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Von der Heydt-Museum

Turmhof 8
Postanschrift: Burgstr. 2
42103 Wuppertal
Tel. 0202 - 563 62 31; Fax 0202 - 563 80 91
Di - So 11 - 18 Uhr, Do 11 - 20 Uhr
von-der-heydt-museum@stadt.wuppertal.de
www.von-der-heydt-museum.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

24.06. - 30.09.2007

Der Symbolismus und die Kunst der Gegenwart

Der Symbolismus des späten 19. Jahrhunderts ist nach wie vor eine der rätselhaftesten Strömungen der bildenden Kunst. Schon lange vor der "Erfindung" der Psychoanalyse tauchten Künstler wie Gustave Moreau, Dante Gabriel Rossetti, James Ensor, Fernand Khnopff, Gustav Klimt, Arnold Böcklin oder Franz von Stuck mit Hilfe von Mythen und unwahrscheinlichen Erzählungen tief in Psyche und Traumata des Fin de Siècle und schufen Werke von zauberhafter Phantastik.
Auch in der Kunst der Gegenwart lässt sich ein ausgeprägter Hang zum symbolistisch Verrätselten, zu einer komplex verschlüsselten, mehrfach kodierten und nur näherungsweise deutbaren Erzählform festmachen. Künstler wie Neo Rauch, Peter Doig, Daniel Richter, Jonathan Meese oder die Isländerin Gabriela Fridriksdottir entwerfen in ihren großen Werken eine phantastische Gegenwelt zu unserem prosaischen, von Technik und Reglement bestimmten Alltag.
Die Ausstellung des Von der Heydt-Museums "Das deutungsreiche Spiel" stellt nun erstmals diese verschiedenen Kunstströmungen des 19. und 21. Jahrhunderts einander unmittelbar gegenüber. Aus ihrer Zusammenschau lassen sich Hinweise gewinnen sowohl auf dieEntschlüsselung und die Rezeption der Kunst des 19. Jahrhunderts als auch auf die Inhalte und die Anteile von Emotionalität und Intellekt, die die neue Kunst des 21. Jahrhunderts bestimmen.
Es geht dabei nicht um den Versuch, Kontinuitäten zu verfolgen, wofür sich etwa eine genealogische Linie von dem Leipziger Max Klinger über Max Beckmann zu Bernhard Heisig und Johannes Tübke und von da zu Neo Rauch und der neuen Leipziger Schule konstruieren ließe, auch bleibt die breite Richtung des Surrealismus in dieser Ausstellung ganz ausgespart. Unser Interesse liegt vielmehr im direkten Vergleich der Ansätze des 19. und 21. Jahrhunderts. Wenn der Symbolismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts ein Spiegel der Gesellschaft und die Phantastik dieser Malerei eine Ausbruchsmöglichkeit aus ihren Zwängen und Normen war, welche Rückschlüsse lassen sich dann auf die Lebenswirklichkeit zu Beginn des 21. Jahrhunderts aus der Existenz eines "Neo-Symbolismus" ziehen, fragt die Ausstellung.
So wie im 19. Jahrhundert der Symbolismus zwar eine europaweite Bewegung, aber keineswegs ein einheitlicher Stil war, lassen sich auch heute wieder sehr unterschiedliche stilistische Ausformungen von präzis figurativen, über lyrische bis hin zu nahezu abstrakten Werken im Feld des (Neo-) Symbolismus ausmachen. Unsere Ausstellung will das Phänomen "Symbolismus" daher in einer möglichst großen Bandbreite vorstellen. In ca. 150 Werken breiten wir das Thema der Ausstellung aus. Die Künstler der Ausstellung sind voraussichtlich::
Martin Assig - Tilo Baumgärtel - Matthew Barney - Glenn Brown - Nigel Cooke - Amie Dicke - Pieter Doig - Marcel Dzama - Inka Essenhigh - Gabriela Fridriksdottir - Uwe Henneken - Tom Hunter - John Isaacs - Juul Kraijer - Jutta Koether - Jonathan Meese - Tony Oursler - Neo Rauch - Daniel Richter - Ena Swansea - Paloma Varga-Weisz
Arnold Böcklin - Edward Burne-Jones - Walter Crane - Maurice Denis - James Ensor - Paul Gauguin - Ferdinand Hodler - Ludwig von Hofmann - Max Klinger - Gustav Klimt - Ferdinand Khnopff - Alfred Kubin - Gustav Moreau - Edvard Munch - Pierre Puvis de Chavannes - Odilon Redon - Dante Gabriel Rosetti - Giovanni Segantini - Leon Spilliaert - Franz von Stuck - Jan Toorop und weitere
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Alexandra Bruchmann, Dr. Gerhard Finckh, Dr. Ann-Katrin Günzel, Prof. Hans Hofstätter, Dr. Tobias Janz, Franz Nagel und Dr. Ute Riese.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm wird spezielle Aspekte des Symbolismus in Literatur und Musik näher beleuchten.
Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Brennscheidt-Stiftung, die Kunststiftung NRW, E/D/E, Coroplast, Erfurt, den Kunst- und Museumsverein Wuppertal und andere.

 
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