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Stadtgalerie SaarbrückenSt. Johanner Markt 24
66111 Saarbrücken
Tel. 0681 - 9 36 83-21/22; Fax 0681 - 9 36 83-33
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aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
04.11. - 26.11.2000
Dietmar BingerBackstage Fotografische Berichte aus der Stadtgalerie Saarbrücken
Als Dietmar Binger 1994 begann, den Ausstellungsaufbau in der Stadtgalerie mit dem Fotoapparat zu begleiten, gehörte das Haus, das 1985 als städtische Galerie gegründet worden war, gerade ein halbes Jahr zur Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. Dies bedeutete nach längerer Diskussion über Sinn und Zweck eines Hauses zur Vermittlung zeitgenössischer Kunst endlich Planungssicherheit sowie Ruhe zur Entwicklung längertristiger Perspektiven. Heute, sechs Jahre später, ist die Zukunft des Hauses - nach der vorzeitigen Kündigung des Vertrages mit der Stiftung durch die Stadt - erneut ungewiss, und so erscheint die in den Fotos beschriebene Funktion des permanenten Labors als etwas, das zu verschwinden droht - jedenfalls an diesem Ort, von dem viele anfangs behaupteten, er sei kaum zur Präsentation zeitgenössischer Kunst geeignet. Damals drängte gerade eine neoexpressive Malerei in die Ausstellungshäuser. Doch die Stadtgalerie hat sich erfolgreich den modischen Trends des Kunstmarktes widersetzt und in ihren Schwerpunkten immer wieder daran erinnert, dass Ästhetik ursprünglich Wahrnehmung bedeutet. Gerade für die starke Projektorientierung, die auf Installierung und Inszenierung am Ort setzte, erwiesen sich die ebenso eigenwilligen wie unprätentiösen Räume des ehemaligen "Alten Hauses am Markt" bestens geeignet, weil sie die Arbeiten unterstützten, ohne sich als Passepartout in den Vordergrund zu spielen.
Dietmar Binger kennt den Ort, an dem die in dieser Ausstellung versammelten Fotos entstanden sind, wie kaum ein anderer. Er hat die für einige Zeit leer stehenden Räume vor dem Umbau als Atelier genutzt. Dennoch tritt die Architektur in seinem Fotoprojekt in den Hintergrund. Man kann aber auch nicht sagen, dass die bewusst körnig gehaltenen Schwarzweißbilder im Sinne der Dokumentarfotografie einen nachvollziehbaren Ablauf festhalten. Indem die Fotos unter Betonung der Oberfläche selbst ihren Charakter als Bild betonen, verstärken sie das Atmosphärische eines Zwischenzustands, eines Zustandes, der weniger auf einen ganz bestimmten Zeitpunkt vor der Eröffnung einer Ausstellung hinweist als auf einen langen Prozess, der das an sich ortlose Kunstwerk vorübergehend für die Wahrnehmung sichtbar machen soll.
Bingers Bilder verraten gleichermaßen Neugier und Diskretion. Selbst als Künstler arbeitend, hat er ein besonderes Gespür für die Augenblicke der Konzentration, des Suchens, der Ratlosigkeit, der Spannung vor dem Ausprobieren einer neuen Lösung. In einer Zeit, in der öffentlicher Raum zunehmend vernichtet wird und zugleich der Begriff Öffentlichkeit mit medialem Spektakel gleichgesetzt wird, ist die diskrete Zeugenschaft der Bilder von Dietmar Binger von besonderem Wert. Die Bilder zeigen, dass Kunsträume Reservate sind, poetische Vehikel, wo fragile Zusammenhänge in sinnlicher Form noch ausprobiert werden können."
Eröffnung: 03.11.2000, 19 Uhr
Begrüßung:
Dr. Kurt Bohr, Mitglied des Vorstandes der Stiftung Saarländischer KulturbesitzEinführung:
Prof. Bernd Schulz, Direktor der Stadtgalerie SaarbrückenDietmar Binger geb. 1941 in Königsberg/Pr. seit 1969 freischaffend, als Künstler Autodidakt lebt und arbeitet in Saarbrücken
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Horst Gerhard Haberi, Bernd Schulz und Peter Weiermair. 216 S., 218 Abb., DM 26,(Mitglieder der Förderkreise DM 22,-)
Dietmar Binger
geb. 1941 in Königsberg/Pr.
seit 1969 freischaffend, als Künstler Autodidakt
lebt und arbeitet in SaarbrückenEröffnung: 03.11.2000, 11.00 Uhr