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Schloß Morsbroich

Städtisches Museum Leverkusen Schloß Morsbroich
Gustav-Heinemann-Straße 80
51377 Leverkusen
Tel. 0214 - 85 55 60; Fax 0214 - 855 56 44
Di 11 - 21 Uhr, Mi - Fr 11 - 17 Uhr
E-Mail: 412@stadt.leverkusen.de
http://www.museum-morsbroich.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition

 

 

10.10.1999 - 16.1.2000


Johannes Grützke

Farbige Zeichnungen und Druckgrafik


Von Johannes Grützke, dem 1937 in Berlin geborenen Maler und Grafiker, zeigt das Graphische Kabinett des Städtischen Museums Leverkusen Schloß Morsbroich ca. 170 Papierarbeiten aus den Jahren 1982 - 1999. Dazu gehören etwa 70 Pastelle und farbige Zeichnungen sowie acht druckgrafische Folgen in Kaltnadel, zum Teil farbige Kreidelithografien und Linolschnitte mit ca. 100 Arbeiten.

Obwohl keine Retrospektive, so ist doch diese seit vielen Jahren umfangreichste Ausstellung mit Zeichnungen und Druckgrafik eine absolute Besonderheit. Viele der farbigen Zeichnungen sowie zahlreiche Skizzenblätter sind bislang nicht öffentlich gezeigt worden; ebenfalls wird ein noch nicht abgeschlossener Radierzyklus hier erstmals präsentiert.

Außergewöhnlich ist außerdem die in diesem Umfang noch nie zu sehende Gruppe der Zeichnungen mit dem Modell Sabine R., die in ganz besonderem Maße Grützkes psychologisches Einfühlungsvermögen und seine künstlerische Umsetzung der physischen und psychischen Befindlichkeit seines Modells vor Augen führt.

Das Werk des äußerst vielseitig begabten Künstlers Johannes Grützke führt ein merkwürdiges Schattendasein innerhalb der zeitgenössischen deutschen Kunstszene: auf keiner Documenta oder anderen Großausstellungen vertreten, behauptet er sich dennoch beharrlich, hat sein Publikum sowie engagierte Sammler und Museumsleute gefunden.

Mit beeindruckender technischer Fertigkeit, die stilistisch und inhaltlich bis heute ein singuläres Werk großer Meisterschaft entstehen ließ, widerlegt der Künstler, daß die malerischen Traditionen erschöpft und überholt seien. Grützkes hintergründiger, ironisierender Realismus zeigt eine Stilistik die auf den Manierismus um 1600 und die Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts verweist; viele seiner inhaltlich subtilen und kompositorisch raffinierten Meisterwerke bedienen sich der Stilmittel etwa der Rubens-Schule oder auch der Lichtdramatik eines Caravaggio.

Grützkes Genrebilder und Portraits handeln stets von allgemein menschlichen Zuständen, alltäglichen banalen Konstellstionen und existenziellen Verhältnissen, die er in historische, antikische oder literarische Allegorien im Habitus unserer Gegenwart transportiert. Dabei bezieht der Künstler den Betrschter immer durch einen beinahe beängstigenden Bildaktivismus in das Geschehen ein.

Katzlog mit ca. 140 S., 47 farbige und 54 s/w-Abbildungen, DM 39,-

 

Eröffnung der Ausstellung am 10.10.1999 um 11 Uhr

Begrüßung und Einführung: Dr. Georg Reinhardt, komm. Museumsleiter

Johannes Grützke hält eine Rede.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit Beiträgen von Georg Reinhardt, Gerd Brüne und Johannes Grützke von 135 Seiten, 46 farbigen und 54 s/w-Abbildungen zum Preis von 39,00 DM

 

 

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