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Kulturstiftung Schloss Agathenburg

Hauptstrasse
21684 Agathenburg
Tel. 04141 - 640 11; Fax 04141 - 648 61
Di - Sa 14 - 17 Uhr, So 10 - 17 Uhr, März - Oktober: jeweils bis 18 Uhr
info@schlossagathenburg.de
www.schlossagathenburg.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

02.09. - 28.10. 2007

So nah. So fern.

Ausstellung im Schloss Agathenburg mit Arbeiten von Adidal Abou-Chamat, Lukasz Chrobok, Nezaket Ekici, und Kei Takemura

Fotoarbeiten, Installation, Malerei, Objekte, Video und Zeichnung

Adidal Abou-Chamat, Lukasz Chrobok, Nezaket Ekici, und Kei Takemura reflektieren in ihren für die Ausstellung ausgewählten Arbeiten ihre ursprüngliche Heimat ausserhalb des westeuropäischen Kulturkreises, zugleich blicken sie auf ihre zweite Heimat in unseren Breiten. Dabei konstatieren sie ein verändertes Verhältnis zur eigenen Herkunft. Die vollzogene Erinnerungsarbeit schwingt zwischen Bekenntnis und Distanzierung zu den eigenen Wurzeln. Ihre künstlerische Auseinandersetzung vollzieht sich in vielfältigen Ausdrucksmitteln:

Erinnerung an die kulturelle und familiäre Herkunft ist für alle vier zur Agathenburger

Ausstellung "So nah. So fern." eingeladenen Künstler ein bedeutender Arbeitsansatz. Sie haben ihre ursprüngliche Heimat ausserhalb des westeuropäischen Kulturkreises meist bereits vor vielen Jahren verlassen. Ob die Reise in unsere Breiten ein selbst gewählter Entschluss war oder Teil einer familiären Entscheidung, - einen Bereich ihrer künstlerischen Auseinandersetzung widmet Adidal Abou-Chamat, Lukasz Chrobok, Nezaket Ekici und Kei Takemura dem Thema kultureller Identität.

Die vollzogene Erinnerungsarbeit oszilliert zwischen Bekenntnis und Distanzierung zu den eigenen Wurzeln wie auch die zweite Heimat Aspekte von Nähe und zugleich Fremdheit enthält. Den vier Künstlern ist gemein, dass die Haltung zur Heimat und Fremde durchlässig ist, dass sie das Gefühl von Heimat und Fremde zum Herkunftsland wie zur neuen, zweiten Heimat empfinden. Die Bedeutung von Traditionen wird überprüft und sie reflektieren den manchmal irritierenden, manchmal diskreditierenden Blick der Menschen unserer Breiten auf ihr jeweiliges Herkunftsland.

So zeigt das Triptychon "Orient und Okzident" von Nezaket Ekici drei Vorstellungen über die orientalische Frau: Eine in Bekleidung, die die Tradition der islamischen Verhüllung mit westlichen Gepflogenheiten verbindet, eine im Tschador und zuletzt im Kostüm einer Bauchtänzerin. Gerade mit dem Mittelteil, auf dem die vollkommen verhüllte Frau nur ihre untere Gesichtshälfte mit sinnlich rot geschminkten Lippen entblösst, verweist die Künstlerin auf männlich abendländische Phantasien, wie sie in den Orientmotiven der Malerei des 19. Jh. ihre Verbildlichung gefunden haben.

Eine Annäherung an die eigene Vergangenheit mit Hilfe von Fotos aus dem Familienalbum wie mit selbst geschaffenen, vollzieht Lukasz Chrobok in der mehrteiligen Arbeit "Polnisches Herz". Die Fotografien aus den Alben der Familie, die die Kindheit des Künstlers wiedergeben, setzt er nicht als Dokument ein, sondern nimmt sie als Grundlage für Zeichnungen. Mit dem Bleistift fokussiert er sein Heranwachsen, festgemacht an prägenden Erlebnissen und vollzieht seine Erinnerung über seine zeichnerische Aneignung. Vergleichbar einem Memory Spiel präsentiert er ein Bildtableau, in dem er die feinen Zeichnungen mit Fotos aus dem heutigen Polen kombiniert. Die Fotos sind auf einer Reise entstanden, die der Künstler vor wenigen Jahren in die Heimatstadt seiner Kindheit unternommen hat.

Im Gegensatz zu den Zeichnungen mögen die Fotos für den Betrachter eher etwas Objektives, Distanzierteres vermitteln. Lukasz Chrobok hat aber nach Situationen gesucht, die an vergangene Eindrücke der Kindheit erinnern und Orte aufgesucht, die für ihn von besonderer Bedeutung waren.

So sind die Fotos wie die Zeichnungen nach den familiären Fotoalben eine Spurensuche. Zugleich dokumentieren die Fotografien die Veränderung seiner Heimat und die veränderte Sichtweise des Künstlers auf sie.

 

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Palais für aktuelle Kunst, Glückstadt. Noch bis zum 30. September wird dort die Ausstellung "So fern. So nah. Begegnungen mit dem Fremden" gezeigt. Die Künstler Linda McCue, Rene Goffin, Anke Haarmann, Daniel Maier-Reimer, Dirk Meinzer, Gabi Schaffner, Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger sowie Jens Ullrich verlassen ihren Kulturkreis und nähern sich in der Ferne dem Anderen.

Ausstellungseröffnung am Samstag, den 1. September um 18 Uhr in Anwesenheit der Künstler

Zur Ausstellungseröffnung sprechen Bettina Roggmann, Kulturstiftung Schloss Agathenburg und Sabine Kunz, Palais für aktuelle Kunst, Glückstadt.

 

 

Jazz-Konzert nach der Eröffnung

Nach der Ausstellungseröffnung besteht die Möglichkeit, das Jazz-Konzert mit dem Quintett

Le Diffus aus Essen im Pferdestall (um 20 Uhr) zu besuchen (Eintritt: Euro 12,- / 9,-).

 

Die Ausstellung wird durch das Land Niedersachsen, die Niedersächsische Lottostiftung und den Landschaftsverband Stade gefördert. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

 

 

Gemeinsame Aktion ­ Performance
Samstag, 29. September 2007 um 14.30 Uhr Führung in Glückstadt

16 Uhr Überfahrt mit der Fähre nach Wischhafen

Auf der Fähre: Performance mit Gabi Schaffner

17 Uhr Führung in Agathenburg.

 

Führungen für Schulklassen

Führungen durch die MitarbeiterInnen der Kulturstiftung Schloss Agathenburg werden angeboten.

 

 

Anfahrt

Mit dem Auto über die B 73, mit dem Rad über den Wanderweg an der Bahnlinie, mit der DB Regionalbahn, Station Agathenburg (im Bereich des Hamburger Verkehrsverbundes). Von dort nur ca. 5 Minuten Fussweg bis zum Schloss.