeptuellen seriellen Fotografie ausdrücklich auf Sanders Arbeitsweise. In der fotografischen Arbeit von Bernhard Fuchs, Peter Piller, Oliver Sieber finden sich ebenfalls formale und inhaltliche Analogien.

Das Prinzip, sich ein Gegenüber - und sei es noch so normal und unspektakulär - zu suchen und es zu achten, um durch diese Wertschätzung das Gegenüber zum Sprechen zu bringen, mithilfe einer konzeptuellen Regel, die das Individuelle im Vergleichen erst zum Ausdruck bringt, ist der Oral History verwandt.
Martin Parr tritt in seinen Interviews (im Auftrag der BBC) zurück und lässt andere zu Wort kommen, um ein Bild seiner Zeit und der Menschen entstehen zu lassen. Sustersic drehte einen Werbefilm über Siegen. Auch hier sprechen nicht nur die Künstlerin, sondern auch die Menschen, die hier leben. Sie wurden eingeladen, ihren eigenen persönlichen Blick per Foto beizusteuern.

Das Spektrum dieser sieben künstlerischen Positionen aus der Sammlung des Museums für Gegenwartskunst und der SK Stiftung in Köln liefert einen Hintergrund zur Ausstellung von Stephen Willats, der ebenfalls die konkreten Aussagen Anderer in seine Foto-Text-Arbeiten einfließen lässt, um Ihren Anteil am künstlerischen Werk deutlich werden zu lassen.

 

 

Veranstaltungskalender Oktober 2006

Freitag 06.10.2006 / 15.30 bis 17.00 Uhr
Kinderklub
Workshop der Jugendkunstschule
Anmeldung unter 0271 79 06 90

Sonntag 08.10.2006 / 11.15 Uhr
Treffpunkt Kunst - Öffentliche Führung
Kunst - Konzepte (Posenenske, LeWitt, Willats)
mit Anna Knoche

Sonntag 15.10.2006 / 11.15 Uhr
Treffpunkt Kunst - Öffentliche Führung
Ein Unterschied in Form und Inhalt
(Willats, LeWitt, Zinny Maidagan)
mit Peter Reeh

Sonntag 22.10.2006 / 11.15 Uhr
Treffpunkt Kunst - Öffentliche Führung
Positionen der Malerei
(Sammlung Lambrecht- Schadeberg)
mit Susanne Ferrero

Sonntag 29.10.2006 / 11.15 Uhr
Zu Gast - Kunstverein Siegen
Vernissage
Still und konsequent (Sammlung Uwe Obier)

 

 

Veranstaltungskalender Oktober 2006

Freitag 06.10.2006 / 15.30 bis 17.00 Uhr
Kinderklub
Workshop der Jugendkunstschule
Anmeldung unter 0271 79 06 90

Sonntag 08.10.2006 / 11.15 Uhr
Treffpunkt Kunst - Öffentliche Führung
Kunst - Konzepte (Posenenske, LeWitt, Willats)
mit Anna Knoche

Sonntag 15.10.2006 / 11.15 Uhr
Treffpunkt Kunst - Öffentliche Führung
Ein Unterschied in Form und Inhalt
(Willats, LeWitt, Zinny Maidagan)
mit Peter Reeh

Sonntag 22.10.2006 / 11.15 Uhr
Treffpunkt Kunst - Öffentliche Führung
Positionen der Malerei
(Sammlung Lambrecht- Schadeberg)
mit Susanne Ferrero

Sonntag 29.10.2006 / 11.15 Uhr
Zu Gast - Kunstverein Siegen
Vernissage
Still und konsequent (Sammlung Uwe Obier)

 

 
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