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Stadtgalerie SaarbrückenSt. Johanner Markt 24
66111 Saarbrücken
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vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
09.09. - 22.10.2000
Hans Peter KuhnLicht und Klang
Die Klangkunst im Grenzbereich zwischen Bildender Kunst und Musik zählt zu den Schwerpunkten im Programm der Stadtgalerie seit den 80er Jahren. In der Reihe der großen Einzelausstellungen wird in diesem Jahr Hans Peter Kuhn vorgestellt. Der Berliner Künstler, der seine Laufbahn als Tonmeister an der Schaubühne am Halleschen Ufer begann, hat schon lange im Kunstbetrieb einen Namen als Klangkünstler, ist jedoch erst in den letzten Jahren einer größeren Öffentlichkeit durch zum Teil spektakuläre Lichtinstallationen im öffentlichen Raum bekannt geworden (z. B. The Pier, New York, 1996, Potsdamer Platz, Berlin, 1997, Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Völklingen, 1999).
Hans Peter Kuhn arbeitet mit akustischem Klangmaterial - in der Regel Fundstücke aus der Alltagswelt -, das er elektronisch bearbeitet und zu einer Choreografie der Klänge und des farbigen Lichts neu zusammensetzt. Assoziationen, die über das verwendete Klangmaterial Verbindungen zum Ort der Installation herstellen, sind möglich, lösen sich jedoch meist in der Wahrnehmung zugunsten eines abstrakten Gegenraums auf. Charakteristisch für Kuhns Klangräume sind vor allem Kontraste, die sich aus Beschleunigung und Verlangsamung ergeben. Der Klangraum verbindet sich mit der starken visuellen Präsenz eines Licht- und Farbraumes, der die langjährige Erfahrung des Theatermanns verrät. Die konstruktivistische Strenge einerseits und die theatralische Spannung andererseits, die Hans Peter Kuhn mit Licht und Klang erzeugen kann, machen ihn auch zum idealen Partner von Choreografen, Performancekünstlern und Theaterleuten (z. B. Robert Wilson und Junko Wada).
"Die Zeitlosigkeit ist eines meiner obersten Ziele. Ich stelle die Architektur des gegebenen Raumes und die Alltäglichkeit der von mir verwendeten Klänge in einen Widerspruch zu dem zeitlichen Ablauf des Geschehens. Während der reale Raum und die naturalistischen Klänge ein Gefühl der Alltäglichkeit erzeugen, wird durch die Geschwindigkeit und zeitliche Verteilung der Ereignisse ein vollkommen abstrakter Gegenraum erzeugt. Eine Zeitauffassung, die nichts mit der von uns im täglichen Leben erfahrenen Ereignisfolge gemein hat. Das Tempo der Wiedergabe eigentlich zusammengehörender Events ist aufgehoben, die Abfolge der Ereignisse auf unterschiedliche Art manipuliert, sei es durch überhöhte Geschwindigkeit oder durch extreme Verlangsamung, Zerhackung in seine Bestandteile. Erhöhte Geschwindigkeit ist in diesem Falle gleichbedeutend mit geraffter Zeit, die Verlangsamung mit Zeitdehnung." (H. P K.)
Eröffnung: Freitag, 08.09.2000, 19.00 Uhr
Begrüßung: Dr. Kurt Bohr, Mitglied des Vorstandes der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz
Einführung: Prof. Bernd Schulz, Direktor der Stadtgalerie Saarbrücken
Performance zur Eröffnung mit Junko Wada
Zur Ausstellung erscheint ein Buch im Kehrer Verlag, Heidelberg; Festeinband, Querformat 30/24 cm, 128 S., ca. 80 zum großen Teil farbige Abb., Texte von Robert Wilson, Daniel Libeskind u. a. Ausstellungsausgabe incl. CD 42,-- DM Mitglieder der Förderkreise 38,-- DM
Hans Peter Kuhn
geb. 1952 in Kiel
1990 "Bessi Award" New York für Musik zu Suspect Terrain
1991 Atelieraufenthalt Künstlerhaus Bethanien, Berlin
1992 Atelierprogramm des Berliner Senats im P.S.1 Museum, New York
1993 Goldener Löwe der Biennale Venedig, in Zusammenarbeit mit Robert Wilson für die Installation Memory/Loss
1994 Suzukinu Hanayagi Award, Osaka
1996 Gastprofessur an der Justus-Liebig-Universität Gießen
Merit Award - Society for Environmental Graphic Design for THE PIER
lebt und arbeitet in Berlin