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Oldenburger Kunstverein

Damm 2a
26135 Oldenburg
Tel. 0441 - 271 09; Fax 0441 - 271 01
okv@kunstverein-oldenburg.de
Di - Fr 14 - 17 Uhr, Sa + So 11 - 17 Uhr
http://www.kunstverein-oldenburg.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

20.01. - 10.03.2002


John Beck

Saltimbocca

Die Nachfrage nach seinen frechen und stehts mit einem Augenzwinkern vorgetragenen Performence-Vorträgen, in denen der Künstler die Gesellschaft in der wir leben und vor allem sich selbst immer wieder mit größtmöglicher Ironie hinterfragt, berufen Ihn inzwischen in die ganze Welt.

In den Räumen des Oldenburger Kunstvereins wird er die Sicht der Dinge wortwörtlich "auf den Kopf stellen". Am 20 Januar wird John Bock im Kunstverein als Eröffnung eine mehrstündige Performence inszenieren. Peter Pakesch schreibt zu John Bock 1999 anläßlich Bocks Performence und Installation in der Kunsthalle Basel:

"John Bocks Aktionen, manchmal nennt er sie auch Vorträge, sind Versuche, die Welt zu bestimmen. Der Künstler möchte sie in seinem Sinn einrichten und so zu ihrem Verständnis beitragen. Aus monologischen Auftritten wurden sukzessive kleine theatralische Auftritte, in denen das zumeist sehr unterschiedliche Spiel der Laiendarsteller mit dem etwas exaltierten und intensiven Vortrag Bocks ein poetisches Gebilde zwischen Skurilität und Absurdität entstehen ließen. Dabei kommt es immer wieder zu Momenten großer Wahrhaftigkeit, die im spielerischen Ernst gleichsam versteckt sind. Wir begegnen einer frischen und intensiven Verkörperung des Unbewussten. Verschiedene Komponenten der Installation unterstreichen das noch. Der Architektur, den Objekten und Kostümen wird eine große Bedeutung beigemessen. Es entsteht auf allen Ebenen eine ganz eigene Welt.

Die Kunst der jungen Generation geht in ihrem Verhältnis zur Wirklichkeit, die angesichts der vielfältigen Formen ihrer Präsenz nur eine mögliche sein kann, sehr sorgfältig und sehr engagiert um. Immer wieder sind wir mit dem Versuch konfrontiert, die Welt darstellbar zu machen, mit ihr umzugehen. Das geschieht in vielen verschiedenen Facetten unter vielen Aspekten. [...] Wir begegnen Kunstwerken, die zumeist in Form eines Prozesses, den Möglichkeiten nachgehen. Ihnen ist ein Vokabular unwahrscheinlicher Vielfalt gemein, deren Inhalte wahrscheinlich eine geringere Rolle spielen als das Vorgehen, angesichts einer künstlerisch geladenen, doch zuweilen auch ästhetisch enorm beschränkten Welt, die sich inzwischen zunehmend medial mitteilt.

Da besetzt John Bock eine Position der Authentizität. Und das tut er nicht naiv, sondern mit einer Durchtriebenheit, die mit Naivität verwechselt werden kann [...] mit einem Augenzwinkern und grossem jugendlichen Enthusiasmus.".

John Bock kann in seinen opulenten Performances alles mit allem verknüpfen, er kann auf alles, was in der heutigen Welt verfügbar ist, verweisen, es beschwören und verkörpern. Spielerisch knüpft er Bezüge zu den schamanistischen Qualitäten von Joseph Beuys oder zum burlesken Volkstheater, zu den Wiener Aktionisten oder zu Paul McCarthy. Die gesamte Geschichte der Performance seit den sechziger Jahren mit ihren Vorläufern im Futurismus und Dadaismus scheint in seinen Performances aufgehoben. John Bock nennt seine Performences "Vorträge". Und vergrößert damit ein weiteres Mal das Spektrum der Bezüge um den um den Aspekt des philosphisch-wissenschaftlichen Sprechens und der experimentellen Versuchsanordnung. Die Relikte, Aufbauten, Materialien, Kleidungsstücke, alle Arten von Hinterlassenschaften bilden die Ausstellung, die in die Erinnerung an das Ereignis per dokumentarischer Videoaufzeichnung integriert ist und in den Räumen des Oldenburger Kunstvereins dann bis zum 10. März zu sehen sein werden.

 

John Bock ist 1965 in Gribbohm, Schleswig-Holstein, geboren, hat seine Ausbildung an der Hochschule der Bildenden Künste in Hamburg absolviert und lebt und arbeitet in Berlin.

 

 

Aktion: Sonntag 20.01.2002, 11.30 Uhr

 

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