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Neue Pinakothek
Barerstrasse 29
80333 München
Tel. 089 - 23805 - 195, Fax - 185
info@pinakothek.de
www.pinakothek.de
Öffnungszeiten: Mi - So 10 - 17 Uhr, Mi zusätzlich bis 20 Uhr,
montags von 10 - 17 Uhr, dienstags geschlossen
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
ab 03.07 .2013
Paris Intense
Die Nabis - von Bonnard bis Vallotton
:
»Paris Intense« lautet der Titel, den Félix Vallotton seiner 1893/94 entstandenen Graphik-Serie gab. In seinen Bildern wirft der Künstler einen modernen Blick auf die französische Metropole. Er demaskiert das Paris der Belle Époque und zeigt eine verdichtete, intensivierte Realität jenseits von Tand und manierierter Eleganz. Kurz zuvor hatte sich Vallotton der Künstlergruppe der Nabis (hebräisch für Propheten oder Erleuchtete) angeschlossen, einem Kreis junger Studenten der Académie Julian, deren ungewöhnliche Formensprache im Paris des Fin de Siècle Plakaten, Zeitschriften, Interieurs oder Theaterdekorationen ein neues Gesicht verlieh.
Meisterwerke der Nabis wie Vuillards "Szene im Café", Bonnards "Braunkohlengrube", oder Maillols Skulptur der "Flora" sind dem Besucher der Neuen Pinakothek bereits vertraut. Die Ausstellung zeigt nun alle in der Sammlung des Hauses vertretenen Künstler zum ersten Mal vereint und wirft ein neues Licht auf die ungewöhnliche Gruppe und ihre Intentionen.
Zum inneren Kreis der Nabis zählten u. a. Pierre Bonnard, Maurice Denis, Paul Sérusier, Félix Vallotton und Édouard Vuillard. Sie alle waren auf der Suche nach neuen "echten" Ausdrucksformen. Die Kunst sollte von ihren repräsentativen Funktionen befreit, der Naturalismus der Impressionisten überwunden werden. Dem Vorbild Gauguins folgend, komponierten die jungen Maler Bilder aus leuchtenden, stark konturierten Farbfeldern und erzeugten mit ihrer einfachen Formensprache zugleich eine hintergründige Atmosphäre, die weit über die pastose Oberfläche hinausweist. Das Sujet trat zurück, während die Materialität des Bildes, seine Linien, Farben und Formen zu Protagonisten wurden. Den Schritt zur Abstraktion vollzogen die Nabis damit noch nicht, doch treiben einige ihrer Werke die Auflösung des Bildgegenstandes und seine Reduktion auf wesentliche Elemente weit voran.
Diese Modernität fand ihren Ausdruck in verschiedenen Medien. Bonnard etwa schuf ungewöhnliche Werbeplakate ebenso wie kongeniale Illustrationen zu den symbolistischen Gedichten Paul Verlaines. Vuillard dekorierte Wohnräume mit großformatigen Interieurszenen, in denen sich seine Auftraggeber selbst gespiegelt sahen. Vallotton wiederum fertigte für Zeitschriften wie die avantgardistische Revue blanche Holzschnitte an, die in klaren Linien eine kühl sezierende Physiognomie städtischen Lebens und menschlicher Beziehungen vor Augen führen. Einige der Nabis Künstler entwarfen Bühnenbilder für das symbolistische Theater und gestalteten kunsthandwerkliche Gegenstände wie Möbel oder Paravents. Kunst und Leben sollten einander durchdringen, so die Maxime der jungen Maler, die das Leben auf den Pariser Straßen, in den Parks und hinter den Türen der Appartements in atmosphärisch dichten Bildern festhielten.
In dieser Ausstellung präsentiert die Neue Pinakothek Werke der Nabis und ihrer Wegbereiter wie Gauguin, van Gogh und Puvis de Chavannes aus eigenen Beständen. Eine Reihe bedeutender Exponate der Staatlichen Graphischen Sammlung München sowie einige kostbare externe Leihgaben erweitern die Präsentation. Die Ausstellung erhebt nicht den Anspruch, alle Mitglieder der Künstlergruppe vorzustellen. Vielmehr setzt die charakteristische Auswahl bedeutender Gemälde und Skulpturen von Bonnard, Vuillard, Vallotton, Sérusier, Denis und Maillol einen neuen Akzent auf die herausragenden Nabis-Bestände der eigenen Sammlung.
Es erscheint ein Katalog bei Hatje Cantz: Paris Intense. Die Nabis - Von Bonnard bis Vallotton Hrsg. Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Texte von Rachel King, Annabel Zettel, Gestaltung von Schmid, Widmaier, München. Deutsch 2013. ca. 128 Seiten, ca. 70 Abb.. Erscheinungstermin: Juli 2013. ISBN 978-3-7757-3643-5. Preis im Buchhandel ca. 24,80 Euro.
Kuratorin: Dr. Annabel Zettel
Vermittlungsprogramm zur Ausstellung
KURATORENFÜHRUNGEN mit Annabel Zettel
MO 08.07. | 15.00
AUSSTELLUNGSFÜHRUNGEN
MO 15.07. | 12.08. | 16.09. | 30.09. | 15.00
MI 24.07. | 21.08. | 18.30
SO 07.07. | 04.08. | 01.09. | 11.00
KINDERWORKSHOP | MITTEN IM LEBEN - DEN NABIS AUF DER SPUR!
Vor über hundert Jahren taten sich eine Handvoll rebellischer Pariser Kunststudenten zusammen und nannten sich als Gruppe von nun an die »Nabis« - was übersetzt »Propheten« heißt. Ihre Botschaften, die mitten aus dem Leben gegriffen waren, verpackten die Mitglieder der Gruppe nicht nur in vielen lebendigen Gemälden und Zeichnungen - sie gestalteten sogar unzählige Drucke, Theaterplakate, Bühnenbilder und Zeitschriften. Mit farbiger Kreide, buntem Papier und anderen Materialien im Gepäck begeben wir uns auf die Spuren der »Nabis«.
Mit Uli Ball, Künstler
SA 13.07. | 17.08. | 31.08. | 15.00-16.30 | Neue Pinakothek
Für 6- bis 12-Jährige | Treffpunkt: Foyer Neue Pinakothek
Kosten: 5 Euro inkl. Material | Begrenzte Teilnehmerzahl
Anmeldung unter: T 089 23805-198, palais@pinakothek.de
Bienen fliegen auf Kultur | Die Neue "Bienakothek" summtSeit heute beherbergt die Neue Pinakothek zwei Bienenvölker
Was macht eine Imkerin auf dem Dach der Neuen Pinakothek? Das wird sich so mancher Kunstliebhaber fragen, der Sandra Seefeld in voller Imkermontur auf Ihrem Weg durch die Gemäldegalerie begegnet. Seit dem 26.04. haben zwei Bienenvölker auf dem Dach der Kunstsammlung eine neue Heimat gefunden. Mit Beginn der wärmeren Temperaturen starten sie ihre Sammelflüge ins prominente Umfeld des Münchner Kunstareals, das einen reichen Baumbestand an Kastanien und Linden aufweist. Bereits ab dem Spätsommer können die Besucherinnen und Besucher der Neuen Pinakothek den hauseigenen Honig im Museumsshop erwerben.
"Kultur und Natur passen wunderbar zusammen", meint Prof. Dr. Klaus Schrenk, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, "daher begrüßen wir die Initiative von "München summt!", die mit der Biene als Botschafterin für mehr Stadtnatur wirbt." Bienenstöcke auf prominenten Gebäuden in der Stadt erregen Aufmerksamkeit. Diese kommt einerseits dem Kulturstandort zu Gute. Sie kann andererseits aber auch dafür genutzt werden, möglichst viele Münchnerinnen und Münchner dafür zu gewinnen, Bienen und anderen Bestäuberinsekten einen Lebensraum zu bieten - auf ihren Balkonen, in ihren Gärten oder auf den Brachflächen in der Stadt. Informationen dazu finden sich auf der Webseite der Initiative "München summt!". "Unsere Bemühungen sind dann erfolgreich, wenn München ein wenig bunter wird, wenn wir alle mehr Vielfalt zulassen und damit die Natur in die Stadt holen - damit sich (nicht nur) Honig- und Wildbienen hier wohl fühlen, sondern wir alle ein Stück Lebensqualität dazu gewinnen", erklärt Biologin Sigrun Lange, die Münchner Koordinatorin der Initiative.
Die aktuelle Ausstellung in der Neuen Pinakothek "Nach Rom! Der Landschaftsmaler Johann Christian Reinhart" (bis 26. Mai) stellt eine unmittelbare Verbindung zwischen dem Menschen her, der die Landschaft wahrnimmt und portraitiert, und dem Tier, das auf eine vielfältige Landschaft angewiesen ist, in der vom Frühjahr bis zum Herbst ausreichende Nahrungsquellen zur Verfügung stehen.
Die Vielfalt der Vegetation ist in Bayern aber nicht mehr überall gegeben.05.s- und Fichtenmonokulturen prägen oftmals das Bild des ländlichen Raums, sterile Gartenanlagen und üppige Geranien das Gesicht der Städte. Die Initiative "München summt!" will den Menschen wieder an die Natur heranführen, seine Wahrnehmung schärfen und ein Bewusstsein dafür wecken, dass letztendlich wir es sind, die mit unserem Verhalten darüber entscheiden in welchem Umfeld wir leben.
Neben der Neuen Pinakothek im Münchner Kunstareal beteiligen sich auch andere prominente Institutionen in München an der Zusammenarbeit, so u.a. der Gasteig, die Seidlvilla und das Haus der Architektur. Es bleibt zu hoffen, dass sich in naher Zukunft noch weitere Partner für dieses in München einmalige Kooperationsprojekt finden und begeistern lassen.
"München summt!" wird vom Umweltforum für Aktion und Zusammenarbeit (UfAZ e.V.) getragen und von der Heidehof Stiftung, der Bürgerstiftung München und Breitsamer finanziell unterstützt. Neben Berlin, Frankfurt und Hamburg ist München der vierte Standort von "Deutschland summt!". Seit diesem Jahr hat die Lebensgefährtin des Bundespräsidenten Joachim Gauck, Daniela Schadt, die Schirmherrschaft für die bundesweite Initiative übernommen.
Außen: Imkerin Sandra Seefeld mit ihrem Mann auf dem Dach der Neuen Pinakothek bei der Ausstellung der Bienenvölker
Weitere Informationen unter: www.muenchen-summt.de
Ansprechpartnerin Initiative "München summt!"
Sigrun Lange, UfAZ e.V.
Email: lange@ufaz.de
Telefon: 089 45167284
Die Initiative im Internet: www.muenchen-summt.de
Ansprechpartner Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Jan T. Wilms
Stellv. Leitung Presse & Kommunikation | Deputy Head of Press Department
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