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Museum der bildenden Künste

Katharinenstrasse 10
04109 Leipzig
Tel. 0341 - 21699-0; Fax 0341 - 99-999
Di/Do-So 10-18 Uhr, Mi 12-20 Uhr (Mo geschlossen)
mdbk@leipzig.de
www.mdbk.de
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vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

27.2. - 20.4. 1997


Moritz von Schwind

Meister der Spätromantik

Gemälde, Zeichnungen, Graphik

 

 

Moritz von Schwind (1804 - 1871) gilt als der Hauptmeister der Spätromantik. Bereits zu Lebzeiten wurde seine poetisch-erzählerische und von feinem Humor bestimmte Kunst als beeindruckende Leistung der Malerei des 19. Jahrhunderts geschätzt. So beklagte Ludwig Richter beim Tode des Meisters "das wehmütige Ausklingen einer großen, herrlichen Kunstepoche". Schwinds Werk weist eine erstaunliche Vielseitigkeit auf, die von monumentalen Fresken bis zu populären Illustrationsfolgen, Karikaturen und Bilderbögen reicht. Charakteristisch für Schwind ist die Polarität seines Erfindungsreichtums. Poesie und Prosa stehen bestimmend nebeneinander. Thematische Anregungen schöpft der Künstler vorwiegend aus literarischen Motiven, aus Sagen und Legenden, Opernstoffen, Ritterszenen und Märchen sowie aus der romantischen Dichtung eines Eichendorff, E. T. A. Hoffmann oder Eduard Mörike.

Aus Anlaß ihres 150jährigen Jubiläums zeigte die Karlsruher Kunsthalle, deren Treppenhaus und Ausstellungssäle der junge Schwind mit Fresken ausschmückte, die erste umfassende Überschau über das Gesamtwerk des Künstlers in unserem Jahrhundert. Das Museum der bildenden Künste in Leipzig übernimmt diese Exposition in abgewandelter Form. Ein Hauptwerk des Künstlers, "Der Falkensteiner Ritt", 1843/44 entstanden, befindet sich seit 1882 im Besitz des Leipziger Museums. Zugehörige Zeichnungen aus Darmstadt, München und Leipzig geben eindrucksvoll Einblick in die Genese dieses herausragenden Werkes deutscher Romantik. Mit dem großformatigen Gemälde "Die Rose" (1846/47) aus dem Besitz der Berliner Nationalgalerie kann der Ausstellung ein weiterer Höhepunkt hinzugefügt werden. Gemälde wie "Rübezahl" oder "Das Märchen vom Aschenbrödel" gestalten nicht nur die deutsche Märchen und Sagenwelt, sondern sind ebenso wie "Abschied im Morgengrauen" oder "Der Geigenspieler am Fenster" Ausdruck romantischen Fühlens und Denkens.

Dominierend sind in der Ausstellung Schwinds Entwürfe für die Fresken zum Sängerkrieg oder dem Leben der hl. Elisabeth auf der Wartburg bei Eisenach sowie die Studien für das Treppenhaus der Karlsruher Kunsthalle oder die Ausmalung der Wiener Hofoper. 1837 erhielt Moritz von Schwind das Angebot zur Ausmalung des Musikpavillons im Park des Herrenhauses Rüdigsdorf bei Kohren-Sahlis mit einem Freskenzyklus nach Motiven des antiken Märchens von Amor und Psyche. In der Ausstellung werden die Entwürfe Schwinds neben denen des Leipzigers Gustav Adolph Hennig (1797 - 1869) gezeigt. Der Leipziger Jurist Heinrich Wilhelm Leberecht Crusius, Sohn eines Verlegers und Buchhändlers, hatte ursprünglich Hennig mit den Fresken beauftragt, jedoch später Schwind mit der Ausführung betraut. Leipzigspezifisch sind auch Schwinds Entwürfe für einen Aschenbrödelzyklus für den Ballsaal im ehemaligen "Römischen Haus" in Leipzig (um 1865) im Auftrag von Dr. Georg Friederici, der aber niemals vollendet wurde. In der Leipziger Ausstellung werden 30 Gemälde und über 100 Zeichnungen und graphische Blätter das Werk Moritz von Schwinds repräsentieren. Neben den Beständen des Leipziger Museums sind Leihgaben aus den Museen in Berlin, Darmstadt, Essen, Hamburg, Karlsruhe, Köln, München, Nürnberg, Stuttgart, Wien und Wuppertal sowie aus Privatbesitz, darunter Werke aus dem Besitz der Familie Schwind, zu sehen.

 

Anmeldung für Gruppenführungen in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit. Führungsgebühr 30.- DM. Telefonische Anmeldung 0341 - 216 99 14

 

 

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