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Staatsgalerie Stuttgart

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70038 Stuttgart
Infoline: 0711/47040-249; Telefonzentrale: 0711/47040-0
Di - So 10 - 18 Uhr, Do bis 21 Uhr geöffnet
jeder erste Samstag im Monat: KunstNacht - bis 24 Uhr geöffnet
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http://www.staatsgalerie.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
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2.9.2000 bis 24 Uhr: KunstNacht - Orson Welles, "F wie Fälschung" (F for fake, Nothing but the Truth)

 

 

17.06. - 03.09.2000


Dieter Roth

Die Haut der Welt

"das was man als das äussere aussen sieht, das kann man als das innere nehmen, denn die haut - meine haut - ist die haut der welt." Dieter Roth

Kein anderer Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat die eigene Existenz so ausschließlich zu seinem Thema gemacht wie der am 5. Juni 1998 verstorbene Dieter Roth. Sich als Resonanzboden der ihn umgebenden Dinge, Menschen und Räume begreifend, war er einer Intensität des Sehens und Fühlens ausgeliefert, deren "Abziehbilder" unter die Haut gehen.

Alle verfügbaren Medien werden eingesetzt und miteinander kombiniert, um dieser unmittelbar erlebten Fülle und Vergänglichkeit des Lebens Ausdruck zu verleihen. Sein Werk wird so zu einem überbordenden Universum aus Büchern, Zeichnungen, Druckgraphiken, Fotos, Videos, Bildern und Objekten, die organische, verwesende Materialien und Alltagsgegenstände wie selbstverständlich miteinbeziehen. Daß die eigene Realität sich durch die Ordnungssysteme der hohen Kunst ebensowenig direkt vermittelt wie durch jene der Sprache, wird zur Triebfeder seines rastlosen Schaffens und verbindet ihn mit anderen alternativen Positionen der sechziger und siebziger Jahre. Dem Umgang mit dem Banalen und Ephemeren liegt dabei eine verblüffende Kombination aus Emotionalität und Methodik zugrunde,was wohl auch für die Attraktivität seines Werks fürjüngere Künstler mitverantwortlich sein mag. Unter anderem haben die letzte Biennale in Venedig und die Berliner Milleniumsausstellung durch die Präsentation großer Arbeiten Roths gezeigt, daß der einstige Außenseiter mehr denn je im Zentrum des Interesses steht und seine vergängliche Kunst mittlerweile unvergänglich ist.

Mit Spannung wird daher die erste große Einzelausstellung seit seinem Tod erwartet. Ausgehend von dem umfangreichen Werkkomplex des Archiv Sohm, den der Sammler Hanns Sohm durch seine enge Freundschaft mit dem Künstler in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts aufbauen konnte, wird eine Annäherung an das Werk zunächst über seine Bücher gesucht: Hier entwickelt der dichtende Maler und malende Dichter, der sich nur kurzfristig der Konkreten Kunst und Poesie verschrieb, seit Anfang der sechziger Jahre eine symbolische Bildsprache mit romantisierendem Impetus, die bis in die achtziger Jahre das ganze Werk prägen sollte. Daß sich diese auf faszinierende und immer auch ironische Weise zu mehrfach verzahnten landschaftlichen und figürlichen Motivgruppen fügt, wird die Ausstellung vor Augen führen. Das Ende dieser Werkphase wie auch Roths Stuttgarter Zeit (1972 bis 1983) dokumentieren die über 35o Filme des "Tagebuches", die 1982 im Schweizer Pavillon der Biennale in Venedig gezeigt wurden. Die aufwendige Installation mit ihren 35 simultan laufenden Projektoren wird ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sein Mit der vom Künstler noch 1998 in der Staatsgalerie bearbeiteten interaktiven Installation "BAR 0" wird der Bogen gespannt von den künstlerischen Anfängen bis zum letzten eigenhändigen Werk.

Eröffung:16.06.2000, 18 Uhr

Es sprechen:
Christian von Holst
Ina Conzen

Zur Ausstellung erscheint in der Reihe SOHM DOSSIER ein ausführlich kommentierender Bestandskatalog der DieterRoth-Sammlung des Archiv Sohm von 280 Seiten mit 400 Abbildungen, davon 200 in Farbe, für DM 49 Plakat: DM l0 Die Kuratorin ist Ina Conzen.

 

 

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