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Seit ihrer Gründung im Jahr 1987 hat sich die Ausstellungshalle Portikus Frankfurt am Main als ein kritisches Forum für zeitgenössische Kunst bewährt. Ihre regionale wie internationale Anerkennung gründet auf einem Konzept, bei dem Ausstellungsort und Ausstellungsprogramm unmittelbar aufeinander abgestimmt sind und so einen hohen Identifikationsgrad von Architektur und dem jeweiligen künstlerischen Werk bewirken. Voraussetzung hierfür ist die Fassade der ehemaligen Stadtbibliothek, welche im klassizistischen Stil von Johann Friedrich Christian Hess entworfen und im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört wurde. Der Ausstellungsraum selbst ist einem industriellen Container nachempfunden. Er setzt in seiner Neutralität und Funktionalität einen ironischen Kontrapunkt zu dem auf Repräsentation angelegten Eingangsportal. Der eintretende Besucher wird ohne Umschweife direkt auf die Sache, das heißt auf das in der Ausstellung präsentierte künstlerische Werk, verwiesen. Der Portikus in seiner jetzigen Form wurde von den Architekten Marie-Theres Deutsch und Klaus Dreißigacker, ehemaligen Städelschülern, entworfen.
In nunmehr über 70 Ausstellungen und Publikationen hat der Portikus ein breites Spektrum künstlerischer Ansätze und aktueller Tendenzen der Gegenwartskunst vorgestellt. International etablierte Künstler und interessante junge Positionen wechseln sich ab. Alle Ausstellungen werden von Publikationen begleitet, die über die jeweilige Ausstellung hinaus die Forschungsarbeit der Künstler/innen dokumentieren. Weitere Leitlinien des Portikus sind einerseits die Einbindung in den Lehrbetrieb der Städelschule als Träger des Portikus und seine aktive Integration in den Gesamtrahmen des kulturellen Angebots, das Frankfurt bietet.
Nicht von ungefähr wird das Modell Portikus an vielen Orten als Paradigma einer neuen Kunsthalle verstanden. In der Kunstöffentlichkeit ist der Ausdruck "Sparmodel" im Hinblick auf den Portikus inzwischen sprichwörtlich. Die seit 1993 anhaltende, rigorose Streichung jeglicher städtischer Zuschüsse - 1996 taucht der Portikus im Haushaltsplan der Stadt Frankfurt noch nicht einmal mit DM 1.- auf! - trifft den Portikus gerade in seiner optimalen Relation von Aufwand (kleiner Personalbestand, geringe finanzielle Mittel) und Leistungsfähigkeit besonders empfindlich. Mit einer beispiellosen Schenkung von Kunstwerken für eine Benefiz-Versteigerung bei Sotheby's im Juni 1994 sind die Künstler/innen vergangener Ausstellungen dem Portikus zu Hilfe gekommen. Das Engagement der Künstler ist uns auch weiterhin eine Verpflichtung. Wir sind fest entschlossen, die mageren Jahre durchzustehen und danken all denen herzlich, die uns ihre Hilfe für 1996 zugesagt haben und hoffen, weitere Förderer für unsere Projekte gewinnen zu können!

Für die finanzielle Unterstützung danken wir: Mondriaan Stiftung, Amsterdam (Nr.70), Siemens Kulturprogramm, München (Nr.71), Kruse Sicherheitssysteme, Hamburg (Nr.71), The British Council (Nr.72), DG Bank, Frankfurt (Nr. 74), Finnish Fund for Art Exchange/ Frame (Nr.74), Hessische Kulturstiftung, Wiesbaden (Nr.76)

 

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