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Saarland Museum

Bismarckstr. 11-19
66111 Saarbrücken
Tel. 0681 - 996 40; Fax 0681 - 663 93
Di, Do - So 10 - 18 Uhr, Mi 12 - 20 Uhr
http://www.saarlandmuseum.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

10.11.2002 - 12.01.2003, Ausstellungspavillon

Johannes Itten

Retrospektive

Das Werk des Bauhaus-Künstlers Johannes Itten wird in dieser Ausstellung umfangreich vorgestellt. Sein Gemälde "Ländliches Fest" (1917) sowie die Werkgruppe von Bauhaus-Gemälden im Besitz des Saarland Museums (Schlemmer, Feininger, Moholy-Nagy, Albers) können dabei in den Kontext einer der wichtigsten künstlerischen Bewegungen des vergangenen Jahrhunderts gestellt werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung liegt in der Darstellung des Kunstvermittlers Itten, der u.a. auch den in Saarbrücken lehrenden Künstler Boris Kleint unterrichtete.
Die Ausstellung wird von einem "Bauhaus"-Symposion des Kunsthistorischen Instituts der Universität des Saarlandes begleitet (27./28.11.2002).

 

JOHANNES ITTEN
1888-1967

10. NOVEMBER 2002 BIS 12. JANUAR 2003
SAARLAND MUSEUM, MODERNE GALERIE

 

JOHANNES ITTEN GEHÖRT ALS EINER DER INTERNATIONAL BEKANNTEN KÜNSTLER DES BAUHAUSES ZU DEN SCHLÜSSELFIGUREN DER KLASSISCHEN MODERNE. BIS HEUTE SIND SEINE ZAHLREICHEN KUNSTTHEORETISCHEN SCHRIFTEN GEGENSTAND LEBHAFTER DISKUSSION IN DER KUNSTPÄDAGOGIK, AN KUNSTHOCHSCHULEN UND IN DER KUNSTWISSENSCHAFT. DOCH HABEN DIE SCHRIFTEN ITTENS ÜBER DIE KUNST HINAUS AUCH EINE GROßE WIRKUNG AUF ANDERE LEBENSWELT- UND TÄTIGKEITSBEREICHE UNSERER GESELLSCHAFT. SEI ES IN DER MEDIZIN, DER PSYCHOLOGIE, DER ARCHITEKTUR ODER AUCH DER KOSMETIK: ITTENS FARBENTHEORIE IST EINE DER GRUNDLAGEN ZUR ERFORSCHUNG DER MENSCHLICHEN WAHRNEHMUNG.

ZWEI AUSSTELLUNGEN UND EIN WISSENSCHAFTLICHES SYMPOSIUM STELLEN DIE KÜNSTLERISCHEN, KUNSTTHEORETISCHEN UND KUNSTPÄDAGOGISCHEN ARBEITEN ITTENS IN EINER INTEGRALEN BETRACHTUNG VOR. BISHER VERNACHLÄSSIGTE WERKEPOCHEN, WIE Z. B. ITTENS BERLINER, KREFELDER UND DIE SPÄTEN ZÜRICHER JAHRE KOMMEN VERSTÄRKT IN DEN BLICK.

IM ERSTEN TEIL DER AUSSTELLUNG WIRD DAS WERK ITTENS RETROSPEKTIV DARGESTELLT. DABEI WERDEN ZUM ERSTEN MAL IN EINER AUSWAHL AN SCHLÜSSELWERKEN ALLE SCHAFFENSPERIODEN DES KÜNSTLERS PRÄSENTIERT UND WIRD EIN ERWEITERTES, AUCH NEUES BILD DES KÜNSTLERISCHEN LEBENSWERKS VON JOHANNES ITTEN ERKENNBAR. SO STEHEN VOR ALLEM AUCH DAS CHARAKTERISTISCHE UND SPANNUNGSVOLLE WECHSELSPIEL ZWISCHEN GEGENSTANDSBEZOGENER FIGURATION UND FREIER ABSTRAKTION, SOWIE ITTENS EXPERIMENTELLE FARB- UND FORMGEBUNG IM ZENTRUM.
DER ZWEITE TEIL DER AUSSTELLUNG MIT DEM TITEL "JOHANNES ITTEN. WEGE ZUR KUNST", DOKUMENTIERT ITTENS WIRKEN ALS LEHRER, AUSGEHEND VON SEINEM "VORKURS" AM BAUHAUS. DER VORKURS, WIE IHN ITTEN ENTWICKELTE UND WIE ER VON ANDEREN FORTGEFÜHRT WURDE, GEHÖRTE ZU DEN GRUNDLEGENDEN PÄDAGOGISCHEN EINRICHTUNGEN DER AM BAUHAUS BETRIEBENEN LEHRE. IN EINER DEZIDIERT DIDAKTISCH ANGELEGTEN PRÄSENTATION SOLLEN BESUCHERINNEN UND BESUCHER ALLER ALTERSSTUFEN IN EINFACHEN VERSUCHEN UND HANDLUNGSORIENTIERTEN MODELLEN VORSTELLUNGEN AUS DEM BAUHAUS KENNENLERNEN.

DIE AUSSTELLUNG WIRD FLANKIERT VON EINEM SYMPOSIUM ZUM THEMA "JOHANNES ITTEN UND DIE MODERNE", DAS DAS KUNSTHISTORISCHE INSTITUT DER UNIVERSITÄT DES SAARLANDES DURCHFÜHRT (27-28. 11. 2002, SAARLAND MUSEUM). AUSSTELLUNG WIE SYMPOSIUM MÖCHTEN AUS DER HISTORISCHEN DISTANZ EINES NEUEN JAHRHUNDERTS DAS VERHÄLTNIS VON TRADITIONSBEZUG UND AVANTGARDEANSPRUCH BEI ITTEN UNTER NEUEN PERSPEKTIVEN ZUR DISKUSSION STELLEN. IN EINER INTEGRALEN BETRACHTUNG SEINER KÜNSTLERISCHEN SOWIE SEINER KUNSTTHEORETISCHEN ARBEIT SOLLEN DIE TRADITIONSLINIEN SEINER TÄTIGKEIT NEU HERAUSGEARBEITET WERDEN.

JOHANNES ITTEN IST 1888 IN SÜDEREN-LINDEN IN DER SCHWEIZ GEBOREN. NACH EINER LEHRERAUSBILDUNG STUDIERTE ER VON 1913-1916 MALEREI AN DER STUTTGARTER AKADEMIE BEI ADOLF HÖLZEL. 1917 GRÜNDETE ER EINE EIGENE KUNSTSCHULE IN WIEN. GEMEINSAM MIT LYONEL FEININGER UND GERHARD MARCKS WURDE ITTEN EINER DER ERSTEN LEHRER, DIE WALTER GROPIUS AN DAS WEIMARER BAUHAUS BERIEF. ITTENS VON INTUITION UND METHODE GEPRÄGTER UNTERRICHT BILDETE DORT BIS 1923 DAS RÜCKGRAT DER AUSBILDUNG. AUCH NACH SEINEM WEGGANG VOM BAUHAUS LEHRTE ITTEN BIS ZU SEINEM TODE 1967 AN ZAHLREICHEN KUNSTSCHULEN WEITER, U.A. AN DER VON IHM GEGRÜNDETEN ITTEN-SCHULE IN BERLIN, AUßERDEM IN KREFELD UND IN ZÜRICH.

 

ZU DEN AUSSTELLUNGEN ERSCHEINEN ZWEI KATALOGE IM HATJE CANTZ VERLAG, ERGÄNZT UM EINE BUCHPUBLIKATION ZUM SYMPOSIUM.

 

Eröffnung: Sonntag, 10. November 2002, 11.00 Uhr, Vortragssaal