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NGBK

Oranienstr. 25
10999 Berlin-Kreuzberg
Tel. 030 - 616 513-0, Fax 616 513-77
täglich 12 - 18.30 Uhr
ngbk@ngbk.de
www.ngbk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

28.10. - 03.12. 2006

This Land is My Land

Künstler/innen:
Petra Bauer (*1970 in Malmö), Katinka Bock (*1976, Frankfurt/Main), Slawomir Elsner (*1976, Wodzislaw Slaski/Polen), Shahram Entekhabi (*1957,Beroujerd/Iran), Harun Farocki (*1944, Novy Jicin/Tschechien), Andreas Fogarasi (*1977, Wien), Ingo Gerken (*1971, Lippetal/Westfalen), Raphaël Grisey (*1979, Les Lilas/Frankreich), Falk Haberkorn/Sven Johne (*1974, Berlin/*1976, Rügen), Lise Harlev (*1973, Odense/Dänemark), Farida Heuck (*1968, München), Susan Hiller (*1940, Tallahassee/Florida), Andree Korpys/Markus Löffler (*1966/1963, Bremen), Thomas Locher (*1956, Munderkingen), Marisa Maza (*1965, Madrid), Johannes Raether (*1977, Heidelberg), Treibstoff/Johannes Blank (*1974, München), Florian Wüst (*1970, München), Jun Yang (*1975, China).

Die Ausstellung This Land is My Land wendet sich kritisch gegen zeitgenössische, globale Phänomene wie die rückwärts gewandte Suche nach nationalen Werten und Symbolen sowie die Sehnsucht nach kollektiver Sinnstiftung. This Land is My Land stellt deshalb künstlerische Projekte vor, die am Beispiel Deutschland thematisieren, dass nationale Identität keine feste Größe, sondern eine komplexe, heterogene, widersprüchliche und veränderbare Konstruktion ist.
Die Vorstellung "Nation" wird von verschiedenen Interessengruppen produziert und inszeniert. Das impliziert diverse Ein- und Ausschlussmechanismen: So genannte "Fremde" haben sich der kulturellen Nationalordnung anzupassen. De facto ist Deutschland jedoch ein globalisiertes Einwanderungsland, in dem die Idee einer fest gefügten Nationalordnung überholt scheint. Nationen heute sind hybride Gebilde,
die sich aus verschiedenen, sich stets verändernden Ethnien und Gruppen zusammensetzen. Die nationale kulturelle Identität befindet sich in einem unvollendeten Prozess. Trotzdem verlangt die deutsche Mehrheitsgesellschaft von Migranten Assimilation an eine nicht definierbare deutsche Kultur (Stichwort: Integrationskurse), oder degradiert im Multi-Kulti das ethnisch Verschiedene zur Folklore (Karneval der Kulturen, Tropical Islands und ähnliche Unternehmungen). This Land is My Land will das Funktionieren von Ein- und Ausschlussmechanismen und die Strukturen der Definitionsmächte aufzeigen, eingefahrene Denkmuster nationaler Selbstgenügsamkeit aufbrechen
und für differenzierte Sichtweisen sensibilisieren.
Eingeladen sind Künstlerinnen und Künstler, die in ihren Arbeiten und Projekten das Konfliktfeld kultureller Identität als produktiven Zwischenraum thematisieren, die Überlagerung nationaler Fiktionen mit dem Alltäglichen beobachten und die Instabilität traditioneller nationaler und kultureller Zuordnungen aufzeigen. Die Künstler/innen untersuchen unter anderem die Rituale, Embleme und Codes nationaler Selbstrepräsentation (Jun Yang, Korpys/Löffler, Locher, Heuck), gehen auf Spurensuche in Deutschland (Haberkorn/Johne, Hiller, Wüst, Grisey), reflektieren multiple Identität, indem sie Selbstbilder migrantischer Jugendlicher aufgreifen (Bock, Maza) oder Rollenspiele imaginieren (Entekhabi, Elsner, rent a german), und analysieren die Rolle der Medien bei der Konstruktion von Fremd- und Selbstbildern (Bauer, Farocki, Jun Yang).

Ausstellungsbegleitend werden im Projektraum 1 des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien täglich Filme (zusammengestellt von Sabine Winkler) präsentiert, und in der NGBK wöchentlich Diskussionen und
Vorträge stattfinden.
Die Ausstellung ist ein Projekt der Arbeitsgruppe THIS LAND IS MY LAND (Dorothee Bienert, Shahram Entekhabi, Marisa Maza, Marina Sorbello, Antje Weitzel, Sabine Winkler) der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Nürnberg, wo sie vom 18. Mai bis 3. Juli stattfand. In Berlin wird This Land is My Land in erweiterter Form, zusammengestellt von Dorothee Bienert, Marina Sorbello und Antje Weitzel, in den Räumen der NGBK und im Projektraum 1 des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien gezeigt, dem wir für die Unterstützung danken. Zur Ausstellung liegen ein Katalog (114 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, ISBN: 3-938515-05-8) und eine Broschüre vor. In der Ausstellung kostet der Katalog ¤ 12,- , im Buchhandel ¤16,-.
Ausstellungsorte:
Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Oranienstr. 25 - 10999 Berlin, täglich 12.00-18.30 Uhr.
und
Projektraum 1 des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin, täglich 12.00 - 19.00 Uhr

 

Eröffnung: 27. Oktober, 19 Uhr
Pressevorbesichtigung am 27. Oktober 2006, 11 Uhr

 


Rahmenveranstaltungen in der NGBK, jeweils 19.00 Uhr

2. November: "Wem gehört Che Guevara? Der Nazis neue Kleider", Präsentation von Ulli
Jentsch/APABIZ (Berlin)
9. November: "Black Deutschland", Filmpräsentation mit dem Regisseur Oliver Hardt (Frankfurt)
16. November: "Die kolonialen Muster des deutschen Integrationsregimes", Vortrag von Kien Nghi Ha
und Markus Schmitz (Berlin)
23. November: "Zuhause. Erzählungen von deutschen Koreanerinnen", Buchpräsentation und
Diskussion mit der Herausgeberin Sun-ju Choi (Berlin), u.a.
Film- und Videoprogramm im Projektraum 1 des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien
tägliche Vorstellungen um 15 und 17 Uhr
RegisseurInnen
Thomas Arslan, Hatice Ayten, Aysun Bademsoy, Peter Braatz alias Harry Rag, Marie Ulrike Callenius,
Neco Celic, Yola L. Grimm, Dirk Hilbert, Nicolas Jacob, Heike Tamara Ludwig, Min-Lay Nahrstedt, Eren
Önsöz, Pavel Schnabel, Shelly Silver, Andreas Voigt, Christoph Wermke, Michael Würfel, Manuel
Zimmer
Für weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung:
Benita Piechaczek, NGBK
(presse@ngbk.de)

Eröffnung: 27. Oktober, 19 Uhr

 

 
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