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Kulturstiftung Schloss Agathenburg
Hauptstrasse
21684 Agathenburg
Tel. 04141 - 640 11; Fax 04141 - 648 61
Di - Sa 14 - 17 Uhr, So 10 - 17 Uhr, März - Oktober: jeweils bis 18 Uhr
info@schlossagathenburg.de
www.schlossagathenburg.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
30.09. - 25.11.2001
Uwe SchloenStazione
Begehbare Installation im Schlosspark
"Eigentlich erzählt Uwe Schloen immer ganze Geschichten, elementare, erinnerungssüchtige, unwahrscheinlich wahrscheinliche Geschichten von der Vereinzelung des Menschen, von seiner Vereinsamung in einer gleichgeschalteten Gesellschaft und von der Ernüchterung romantischer Träume." (Ines Kohl) Die menschliche Figur und ihre Behausung steht im Mittelpunkt des Werkes von Uwe Schloen (Jahrgang 1958). In den letzten Jahren sind unterschiedliche "Bunkertypen" entstanden, wie Pasoline Bunker, Musikbunker und das vierteilige Bunkerdorf, das eine dauerhafte Aufstellung in Daniel Spoerris "Giardino' gefunden hat. Der Begriff Bunker weist die Arbeiten des niedersächsischen Künstlers Schloen als einen Baukörper zum Schutz gegen militärische Angriffe aus. Jedoch ist diese Bezeichnung irreführend. Der Pasoline Bunker ist z.B. durch die Beschäftigung mit dem Leben und Werk des italienischen Autors und Filmemachers Pier Paolo Pasolini (19221975) entstanden. Für Uwe Schloen war es klar, dass dieser Name, dieser Mensch das Synonym für Unfrieden schlechthin ist. Pasolini belebte die italienische Gesellschaft wie kaum ein Künstler vor oder nach ihm.
Pasolinis Auseinandersetzung mit Dominanz, Unterdrückung im privatem, übertragen auf Macht und Versklavung im politischen System, war für Uwe Schloen das Leitmotiv für die Arbeit am Bunker. Das neue Projekt des Bleibahnhofes (ursprünglicher Projekttitel) knüpft nicht nur formal und durch die Materialien an die Bunker an, sondern ebenso an deren ambivalenter Erscheinung: Er ist Schutzraum und Ausdruck einer Bedrohung zugleich.
Der Bahnhof ist in dem Areal des Schlossparks aufgebaut, der den an der Schlossanlage vorbeiführenden Gleisen am nächsten ist. Diese sind von Schloens Bahnhof aus sichtbar, ohne das der Aufstellungsort suggeriert, Teil der Bahnanlage zu sein. Die Nähe zu den Schienen impliziert das Thema Reisen und wirft u.a. die Frage auf, inwieweit die Veränderung der Identität durch einen Ortswechsel eingeleitet wird. Zugleich ist er ein Warteraum, der niemals einen Fortgang ermöglicht.
Die Installation konnte durch die Förderung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, des Landschaftsverbandes Stade und des Landkreises Stade realisiert werden.
Eröffnung am 29.09.2001, 17.30 Uhr
Es sprechen
Bettina Roggmann, Kulturstiftun Schloss Agathenburg
Prof. Dr. Jürgen Milchert, Universität Osnabrück
Der Künstler ist anwesend.