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Saarland MuseumBismarckstr. 11-19
66111 Saarbrücken
Tel. 0681 - 996 40; Fax 0681 - 663 93
Di, Do - So 10 - 18 Uhr, Mi 12 - 20 Uhr
http://www.saarlandmuseum.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
30.07. - 25.09. 2005
Markus Huemer
Soziales Interesse ist eigentlich auch vorhanden
Markus Huemer beschäftigt sich in seiner künstlerischen Arbeit mit der Frage nach dem Bild und vor allem nach dem "Medium". In direktem oder unterschwelligem Bezug zur Kunstgeschichte werden diese Fragestellungen nicht in den postmodernen Formen des Zitats, des Kommentars oder des Pasticcios behandelt, sondern durch ironische Erkundungen einer imaginären Nullinie der Bedeutung, an der die pure Verwendung des Mediums oder des Bildes infrage gestellt werden. Assoziative Verkettungen der mehrfachen inhaltlichen Ebenen des Bildbegriffs und der Wortbedeutung von "Medium" als Informationsvermittler, Zeichen, Sender, Überbringer oder Verbindung zu einer anderen Realität, also als Umgebung, innerhalb derer sich der Betrachter mit seinem Bedeutungsverdacht bewegt, dienen als Grundlage vieler seiner Werkgruppen.
Die Ausstellung des Saarlandmuseums Saarbrücken stellt die Arbeit des Künstlers erstmals im musealen Rahmen in Deutschland und im Zusammenhang mehrerer Werkgruppen umfassend vor. Hier verschärft Markus Huemer seine Befragung der Rolle von (künstlerischen) Bildern in der öffentlichen Wahrnehmung, die Modi ihrer Präsentation und die Sinnhaftigkeit der Bildinhalte, indem er durch die Trennung von Darstellung, Medium und Botschaft den Kontext von Wahrnehmungsmöglichkeiten offenlegt. Die Konfrontation unserer Vorstellung von Kreativität, Genialität und Schönheit mit ihren medialen Grundlagen reinigt den Blick auf das Bild als solches und ermöglicht überhaupt erst die Wahrnehmung dessen, was daran "Kunst" ist oder sein könnte.
Die Ausstellung versteht sich als wichtiger Beitrag zu der Frage, was das Museum als gesellschaftlicher, öffentlicher Einrichtung "der Kunst" ausmacht und konzentriert sich auf die Diskussion des Bildbegriffs und auf die Rolle des Künstlers. Sie umfasst neben Videoarbeiten und Gemälden auch interaktive und Rauminstallationen. Der Großteil der Arbeiten ist für diese Ausstellung neu entstanden.
Ein Katalog mit Beiträgen von Mark Gisbourne und Ralph Melcher erscheint zur Ausstellung.
Vernissage: 29. Juli 2005, 19 Uhr