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Neuer Berliner Kunstverein

Chausseestrasse 128 / 129
10115 Berlin
Tel. 030 - 280 70 20; 280 70 19; Fax 030 - 280 70 19
e-mail: nbk@berlin.snafu.de
Di + Fr 12 - 18 Uhr, Sa + So 14 - 18 Uhr
www.nbk.org
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vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

29.06. - 11.08.2002

Ortsbegehung 8


Romantic Landscapes with Missing Parts

Der Zauber des Verlangens

Berta Fischer · Anselm Reyle · Klaus Winichner

Kuratorin: Klara Wallner


Die Ursprungsidee der Ausstellungsserie "Ortsbegehung" ist, drei junge "Berliner" KünstlerInnen einem breiten Publikum vorzustellen. In diesem Jahr, der achten Wiederholung des Projektes, wird keine themengebundene Ausstellung präsentiert, wie oft in der Vergangenheit, vielmehr werden unter dem Titel "Der Zauber des Verlangens" die KünstlerInnen Berta Fischer, Anselm Reyle und Klaus Winichner, auf Grund ihrer eigenwilligen, künstlerischen Haltung vorgestellt. Primär geht es also darum, drei junge Künstlerpersönlichkeiten miteinander zu konfrontieren und deren künstlerischen Ansätze in einer Ausstellung undogmatisch zusammenzufassen und zu einer "Geschichte" zu verflechten. So ergeben die einzelnen künstlerischen Haltungen eine räumliche Relativität von Erscheinungen, die gebündelt zu einem begehbaren Wahrnehmungsfeld führen. Nicht die explizite Herausstellung jedes einzelnen Künstlers (bzw. dessen Arbeiten) im Ausstellungsraum ist das kuratorische Ziel, sondern die Verzahnung unterschiedlicher, künstlerischer Strategien und ihre relative Stellung zueinander. Dabei lassen sich parallele Welten erschließen: nämlich, die unterschiedliche Verwendung alltäglicher Materialien, die die drei KünsterInnen verwenden, um ihre Kompositionen zu schaffen. Plastikfolien oder grellfarbene Laser (Fischer), gefundene Lampen oder Wandpaneele aus vergangenen Jahrzehnten (Reyle) oder Handwerkermaterialien wie Bauschaum (Winichner) führen zu Skulpturen und raumfüllenden Installationen.

Berta Fischers Material ist Plastikfolie, die sie entweder transparent belässt oder aber farbig besprüht, um sie zu Skulpturen oder Installationen zu verarbeiten. So entstehen Folienwände und Gänge, die Räume strukturieren (aber auch Platz für eigene Videoarbeiten bieten) oder fragile Installationen, die durch einen Motor angetrieben zu einem transparenten Mobile übereinander montiert werden, um als tanzende Raumskulptur von der Poesie des Alltäglichen zu berichten. In Anselm Reyles Werk spielen, neben seiner lichtdurchwobenen Malerei (die sowohl abstrakt als auch gegenständlich sein kann) Fundstücke eine wesentliche Rolle. Lampen, die mit Schwarz- oder Stroboskoplicht versehen werden, Haus- und Wandverkleidungen, deren ostalgische Spuren nicht zu übersehen sind und deren Strukturen mit Lightpads hervorgehoben werden, erzeugen ambivalente Atmosphären, deren Licht- und Farbverdichtungen einerseits auf seine Malerei verweisen, andererseits die verblichenen Zeitspuren der Gegenstände erzählerisch hervorheben. Klaus Winichners Skulpturen entstehen aus Bauschaum, Gips und verschiedenen anderen Materialien. Wie unfertige Modelle für Filmkulissen kommen diese Objektsymbiosen aus tektonischen und amorphen Strukturen daher. Es ist nicht wirklich auszumachen, um welche Art von Modell oder Struktur genau es sich handelt. Winichners skulpturales Vokabular erzeugt eine Beziehung zwischen Symbolgehalt und abstrakt modelliertem Körper, wodurch merkwürdige Gestalten, die malerische Züge aufweisen, entstehen.
Die Installationskunst im Allgemeinen ist als Reaktion auf die eingeebneten Grenzziehungen zwischen den einzelnen Kunstgattungen und des daraus erwachsenen vielschichtigen Medienverbundes (Mixed Media) entstanden. So gesehen kann die künstlerische Begegnung dreier Künstler und die Positionierung der einzelnen Werke im Raum zu einem "Ganzen" verschmelzen und zusammengenommen als mixed media(le) "Rauminstallation" gelesen werden. Andererseits ist die Ausstellung "Der Zauber des Verlangens" was es ist: Die achte Ausstellung in der Serie "Ortsbegehung", die drei talentierte, in Berlin lebende junge Künstlerpersönlichkeiten vorstellt. Planung und Zufall treffen hier aufeinander, wodurch lineares Denken durchbrochen werden kann.
Zu der Ausstellung, die anschließend auch im Kunstverein Göttingen (8. 9. - 20. 10. 2002) gezeigt wird, erscheint ein Katalog zum Preis von EUR 10,-

Eröffnung: Freitag, 28. Juni 2002, 19 Uhr

Einführung: Klara Wallner, Kuratorin der Ausstellungs

 

 

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