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Olaf Gulbransson Museum für Graphik & Karikatur

Im Kurgarten
83684 Tegernsee
Tel. 08022 - 3338
tgl. von 11 bis 17 Uhr außer montags
olaf.gulbransson@gmx.de
http://www.olaf-gulbransson-museum.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

24.07. - 18.09. 2005

Josef Oberberger

Josef Oberberger zum 100. Geburtstag

Erstmals zeigt eine Ausstellung Glasmalereien von Josef Oberberger: Vom 24. Juli bis 18. September sind im Olaf-Gulbransson-Museum für Graphik & Karikatur in Tegernsee neben den weithin bekannten und beliebten Zeichnungen des Künstlers etwa 40, zum Teil großformatige Kabinettscheiben zu sehen. Die Werke sind Leihgaben des Bischöflichen Zentralarchivs aus Regensburg, der Josef Oberberger Stiftung in München und von privaten Sammlern.
 
Der 1905 in der Oberpfalz geborene Josef Oberberger verbrachte seine Jugend in Regensburg. Nach seiner Schulzeit bei den "Domspatzen" und einer Glasmalerlehre kam er 1923 nach München, wo er an der Akademie der Bildenden Künste Olaf Gulbransson begegnete, der erst sein Lehrer, bald aber sein Freund wurde. Zahlreiche Oberbergerzeichnungen, die Olaf Gulbransson liebevoll karikieren, zeugen von der innigen und lebenslangen Freundschaft der beiden Künstler. Nach Oberbergers Rückkehr aus dem Krieg reiste er immer wieder gerne nach Frankreich, wo ihn insbesondere die gotischen Fenster der Kathedralen von Paris, Chartres und Le Mans beeindruckt hatten. Ihnen verdankte er zahlreiche Anregungen, die in seine eigene Glaskunst Eingang fanden.
 
Schon in jungen Jahren hatte Josef Oberberger bedeutende Aufträge für die Dome von Augsburg, Luxemburg, Naumburg und München sowie für große Kirchen in Speyer und Berlin erhalten, daneben zahlreiche kleinere in seiner oberpfälzischen Heimat sowie im bayerischen Schwaben ­ und natürlich auch in München. Die späten Jahre seines Schaffens widmete er vorrangig dem Regensburger Dom, wo er trotz moderner Detailzeichnung in Gesamtkomposition und Farbgestaltung mittelalterlicher Tradition verpflichtet blieb. Diese sakralen Scheiben, die ihn als einen bedeutenden Glasmaler der Zwischen- und Nachkriegszeit in Deutschland ausweisen, gilt es jetzt neu zu entdecken, doch auch seine seit langem beliebte, schwungvolle Zeichenkunst mit eher "unheiligen" Sujets, die man bislang mit dem Namen Oberberger verknüpfte, kommt nicht zu kurz. Ihr augenzwinkernder Humor findet sich auch in den zahlreichen Kabinettscheiben, die erstmals öffentlich ausgestellt werden. Auch die Kenner von Oberbergers Schaffen werden hier Neues und Überraschendes entdecken können.
 
Im Jahr 1994 starb Josef Oberberger in Kreuth. Die nach seinem Tod gegründete, in München ansässige Oberberger-Stiftung kümmert sich seither um den Erhalt und die Verbreitung seines Gesamtschaffens. Mit der Herausgabe des Buches "Josef Oberberger. Der Glasmaler", das Beiträge von Achim Hubel (Bamberg), Christl Karnehm (München), Norbert Leudemann (Augsburg) und Michel Schmitt (Luxemburg) enthält, schließt sie die Lücke, die bislang zwischen den Kenntnissen über sein zeichnerisches und denen über sein eher unbekanntes glasmalerisches uvre bestanden hatte. Das 128 Seiten starke Buch bringt u.a. zahlreiche Abbildungen der in der Ausstellung gezeigten Kabinettscheiben Oberbergers und ist im Museum erhältlich.
 

 

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