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Stadtgalerie Saarbrücken

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18.02. - 17.04. 2006

Margret Eicher

Nothing is real

 

"Nothing is real", behaupteten die Beatles 1967 in ihrem psychedelischen Song "Strawberry Fields Forever". Damals ahnte wohl kaum jemand etwas von dem galoppierenden Wirklichkeitsverlust, den die explosionsartige Multiplizierung der Bilder im digitalen Zeitalter bewirken würde. Die "uneingeschränkte Benutzereuphorie korrespondiert fatalerweise mit dem Verlust der Notwendigkeit all dieser Bilder; wo sie folgenlos manipuliert, kombiniert und retuschiert werden können, erlischt ihre singuläre Kraft des Weltberichts" ­ so Harald Kunde zu den Voraussetzungen von Eichers Arbeiten.
Die Künstlerin sammelt und collagiert "Versatzstücke" aus historischen und zeitgenössischen Bildwelten und fixiert sie im Medium des Gobelins, wo sie neue Bezüge untereinander eingehen und so Bedeutung zurückgewinnen ­ allerdings mit ironischer Brechung und Distanz. So wird etwa das bekannte Foto, das Angela Merkels Besuch in einer Rügener Fischerhütte 1990 dokumentiert, von einer Bordüre gerahmt, in die Figuren aus dem "halbseidenen" Repertoire billiger Werbung und professioneller Kontaktanzeigen integriert sind; das moderne Labor gerät in der Kombination mit Details aus historischen Gemälden zur Alchimistenküche.
Neben den großformatigen Tapisserien werden digitale Aquarelle aus der Serie der "Fiktiven Prominenten" und Teile des Zyklus "Tussirecherche" gezeigt.
Es erscheint eine Publikation zu den Tapisserien.
Künstlergespräch: 29. März 2006, 18 Uhr