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Von der Heydt-Museum

Turmhof 8
Postanschrift: Burgstr. 2
42103 Wuppertal
Tel. 0202 - 563 62 31; Fax 0202 - 563 80 91
Di - So 11 - 18 Uhr, Do 11 - 20 Uhr
von-der-heydt-museum@stadt.wuppertal.de
www.von-der-heydt-museum.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

Eröffnung am 16.05. 2007

Uwe Schinkel: Fast Work

Fotografien

Acht Fototermine am Tag, drei davon um 11 Uhr und immer bereit noch ein Feature zu machen und topaktuelle Ereignisse einzubauen: Das ist der Alltag eines Bildjournalisten für die Tagespresse.
Uwe Schinkel, der seit Herbst 2005 für die Westdeutsche Zeitung (WZ) unterwegs ist, zeigt im Von der Heydt-Museum die fotografische Ausbeute seiner Jobs in Wuppertal und Umgebung. Die Ausstellung präsentiert in erster Linie Fotos, die in der WZ veröffentlicht wurden. Losgelöst von der Verwendung in der Tagespresse erhalten sie einen neuen, eigenen Stellenwert. So wird aus dem Foto über einen Überfall in der S-Bahn ein Bilddokument, das die Gewalt im Alltag generell thematisiert. Und aus der Berichterstattung über ein Stück des Tanztheaters Pina Bausch ein Bild, das auch ein stylisches Plakat für eine Modekollektion abgeben könnte. "Für die meisten Aufnahmen stehen nur ein paar Minuten zur Verfügung, denn der nächste Termin drängt. Ob Klaus Maria Brandauer vor einer Lesung in der Stadthalle oder die Jacob Sisters hinter den Kulissen, mehr als fünf Minuten für das Portrait sind selten drin", so Uwe Schinkel. Dass bei diesem "Fast Work", so der Titel der Ausstellung, weitaus mehr als "Bilder für einen Tag" entstehen, wird hier deutlich. Es sind Fotos, die ein Stück Zeitgeschichte in künstlerischer Weise sichtbar werden lassen: Wie Wuppertal feiert, wie es leidet, wie es lebt. Bilder, die Spuren politischer Umbrüche zeigen sind ebenso zu sehen wie die heute bereits unwirklich anmutenden Szenen der Public-Viewing-Partys bei der Fußball-WM. Die Ausstellung zeigt aber auch Fotos, die am Rande des eigentlichen Auftrags entstanden sind und ungewohnte Blicke auf die Bergische Bonjour-Tristesse-Metropole bieten.

Jan Schmolling
Marion Roemer

 

 

06.05. - 30.09. 2007

Aufbruch und Ekstase

Brücke und Blauer Reiter

Die Werke der Expressionisten bilden einen wichtigen Schwerpunkt in der Sammlung des Von der Heydt-Museums. Mit rund 100 Exponaten aus eigenem Bestand gibt die Sonderschau "Aufbruch und Ekstase" einen Überblick über die Bewegung des künstlerischen Aufbruchs vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland, den Expressionismus der Künstlergruppen "Die Brücke" und "Der Blaue Reiter".
Gemälde von Kirchner, Heckel, Schmidt-Rottluff, Nolde und Mueller sind hier zusammen mit Beispielen ihrer graphischen Kunst zu sehen. Die Übersicht reicht von den Anfängen der 1905 in Dresden gegründeten "Brücke" über ihre gemeinsame Berliner Zeit bis in die zwanziger Jahre. Deutlich wird hierbei auch, wie experimentelle Techniken in Zeichnung und Druckgraphik Aufbruchsstimmung und ein neues Lebensgefühl von Freiheit und Spontaneität vermitteln.
In Gegenüberstellung mit der "Brücke"-Kunst zeigt die Ausstellung auch bedeutende Gemälde von Künstlern der 1909 gegründeten Neuen Künstlervereinigung München bzw. des 1911 daraus hervorgegangenen "Blauen Reiter". An Werken u. a. von Kandinsky, Jawlensky, Münter, Marc und Macke lässt sich das Fortschreiten zur Idee des Geistigen in der Kunst verfolgen. Der aus einer Barmer Familie stammende Adolf Erbslöh, Mitgründer der NKVM, ist mit einer Werkgruppe, teils mit Wuppertaler Motiven, vertreten.

 

 

20.05. - 25.11. 2007

PASTICCIO II

 

Pasticcio II setzt die im Winter begonnene Neukonzeption der Museumssammlung mit neuen Schwerpunkten fort. Während Pasticcio I der älteren Kunst von den Niederländern des 17. bis zum Impressionismus des 19. Jahrhunderts mehr Raum gegeben hat, liegt der Hauptakzent nun auf der Kunst des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung der Moderne nach 1945.
Unsere Auswahl kann hier aus einem reichen Fundus schöpfen. Die
Wuppertaler Sammlung umfasst ein breites, internationales Spektrum an abstrakter Kunst. Die Übersicht reicht von den Tendenzen der informellen Malerei in Deutschland und den Bestrebungen der École de Paris bis zu den radikalen Positionen der Farbfeldmalerei und minimalistischen Ansätzen auch im Bereich der Skulptur. Aber auch Aspekte der neuen figurativen Malerei sind berücksichtigt.

 

 

24.06. - 30.09.2007

Der Symbolismus und die Kunst der Gegenwart

Der Symbolismus des späten 19. Jahrhunderts ist nach wie vor eine der rätselhaftesten Strömungen der bildenden Kunst. Schon lange vor der "Erfindung" der Psychoanalyse tauchten Künstler wie Gustave Moreau, Dante Gabriel Rossetti, James Ensor, Fernand Khnopff, Gustav Klimt, Arnold Böcklin oder Franz von Stuck mit Hilfe von Mythen und unwahrscheinlichen Erzählungen tief in Psyche und Traumata des Fin de Siècle und schufen Werke von zauberhafter Phantastik.
Auch in der Kunst der Gegenwart lässt sich ein ausgeprägter Hang zum symbolistisch Verrätselten, zu einer komplex verschlüsselten, mehrfach kodierten und nur näherungsweise deutbaren Erzählform festmachen. Künstler wie Neo Rauch, Peter Doig, Daniel Richter, Jonathan Meese oder die Isländerin Gabriela Fridriksdottir entwerfen in ihren großen Werken eine phantastische Gegenwelt zu unserem prosaischen, von Technik und Reglement bestimmten Alltag.
Die Ausstellung des Von der Heydt-Museums "Das deutungsreiche Spiel" stellt nun erstmals diese verschiedenen Kunstströmungen des 19. und 21. Jahrhunderts einander unmittelbar gegenüber. Aus ihrer Zusammenschau lassen sich Hinweise gewinnen sowohl auf dieEntschlüsselung und die Rezeption der Kunst des 19. Jahrhunderts als auch auf die Inhalte und die Anteile von Emotionalität und Intellekt, die die neue Kunst des 21. Jahrhunderts bestimmen.
Es geht dabei nicht um den Versuch, Kontinuitäten zu verfolgen, wofür sich etwa eine genealogische Linie von dem Leipziger Max Klinger über Max Beckmann zu Bernhard Heisig und Johannes Tübke und von da zu Neo Rauch und der neuen Leipziger Schule konstruieren ließe, auch bleibt die breite Richtung des Surrealismus in dieser Ausstellung ganz ausgespart. Unser Interesse liegt vielmehr im direkten Vergleich der Ansätze des 19. und 21. Jahrhunderts. Wenn der Symbolismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts ein Spiegel der Gesellschaft und die Phantastik dieser Malerei eine Ausbruchsmöglichkeit aus ihren Zwängen und Normen war, welche Rückschlüsse lassen sich dann auf die Lebenswirklichkeit zu Beginn des 21. Jahrhunderts aus der Existenz eines "Neo-Symbolismus" ziehen, fragt die Ausstellung.
So wie im 19. Jahrhundert der Symbolismus zwar eine europaweite Bewegung, aber keineswegs ein einheitlicher Stil war, lassen sich auch heute wieder sehr unterschiedliche stilistische Ausformungen von präzis figurativen, über lyrische bis hin zu nahezu abstrakten Werken im Feld des (Neo-) Symbolismus ausmachen. Unsere Ausstellung will das Phänomen "Symbolismus" daher in einer möglichst großen Bandbreite vorstellen. In ca. 150 Werken breiten wir das Thema der Ausstellung aus. Die Künstler der Ausstellung sind voraussichtlich::
Martin Assig - Tilo Baumgärtel - Matthew Barney - Glenn Brown - Nigel Cooke - Amie Dicke - Pieter Doig - Marcel Dzama - Inka Essenhigh - Gabriela Fridriksdottir - Uwe Henneken - Tom Hunter - John Isaacs - Juul Kraijer - Jutta Koether - Jonathan Meese - Tony Oursler - Neo Rauch - Daniel Richter - Ena Swansea - Paloma Varga-Weisz
Arnold Böcklin - Edward Burne-Jones - Walter Crane - Maurice Denis - James Ensor - Paul Gauguin - Ferdinand Hodler - Ludwig von Hofmann - Max Klinger - Gustav Klimt - Ferdinand Khnopff - Alfred Kubin - Gustav Moreau - Edvard Munch - Pierre Puvis de Chavannes - Odilon Redon - Dante Gabriel Rosetti - Giovanni Segantini - Leon Spilliaert - Franz von Stuck - Jan Toorop und weitere
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Alexandra Bruchmann, Dr. Gerhard Finckh, Dr. Ann-Katrin Günzel, Prof. Hans Hofstätter, Dr. Tobias Janz, Franz Nagel und Dr. Ute Riese.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm wird spezielle Aspekte des Symbolismus in Literatur und Musik näher beleuchten.
Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Brennscheidt-Stiftung, die Kunststiftung NRW, E/D/E, Coroplast, Erfurt, den Kunst- und Museumsverein Wuppertal und andere.

 

 

12.08. - 25.11.2007

Olaf Metzel

Olaf Metzel, Bildhauer und Objektkünstler, seit 1990 Professor für Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste München
Neben Zeichnungen und Installationen umfasst die Ausstellung im Von der Heydt-Museum auch Plastiken. Einer der Höhepunkte der Schau wird dabei die Bronzeplastik "Turkish Delight" (Türkischer Honig) sein. Es handelt sich um das Abbild einer schönen, jungen Frau. Sie ist nackt, nur mit einem Kopftuch bekleidet. Die alltägliche Kontroverse zwischen dem islamischen und dem abendländischen Kulturkreis bricht in dieser Arbeit auf. Der Akt, als europäische künstlerische Darstellung des Körpers, und das Kopftuch, das auf das Verbot der Entblößung rechtgläubiger Muslima hinweist, provoziert. Der Künstler fordert zur Stellungnahme heraus. Olaf Metzel zu seiner Arbeit: "Wir haben in Deutschland das Gut der Meinungsfreiheit. Man darf sich nicht selbst beschränken."

 

 
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