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Schirn Kunsthalle

Römerberg
60311 Frankfurt am Main
Tel. 069 - 29 98 82 11; Fax 069 - 29 98 82 40
So + Di 11 - 19 Uhr, Mi - Sa 11 - 22 Uhr, Mo geschlossen
http://www.schirn.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition

 

 

6.6. - 1.9. 1996


Lucio Fontana

Retrospektive


In Zusammenarbeit mit der Fondazione Lucio Fontana und mit Unterstützung derMesse Mailand

20. September 1996 - 6. Januar 1997 im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Palais Liechtenstein

Eine großangelegte Retrospektive des italienischen Künstlers Lucio Fontana (1899 - 1968) wird in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Main vom 6. Juni bis 1. September 1996 gezeigt. Sie ist die sechste in einer Reihe von Ausstellungen, in denen Schirn-Kurator Thomas M. Messer die von ihm bestimmte Auswahl bedeutender europäischer Künstler der Nachkriegszeit vorstellt. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Fondazione Lucio Fontana in Mailand durchgeführt. Die Ausstellung wird nach ihrem Abschluß in Frankfurt noch in Wien im Museum Moderner Kunst, Palais Liechtenstein, gezeigt.

Mit rund 160 Exponaten wird seit der letzten Retrospektive 1987 in Paris erneut ein Überblick über das gesamte Werk des 1968 verstorbenen Künstlers präsentiert. Außer den in Deutschland bekannten Schnitte und Perforationen aus seiner italienischen Reifezeit, die meistens auf Leinwand und Papier entstanden sind, werden Arbeiten in Bronze und Keramik, aber auch Lichtskulpturen das Repertoire des Künstlers ergänzen. Dabei kommen sowohl abstrakte wie auch figurative Stilrichtungen in Fontanas Oeuvre zu Wort.

Fontanas charakteristische, berühmte Schnitte (Tagli) führten häufig dazu, den Künstler als Zerstörer des Tafelbildes in der Malerei und gleichzeitig Vorläufer einer konzeptionellen Kunstauffassung anzusehen. Daß diese Auffassung wesentlich erweitert werden muß, zeigt die ästhetische und inhaltliche Vielfalt der ausgewählten Arbeiten.

Von beinahe klassisch-gegenständlichen Frühwerken über eine "organisch-barocke" Bildsprache bis hin zu Großformaten aus Metall mit bis zu sechs Metern Breite, von zarten Pastellen und Zeichnungen bis zu massiven Bronzen und Rauminstallationen reicht die Spannbreite der ausgewählten Arbeiten. Diese Auswahl wird von frühen, in Europa bisher selten gezeigten Skulpturen aus Argentinien ergänzt.

Fontana beschäftigte sich intensiv mit den neuen Themen seiner Zeit, wie Raumfahrt und Kommunikationstechnologie. Er wollte ein Künstler in der Moderne sein, gleichzeitig aber das zeitlose "Gefühl für das Menschsein erhalten". Diese Haltung geht einher mit seinem Interesse für Geschichte und Anthropologie und wird erst seit einigen Jahren in ihrer ganzen Tragweite wahrgenommen.

Die Retrospektive versucht daher, diesen umfassenden Anspruch nachvollziehbar und erlebbar zu machen. Viele Arbeiten verlangen beispielsweise nach dem gedämpften, kontemplativen Licht einer Kirche, andere benötigen das helle Tageslicht, das eher auf die Tätigkeit des Intellekts verweist. Die Faszination Fontanas für den Raum, ob als Unendlichkeit des realen Weltraums oder als geistig spiritueller Raum, veranlaßte ihn bereits früh, mit Formen des Environment zu arbeiten. Eigens für die Ausstellung werden zwei dieser Rauminstallationen aufgebaut.

Ein wichtiges Anliegen der Schirn Kunsthalle besteht darin, die Zeitlosigkeit der Kunst Fontanas aufzuzeigen Lind die Fragen, die der Künstler in den Nachkriegsjahrzehnten aufgeworfen hat, für die neunziger Jahre neu zu stellen.
Ein reich illustrierter Katalog mit Beiträgen von Thomas M. Messer und Bernard Ceysson u.a. wird die Retrospektive dokumentieren.

 

 

 

6.6. - 1.9. 1996


Um Fontana

James Turell, Anish Kapoor, Laura Fabbri, Quin Yufen, Romano Bertuzzi

 

 

Am 5. Juni 1996 wird parallel zur großen Lucio Fontana-Retrospektive in der Schirn Kunsthalle Frankfurt die Ausstellung "Um Fontana" eröffnet.

Vier Künstler wurden von Franziska Nori und Ingo Joester, die als Assistenten Thomas Messers auch an den Vorbereitungeni der Retrospektive beteiligt sind, um einen Beitrag gebeten.

Um die Aktualität des Werkes Fontanas zu unterstreichen, entwickeln James, Turrell. Qin Yufen, Romano Bertuzzi und Laura Fabbri mit ihren individuellen Ausdrucksformen und Herangehensweisen speziell für dieses Projekt Installationen. Diese werden in erster Linie im öffentlichen Raum vor der Kunsthalle installiert.

Ziel der Ausstellung ist es zum einen, den Dialog zwischen verschiedenen künstlerischen Haltungen der neunziger Jahre anzuregen; zum anderen ist mit "Um Fontana" die Auseinandersetzung heutiger Kunst mit der Lucio Fontanas intendiert.

 

 

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