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Museum für Neue Kunst

Marienstraße 10 A - 79098 Freiburg
Tel. 0761 - 201 2583 - Fax 0761 - 201 2589
E-mail mnk@stadt.freiburg.de
Di - So 10 - 17 Uhr, an jedem ersten Mittwoch im Monat von 10 - 22 Uhr
http://www.mnk-freiburg.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

29.05. - 20.07.2003


René Acht

Scherenschnitte

Rene Acht, geboren 1920 in Basel, war eine der profiliertesten Künstlerpersönlichkeiten im Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Nach seinem Studium an der Kunstgewerbeschule, Basel und einem Bühnenbildner-Volontariat an der Stockholmer Oper fand seine Arbeit in ersten Einzel- und Gruppenausstellungen seit 1946 schnell internationale Beachtung. Beteiligt an der documenta 2, der 5. Biennale in Sao Paulo und dem Pariser Salon de Mai im Jahr 1959, leistete Acht einen wichtigen Beitrag zur Abstraktion der Nachkriegszeit in Europa. Mit seiner Obersiedelung nach Freiburg 1972 konzentrierte sich sein Schaffen zunehmend auf die Region. So gründete er mit dem "Art Club + Kunstforum" eine Ausstellungs- und Ausbildungsstätte für zeitgenössische Kunst und war Gründungsmitglied im Freiburger E-Werk/Hallen für Kunst.

Seit Ende der 60er Jahre sind die Scherenschnitte ein wichtiger Aspekt im Werk von René Acht. Neben seiner malerischen und plastischen Arbeit fand er hier die Möglichkeit, sein vielgestaltiges Vokabular aus informellen und konstruktiven Elementen in der silhouettenhaften Erscheinung des ausgeschnittenen schwarzen Kartons zu verdichten. Die Verbindung aus Intuition und Plan, die Präzision der formführenden Schere als Verlängerung der Hand, das Erzählerische der ausschweifenden Geste und ihre Sublimierung zum Zeichen machen diesen Werkkomplex zu einem Schlüssel für die Haltung eines Künstlers, der sich, darin seinem Freund Julius Bissier nicht unähnlich, ostasiatischen Wert- und Weltvorstellungen zunehmend öffnete. Die Bedeutung der Scherenschnitte für René Acht zeigt sich nicht zuletzt in der Tatsache, dass er sich in seinen letzten Lebensjahren bis zu seinem Tod 1998 ganz auf dieses Medium konzentrierte. In ihrer stillen Kraft wirken sie wie ein Gegenmodell zu der Argumentationslust des aktuellen Kunstbetriebs.

Die Ausstellung umfasst etwa sechzig, zum Teil großformatige Arbeiten aus dem Nachlass und wird nach Freiburg noch im Leopold-Hoesch-Museum, Düren Lind im Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen zu sehen sein. (Katalog / Plakat)

 

 

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