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Kunstsammlungen der Veste Coburg
Veste Coburg
96450 Coburg
Tel. 09561 - 87 90, Fax 09561 - 879 66
Infotel. 09561 - 879 79
Di - So 13 - 16 Uhr
Öffnungszeiten: bis Oktober: Di - So 10 - 17 Uhr
ab November: Di - So 13 - 16 Uhr
sekretariat@kunstsammlungen-coburg.de
Homepage: www.kunstsammlungen-coburg.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
19.03. - 04.05. 2008
Studioausstellung
Virus Kunst // Körper Glas
Gerd Sonntag, gläserne Skulpturen
Fürstenbau der Veste Coburg wiedereröffnet
Am 15. März 2008 wird der Fürstenbau der Veste Coburg wiedereröffnet. Das Gebäude, in dessen Kern der mittelalterliche Palas steckt, wurde in den Jahren 1910 bis 1923 durch den Berliner Architekten Bodo Ebhardt als Residenz für Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha umgestaltet und eingerichtet.
Nach dem Erlöschen des herzoglichen Wohnrechts im Jahre 1998 nahm die Bayerische Schlösserverwaltung mit einem Kostenaufwand von 7,7 Mio. ¤. im Zeitraum von 2003 bis 2007 eine grundlegende Sanierung und Restaurierung des Fürstenbaus vor. Anschließend erfolgte die museale Ausstattung der historischen Räume mit Exponaten aus den Kunstsammlungen der Veste Coburg.Die Eröffnung für geladene Gäste findet am Samstag, 15.3.2008, 11 Uhr im Beisein von Herrn Staatsminister Huber, Bayerisches Ministerium der Finanzen, statt. Ab 13 Uhr ist der Fürstenbau für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die Appartements des Fürstenbaus präsentieren sich als ein Pasticcio aus spätmittelalterlichen Raumfassungen, Rekonstruktionen auf der Basis vorgefundener Dekorationen, und Neuschöpfungen in unterschiedlichen Stilformen, die Bodo Ebhardt im Sinne einer Burgenbegeisterung der Zeit um 1900 zu einem malerischen Ganzen zusammengefügt hat. Die herzogliche Familie bezog die Räume 1920. Nach der Abdankung des Coburger Herzogs war die Baumaßnahme durch den Freistaat Bayern und die Coburger Landesstiftung vollendet und der Familie zur Nutzung überlassen worden.
Nach grundlegender Renovierung erstrahlen die historischen Appartements in ihren original erhaltenen Raumfassungen wieder in neuem Glanz. Das Ensemble gibt einen Eindruck von der letzten Nutzung als fürstliche Wohnung zwischen Repräsentationsansprüchen und der Intimität stimmungsvoller Wohnkultur. Der bisher in der Forschung vor allem als Burgenbauer wahrgenommene Bodo Ebhardt wird im Fürstenbau der Veste Coburg als phantasievoller Gestalter von Interieurs fassbar. Einzigartig ist Umfang und Stimmigkeit der Innengestaltung und ihr Abwechslungsreichtum, der selbst kleinste Details wie Lüster Beschläge einschließt.
In die historischen Räume sind hochkarätige Schaustücke aus den Kunstsammlungen der Veste Coburg integriert, die teilweise erstmals öffentlich präsentiert werden können. Dazu gehören Kleidung, Orden, Schmuck, Möbel, Glas, Porzellan und Gemälde aus ehemals herzoglichem Besitz aus fünf Jahrhunderten.
Zu den ausgesuchten Textilien gehört eine um 1820 in Wien erworbene Hofschleppe aus dem Besitz der Herzogin Luise von Sachsen-Coburg-Saalfeld und der Ornat des Hosenbandordens, der wohl von Herzog Ernst II. getragen wurden war. Kinderkleidung der Prinzen Ernst II. und Albert, nachmals Prinzgemahl von Königin Victoria von England, ergänzen das Ensemble.
Ein Kabinett von Orden und Ehrenzeichen versammelt die den Coburger Herzögen Ernst I., Ernst II. und Alfred zuzuordnenden Auszeichnungen, denen neben den Ernestinischen Orden auch russische, englische und portugiesische Orden gehören.
Von besonderem Interesse sind Ausrüstungsgegenstände und Waffen aus der so genannten "Türkenbeute", Kriegstrophäen von Prinz Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld aus seinen Schlachten als Führer der kaiserlichen Armee gegen die osmanischen Streitkräfte im Jahre 1789. Darunter befinden sich ein seltener osmanischer Reitermantel sowie reich verzierte Kopfgestelle für Pferde von hochrangigen Offizieren.
Erstmals kann auch eine Auswahl aus der umfangreichen Sammlung von Münzen und Medaillen gezeigt werden, darunter repräsentative goldene Denkmedaillen vor allem aus Russland und England.
Ein gedeckter Tisch mit Geschirr und Gläsern aus dem Besitz von Prinz Leopold von Sachsen-Coburg, dem späteren ersten König der Belgier, vermittelt Aspekte feudaler Tischkultur des 19. Jahrhunderts. Die Badezimmereinrichtungen geben einen Einblick in den Wohnkomfort des frühen 20. Jahrhunderts.
Auch die als "Lutherkapelle" bekannte ehemalige Schlosskirche ist in den Museumsrundgang integriert. Sie wurde über dem Grundriss des Vorgängerbaus 1909-1913 von Bodo Ebhardt neu errichtet. Auch die Gestaltung der Inneneinrichtung geht vollständig auf ihn zurück.
In einer kleinen Sonderschau zeigen das Staatliche Hochbauamt Bamberg, Bauleitung Coburg zusammen mit der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen Aspekte der baulichen Sanierung und der Restaurierung der Raumfassungen.
Zur Eröffnung des Fürstenbaus erscheint eine vollständig neu bearbeitete und erweiterte Beschreibung der Veste mit den Kunstsammlungen in der Reihe "Kleiner Kunstführer" im Verlag Schnell + Steiner, S. 60, 3,20 ¤) und eine Broschüre des Staatsbauamtes Bamberg, Bauleitung Coburg, zur den Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen.
Führungen nach Anmeldung.
Ein Audioguide in deutscher und englischer Sprache und ein spezieller Kinderguide stehen zur Verfügung.
PRESSEMITTEILUNG
vom 6.5.2008Ein neues Angebot für Veste-Besucher:
Audiovision "Martin Luther auf der Veste Coburg"Durch den sechsmonatigen Aufenthalt des Reformatoren in Coburg im Jahr 1530 zählt
die Veste zu den bedeutendsten Luther-Gedenkstätten in Deutschland. Daran ist zu erinnern beim Anbruch der "Luther-Dekade", des Zeitraumes von zehn Jahren bis zum 500. Jahrestag des Wittenberger Thesenanschlags im Jahr 2017, der in Deutschland gebührend begangen werden wird.Mit einer eindrucksvollen Audiovisionsschau, die ab Pfingsten jeweils zur vollen Stunde im Gewölbekeller der Veste Coburg präsentiert werden wird, sollen interessierte Besucher der Kunstsammlungen die Hintergründe zu Luthers Aufenthalt im "Schloß Coburg", wie es bei Zeitgenossen genannt wurde, anschaulich vermittelt werden. Von Coburg aus verfolgte Luther die Verhandlungen über die Confessio Augustana, in Coburg entstanden wichtige Streitschriften zu Kernfragen der Reformation. In Coburg, einem wichtigen Sitz der Kurfürsten von Sachsen, durchlebte Luther einer seiner produktivsten Phasen, litt aber auch unter der extremen Abgeschiedenheit des Ortes.
Das Angebot soll Veste-Gäste zum Besuch der Kunstsammlungen motivieren und die Ausstellungsteile zu Luthers Wirken in den Luther-Zimmern und in dem ehemaligen "Reformationszimmer" ergänzend kommentieren. Das Kellergewölbe im Herzoginbau gibt einen eindrucksvollen Rahmen für die Präsentation, die über Kopfhörer auch in englischer Sprache zu verfügbar ist.
Zur Vorstellung der neuen Audio-Vision laden wir Sie ein für
Freitag, 9. Mai 2008, um 10.30 Uhr
in die Kunstsammlungen der Veste Coburg.Ein Trailer der Schau ist ab 7.5.08 auf der Presseseite der Homepage der Kunstsammlungen zu sehen (http://www.kunstsammlungen-coburg.de).
(Dr. Klaus Weschenfelder)