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Stiftung Museum Schloß Moyland
Sammlung van der Grinten
Joseph Beuys Archiv des Landes Nordrhein-Westfalen
Am Schloß 4
47551 Bedburg-Hau
Tel. 02824 - 95 10 60; Fax 02824 - 95 10 99
E-mail: info@moyland.de
Sommer (1.4. - 31.10.): Di - Do, Sa und So 10 - 18 Uhr; Fr 10 - 21 Uhr
Winter (1.11. - 31.3.): Di - So 10 - 17 Uhr; Mo geschlossen
www.moyland.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
31.10.2002 - 19.01.2003
Wilhelm LothTorso der Frau
Es ist die starke Frau, die uns in den Plastiken Wilhelm Loths begegnet. Der Torso des weiblichen Körpers beschäftigte den 1993 verstorbenen Künstler ein Leben lang. In Loths Spätwerk werden seine Frauen zu fast martialisch anmutenden Idolen. Vom 13.10.2002 bis zum 26.01.2003 zeigt das Museum Schloss Moyland einen Überblick über sein gesamtes bildhauerisches Schaffen. Körperfotografien und Zeichnungen des Plastikers aus der Sammlung des Museums erweitern diese Werkschau.
"Idol" nannte Loth seine Frauentorsi. Darin spiegelt sich seine Überzeugung der zentralen Bedeutung der Wandlung des weiblichen Selbstbildes für die gesamte Menschheit. Zugleich stellt die Bezeichnung eine Verbindung zur Tradition her. Die Plastiken sind bewusste Anknüpfungen an frühgeschichtliche Fruchtbarkeitsfiguren. Wilhelm Loth hinterfragt diese Tradition jedoch. Bei ihm ist der weibliche Körper nicht mehr nur Vehikel für Ideale, sondern verweist auf das Frau-Sein selbst. Es geht Loth darum, den Blick auf die Figur selbst, ihr plastisches So-Sein zu lenken.
Wie ein roter Faden zieht sich die Relation von raumstiftender Außenform zu darstellender Binnenfonn durch das OEuvre von Wilhelm Loth. In den siebziger und achtziger Jahren entstanden Plastiken, in denen er weiche Binnenmodellierung mit harten, geometrisch geschnittenen Konturen verband. Sie zeigen Frauen in damals neuen, kühnen Posen. Oft erreicht er die grundsätzliche Dynamik durch ein Dreieck, dem eine weibliche Figur eingepasst ist.
Psychologisch bewirkt das Entfernen des Kopfes bei einer Figur eine Entpersönlichung. So wird der Blick auf das Überpersönliche freigegeben und das Schauen auf das plastische Ereignis zurücklenkt. Loth zeigt die moderne Frau mit energetischem Körperausdruck und selbstbewusster Haltung. In seinem Tagebuch notierte er: "Freiheit ausstrahlen, das ist es - nicht Erotik, Perversion, Sex-Appeal etc."
Der Katalog bietet nicht nur seine Kunst erhellende wissenschaftliche Beiträge, sondern auch das Werkverzeichnis aller nachgewiesenen Plastiken. Dadurch erhält er innerhalb der vorhandenen Publikationen zu Wilhelm Loth einen weit über die Grenzen dieser Ausstellung hinausgehenden Stellenwert.
Die Ausstellung "Wilhelm Loth - Torso der Frau" entstand in Kooperation mit drei deutschen Museen. Sie wird von ihrem für das Jahr 2003 geplanten Ausstellungszeitraum vorgezogen und anstelle der ursprünglich geplanten Ausstellung "Klang - Kunst - Kagel: Eine Hommage an Mauricio Kagel", auf deren Realisierung leider verzichtet werden muss, gezeigt.
Eröffnung am 10.10.2002 um 11 Uhr
Es sprechen
Adrian Baron von Steengracht
Vorstandssprecher der Stiftung Museum Schloss MoylandFranz Joseph van der Grinten
Direktor des Museums Schloss MoylandDr. Christoph Schaden
Kurator der AusstellungVoice-Art-Performance
Isabeella Beumer
"... now one voice now another..."
Part 1 & 11