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Staatsgalerie Stuttgart

Konrad-Adenauer-Str. 30-32
Postfach 10 43 42
70038 Stuttgart
Infoline: 0711/47040-249; Telefonzentrale: 0711/47040-0
Di - So 10 - 18 Uhr, Do bis 21 Uhr geöffnet
jeder erste Samstag im Monat: KunstNacht - bis 24 Uhr geöffnet
info@staatsgalerie.de
http://www.staatsgalerie.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

27.04. - 28.07.2002


Karin Sander


Das mit KARIN SANDER realisierte Projekt setzt die Reihe der großen und international stark beachteten Einzelausstellungen lebender Künstler und Künstlerinnen, wie WALTER DE MARIA, DANIEL BUREN, FRANK STELLA, JEFF KOONS, MARIA NORDMAN oder ROSEMARIE TROCKEL fort und befestigt zugleich eine Tradition, mit der sich die Staatsgalerie weit über die Grenzen Deutschlands hinaus den Ruf erworben hat, zu den interessanten Häusern für zeitgenössische Kunst zu zählen.

Die Wahl fiel diesmal auf KARIN SANDER: Nicht nur, weil sie mittlerweile in Europa, den USA und Japan als eine der bemerkenswerten Künstlerpersönlichkeiten ihrer Generation gilt, sondern auch, weil sie innerhalb der Stuttgarter Ausstellungsreihe einen ganz wesentlichen Akzent setzt: Sie bringt den Leitgedanken der Reihe, nämlich künstlerische Positionen mit vorrangig konzeptueller Ausrichtung vorzustellen, gleichsam auf den Punkt und ruft die Ausstellungsfolge insgesamt als ein Unternehmen in Erinnerung, dem es darum geht, den für die Nachmoderne so charakteristischen - konzeptuellen - Neuansatz praktisch und theoretisch einzukreisen. KARIN SANDE R arbeitet in der Regel in situ, das heißt orts- bzw. raumbezogen. Ausgehend vom vorgefundenen Kontext, schafft sie in direkter Anlehnung daran,ja oft qua "Verdoppelung" desselben, einen "neuen" Kontext, der sich vom ersten nur dadurch unterscheidet, dass er ein "fragwürdiger" Ort ist: Ein Ort der Kunst, der den Betrachter durch ästhetische Erfahrung hindurch zum Fragen, Lind das heißt, zum Denken anregt. Die "Eingriffe" der Künstlerin können minimal sein, sie können aber auch das Ausmaß von Architekturen annehmen. Je nach der Fragestellung, die sie aus dem angetroffenen Ort ableitet, fällt ihre Arbeit mehr oder weniger aufwändig aus. Auf den Ausstellungsort Staatsgalerie Stuttgart, seine Geschichte, die Sammlung und die besondere Ausstellungstradition, reagiert KARIN SANDER in entsprechend komplexer Weise.

Eröffnung am 26. April 2002, 18 Uhr

Es sprechen: Christian von Holst, Gudrun Inboden

 

 

 

ab Juli 2001


Neue Perspektiven in der Sammlung der Zeitgenössischen Kunst


Neue Perspektiven in der Sammlung der Zeitgenössischen Kunst werden ab Juli 2001 im Wesentlichen bestimmt sein von zwei gewichtigen Neuerwerbungen: Ashby ist eine der ersten "Single Wall Projections" (Einzelwand-Projektionen) in James Turrels frühester Werkgruppe der "Projection Pieces" (Arbeiten mit Projektion), die die gesamte spätere Entwicklung in nuce enthält und vorzeichnet. In einem geschlossenen, unbeleuchteten Raum "steht" ein querformatiges, weißes Lichtrechteck. Die Intensität dieser "Bildprojektion" (J.T.) löst das feste Verhältnis von Träger (Wand) und Figur (Lichtfeld) derart auf, dass es scheint, als schiebe sich ein Leerraum zwischen beide oder als entwickle sich eine "unbestimmte, unendliche Raumtiefe" (J.T.). Da es - zugunsten einer "anderen Malerei" - keine Darstellung und auch keinen Gegenstand der Darstellung gibt, dominiert der Eindruck, dass man sich nur erst im Prozess des "Erhellens" befindet, wobei das Licht die Erfahrung des Sehens, "die Erhellung selber" (J.T.) ist.

Nur ein Jahr später entstehen die ersten Plaques von MARCEL BROODTHAERS. Das vollständige Ensemble aus weit über sechzig Schildern ist 1972 abgeschlossen. Die Tafeln geben sich einzeln, aber auch in ihrer Gesamtheit den Anschein eines "Bilderrätsels" (M.B.): die Schriftund Bildzeichen ergeben keinen schlüssigen Text. Die Schwierigkeit, sie zu "lesen", verweist die Schilder der Definition nach aus dem Kunstkontext hinaus: als "Poèmes industrielles" (M.B.) nicht eindeutig klassifizierbar, unterlaufen sie jegliches Ordnungssystem und stellen die Frage nach Sinn und Bedeutung von Ordnungskategorien überhaupt.

Beide Neuerwerbungen erschüttern die Erwartung an eine "Lesbarkeit der Welt". So gewinnt der Beuys-Raum einen Reichtum zurück, den ihm Benennbarkeit und Interpretation seiner Elemente mittlerweile weitgehend geraubt haben, und wird die Bereitschaft, BARNETT NEWMAN eine Sache der Erfahrung sein zu lassen, ermöglicht.

 

 

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