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Württembergischer Kunstverein

Schloßplatz 2
70173 Stuttgart
Tel. 0711 - 22 33 70; Fax 0711 - 29 36 17
täglich 11 - 18 Uhr, mittwochs 11 - 20 Uhr, montags geschlossen
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23.02. - 04.05. 2008

Krassimir Terziev

Background Action

Vom 23. Februar bis 4. Mai 2008 zeigt der Württembergische Kunstverein Stuttgart im Kuppelsaal die raumgreifende Installation Background Action des bulgarischen Künstlers Krassimir Terziev.

Mit Fotografien, Grafiken, Dias und Videoarbeiten lenkt die Arbeit den Blick auf 300 bulgarische Statisten, die 2003 für die Produktion eines der damals teuersten Hollywoodfilme, Troja (Troy, USA 2004), nach Mexiko eingeflogen wurden. Angeworben als "Elitetruppe", die dem physiognomischen Ideal des antiken, mediterranen Kämpfers perfekt entspräche, waren die Statisten mit einem Tageslohn von 12 US$ in erster Linie billige Arbeitskräfte.

Background Action ist ein begehbares "Making Of" aus der Sicht derjenigen, deren stumme Körper filmische Massen produzieren. Es geht um Erwartungen, Hoffnungen, Konflikte und Enttäuschungen. Zugleich zeichnet die Arbeit auf gleichermaßen kritische wie ironische Weise die globalen wie politischen Verschränkungen der Filmindustrie nach.

Die Installation ist eine Weiterentwicklung und räumliche Übersetzung des experimentellen Dokumentarfilms Battles of Troy, den Terziev 2005 realisierte.

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Akademie Schloss Solitude. In ihrem Rahmen ist die Publikation EXTRA WORK erhältlich, die verschiedene Werke Terzievs vorstellt, die sich mit dem Status von Statisten auseinandersetzen (2007, Hg. Jean-Baptiste Joly, Akademie Schloss Solitude; Konzept und Design: Krassimir Terziev).

Pressetermin: Freitag, 22. Februar 2008, 11 Uhr

Background Action, 2006/07
Vierteilige multimediale Rauminstallation

· Diadoppelprojektion (Kartografie einer Filmproduktion in Raum und Zeit)
· Neun-Kanal Videoinstallation (Erzählungen der Statisten)
· Foto-/Videoinstallation (Einer gegen Viele)
· Videoinstallation (Überall zur selben Zeit)

Im April 2003, knapp einen Monat nach Ausbruch des Irakkriegs, begann die Produktion eines der bis dahin teuersten Spielfilme Hollywoods: Wolfgang Petersens Troy mit Brad Pitt und Eric Bana in den Hauptrollen, gewidmet jenem gleichnamigen Kriegsepos der Homerschen Illias. "Um mein Leben, die Art, wie ich lebe, und meine Überzeugungen zu verteidigen, würde ich auch in den Krieg ziehen" sollte Brad Pitt, Darsteller des Achilles, später von der Berliner Morgenpost im Rahmen der Premiere zitiert werden (Berliner Morgenpost, 10. Mai 2004).

Krassimir Terzievs Dokumentarfilm The Battles of Troy (2005) sowie die daraus entwickelte Installation Background Action (2006/07) zeichnen im Stil eines "Making Of" die globalen Verflechtungen dieser Hollywoodproduktion nach. Drehorte von Troy waren Shepperton in Großbritannien, die Insel Malta sowie Baja California Sur in Mexiko. Zunächst sollten die Hauptschlachten in Marokko gedreht werden. Doch auf Grund des Irakkriegs mussten die Produzenten nach Mexiko ausweichen, einem Billiglohnland der US-amerikanischen Filmindustrie. Darüber hinaus ließen sich Arbeitskräfte rekrutieren, die noch günstiger als die lokale Bevölkerung waren, sodass es sich rentierte, sie aus dem 16.000 km entfernten Bulgarien einfliegen zu lassen. 300 bulgarische Statisten wurden, vermittelt durch die Sportakademie in Sofia, als "Elitetruppe" mit der Begründung angeworben, dass ihre Physiognomie dem griechischen bzw. trojanischen Typus besser entspräche, als die der Mexikaner. Zudem waren sie für zwölf ­ bzw. nach einem Streik für 22 ­ US$ am Tag zu haben.

Krassimir Terzievs "Making Of" nimmt dieses Genre beim Wort und führt es vom Promotionfilm auf die Ebene der Dokumentation zurück. Am Beispiel der Produktion von Troy zeichnet es entlang von Interviews, Kartografien, Szenen aus dem Spielfilm sowie Aufnahmen am Drehort die Mikro- und Makrostrukturen der globalen, ökonomischen wie geo-politischen Implikationen der Filmindustrie nach. Gilt die Superlative "teuerste Filmproduktion aller Zeiten" als Erfolgsgarant der Branche, setzt Terziev an deren Ausbeutungsstrukturen und Armutsverwertung an. Zu Wort kommen nicht der Regisseur oder die Hauptdarsteller, der Produzent oder die Experten für Spezialeffekte, sondern die bulgarischen Statisten. Sie, die im Film stumm, reine physische Repräsentation von Masse sind, erzählen nicht nur über ihre individuellen Erfahrungen. Von ihnen stammen auch die Aufnahmen aus Mexiko: Reisebilder und zugleich Szenarien, in denen sie selbst zu Hauptdarstellern für Sekunden werden.

Auf vielschichtige Weise lenkt Background Action den Blick auf die Durchdringungen zwischen der verfilmten Kriegslegende und der realen Gewalt: in Form von Ausbeutung, der physischen Überforderung durch Hitze und Arbeitsunfälle oder sozialen, teils handfesten Konflikten zwischen den multiethnischen Statisten. Abgesehen davon, dass die Produktion von Troy von einem faktischen Krieg eingeholt wurde, verweist Terziev auf eine Reihe weiterer Analogien zwischen der Hollywoodproduktion und militärischen Operationen. So wurde die Auswahl der bulgarischen Statisten von Militärexperten durchgeführt. Nicht zuletzt erinnern die Kartografien, mit denen Terziev die globalen Operationen der Produktion von Troy nachzeichnet, an militärische Planspiele.

 

 

Gekämpft wurde offensichtlich nicht nur um billige Arbeitskräfte, sondern auch um die Teilhabe an Aufmerksamkeitsökonomien. So hatten sich die türkische Regierung sowie das türkische Ministerium für Tourismus und Kultur darum bemüht, dass die Dreharbeiten am "Originalschauplatz", auf dem Hisarlik Hügel in Kanakkale, stattfinden. Vergeblich. Nicht einmal die Premiere wurde hier, sondern in Berlin zwischen Sony-Center und Antikenmuseum gefeiert. Der Stadt Kanakkale schenkte man das Trojanische Pferd, das für Troy gebaut worden war. In Berlin dagegen war Heinrich Schliemanns Troja zu sich selbst zurückgekehrt. Ist Troja nicht auch ein deutsches Abenteuer, eine deutsche Legende?

Das Abenteuer in Background Action ist indes eine Reise in das Prekariat, eine Art Prekariatstourismus. Die Schlacht wird ausgetragen zwischen schlecht bezahlten und noch schlechter bezahlten Körpern. "Manchmal war es zwischen den Bulgaren und Mexikanern wie in einem richtigen Kampf " sagt Borislav Limonov, einer der Statisten. Terziev fokussiert die bulgarische Seite des konfliktuösen Abenteuers, ohne jedoch eindeutig Partei zu ergreifen. Vielmehr legt er die Ambivalenz der Situation offen: zwischen Ausbeutung, Konkurrenz, Naivität, Narzissmus und Selbstbehauptung.

 

 

 

Krassimir Terziev. Background Action
23. Februar ­ 4. Mai 2008

Pressetermin
Freitag, 22. Februar 2008, 11 Uhr

Eröffnung
Freitag, 22. Februar 2008, 19 Uhr

Rundgang mit dem Künstler
Samstag, 23. Februar 2008, 13 Uhr

Eine gemeinsame Ausstellung des
Württembergischen Kunstvereins Stuttgart
und der Akademie Schloss Solitude

KuratorInnen
Hans D. Christ, Iris Dressler

Gefördert durch
das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg
das Kulturamt der Stadt Stuttgart

Publikation
EXTRA WORK
Hg: Jean-Baptiste Joly, Akademie Schloss Solitude
merz&solitude, Reihe Projektiv
Konzept und Design: Krassimir Terziev
Mit Beiträgen von: Iara Boubnova, Ivailo Dichev, Iris Dressler, Jean-Baptiste Joly, Alexander Kiossev, Hedwig Saxenhuber

 

 

 

 

 

Biografie

 

Krassimir Terziev
Geboren 1969 in Dobritch, Bulgarien. Lebt in Sofia, Bulgarien.

Ausbildung
National Academy of Fine Arts Sofia, Bulgarien (1997)
2006-08: Stipendium der Akademie Schloss Solitude

Einzelausstellungen (Auswahl)
2007 MAKING MOVIES, Galeria Noua, Bukarest, RO
BACKGROUND ACTION, Sofia City Art Gallery, Sofia, BG
2006 TERZIEV, SERAPIONOV, SULJEVIC, Beton Salon, MQ, Wien, AT
2005 REMOTE RESEMBLANCES, Goethe-Institut Sofia, Sofia, BG
2004 EXCUSE ME, WHICH CITY IS THIS?, ATA Center/Institute of Contemporary
Art, Sofia; Intervention im öffentlichen Raum, Sofia, BG
2002 ON THE BG TRACK, Belgrade Cultural Center, Belgrad, YU
2001 REALITY PIXELS, Irida Gallery, Sofia, BG
1999 EVERYTHING SEEMS TO BE ALRIGHT, The Kitchen, New York, USA
1997 LET'S DANCE ­ CLOTHES FOR COLLECTIVE LIFE, XXL Gallery, Sofia
1996 LIBRARY PARANOIA // KRASSI'S APOLOGIES // NEGATIVE TV, P.A.R.K.
4DTV broadcasts ­ Amsterdam, the Netherlands

Gruppenausstellungen (Auswahl)
2007 THE PROJECTIONS PROJECT. Budapest Episode, Mucsarnok/Kunsthalle,
Budapest, HU
ART VIENNA, Stand ICA Sofia, Wien, AT
SEARCHING FOR AN IDEAL URBANITY, Akademie Schloss Solitude, Stuttgart, DE
KINO WIE NOCH NIE, Akademie der Künste, Berlin, DE
SUITCASE ILLUMINATED #5 ON PARALLEL ECONOMY, P74 Center and
Gallery, Ljubljana, SL; Musee d'art Contemporain du Val de Marne, Paris, FR
WE LOVE CINEMA, Hessel Museum of Art/Center for Curatorial Studies,
Annandale-on-Hudson, New York, USA
ODYSSEUS IN SEARCH OF EUROPE, Onlineprojekt des Netzwerks der Goethe-Institute, www.goethe.de/odysseus
10 YEARS VIDEO ART IN BULGARIA, Wanderausstellung, Sofia, Plovdiv,
Varna, BG
2006 THE PROJECTIONS PROJECT, Museum van Hedendaagse Kunst Antwerpen,
Antwerpen, BE
WILDES KAPITAL II, Kunsthaus Dresden, DE
KINO WIE NOCH NIE, Generali Foundation, Wien, AT
2005 PLAY SOFIA, Kunsthalle Wien, Projektraum, Wien, AT
CENTRAL. New Art from New Europe, Kunstforum, BA, Wien, AT
NEW VIDEO NEW EUROPE A Survey of Eastern European Video, Stedelijk
Museum, Amsterdam, NL; Museum of Contemporary Art, North Dacota, USA
2004 NEW VIDEO NEW EUROPE. A Survey of Eastern European Video, TATE
Modern, London, UK; Contemporary Art Museum, St. Louis; The Renaissance
Society, Chicago, USA
EXTENDED VIEWS, StadSchal, Maastricht, NL
2003 9TH. CAIRO BIENIAL, The Bulgarian participation, Ehnaton Art Center, Cairo,
EG
BLOOD LINES & CONNECTIONS, Contemporary Art Museum, Denver, USA
VIDEO SCREENING 04, Galerie Martin Janda Raum für
Aktuelle Kunst, Wien; VTO, London; Zero, Piacenza; Kurimanzutto, Mexico
City; ICA, Sofia
THE LAST EAST-EUROPEAN SHOW, Museum of Contemporary Art,
Belgrade, YU
EXPORT-IMPORT. CONTEMPORARY ART FROM BULGARIA, Sofia Art
Gallery, Sofia, BG

 

 

 

01.03. - 12.05. 2008

NOH Suntag

Ausnahmezustand ­ State of Emergency

Eine Ausstellung des
Württembergischen Kunstvereins Stuttgart
KuratorInnen
Hans D. Christ und Iris Dressler
in Zusammenarbeit mit
Nathalie Boseul SHIN
Einführung

 

Vom 1. März bis 12. Mai 2008 zeigt der Württembergische Kunstverein Stuttgart mit rund 200 Fotografien die erste umfassende Einzelausstellung des 1971 in Seoul geborenen Künstlers NOH Suntag außerhalb Asiens. NOH zählt zu den avanciertesten Fotokünstlern Südkoreas, dessen Werke dort in den letzten Jahren eine hohe Aufmerksamkeit erregten. Unter anderem nahm er 2006 an der Gwangju Biennale teil. Die Ausstellung zeigt Arbeiten, die zwischen 2001 und 2007 entstanden sind.

Seine meist über Jahre entwickelten Serien aus Schwarz-Weiß- und Farbfotografien beobachten Konfliktsituationen innerhalb der gegenwärtigen koreanischen Gesellschaft. Diese Konflikte gehen zurück auf die Teilung und den Krieg zwischen Nord- und Südkorea, auf die bis in die 1980er Jahre reichenden Diktaturen in beiden Teilen des Landes und ­ in Südkorea ­ auf den seit den 1990er Jahren um sich greifenden Turbokapitalismus. Das Bild, das NOH von Korea entwirft, ist das eines permanenten Ausnahmezustands.

NOH, dessen Fotografien in Nord- und Südkorea entstehen, interessieren die Ambivalenzen und Brüche innerhalb und zwischen den beiden Gesellschaften: ihr Spiegelverhältnis, die militärische Präsenz und ideologischen Extreme auf beiden Seiten, das Verhältnis von Individuum und Masse oder die gleichermaßen subtilen wie offen gewalttätigen Situationen, die den Alltag im Süden wie im Norden durchdringen.

Diese Ambivalenz findet ihre Entsprechung in NOHs eigenwilliger fotografischer Ästhetik, die das Dokumentarische mit dem Fiktiven, die Momentaufnahme mit strenger Komposition verbindet. Die harten Kontraste verstärken die Dramatik der meist konfliktgeladenen Situationen, die er ablichtet ­ eine Dramatik, die zugleich zurückgenommen wird durch die Nüchternheit und Distanziertheit seines Blicks. Die Perfektion des Einzelbildes wird durch dessen Einbettung innerhalb von Serien relativiert. Weit von den Ästhetiken und Strategien der inszenierten Fotografie entfernt, wirken sie dennoch gestellt. Sie erinnern an filmische Szenarien oder wenden Ästhetiken der Modefotografie, ebenso wie Traditionen der pathetischen Landschaftsfotografie an. Es ist gerade diese Nicht-Einordbarkeit und Widersprüchlichkeit, die NOHs Fotografien auszeichnen.

 

Pressetermin: Freitag, 29. Februar 2007, 11 Uhr

 

Weitere Standorte

Nach ihrer Stuttgarter Präsentation wird die Ausstellung "NOH Suntag. Ausnahmezustand" im Frühjahr 2009 in der auf Fotografie spezialisierten Institution La Virreina in Barcelona gezeigt.

Eine kleinere Auswahl der Ausstellung zeigt die Hamburger Galerie art agents im Herbst diesen Jahres.

 

 

Werke in der Ausstellung (Auswahl)

 

State of Emergency, Fotoserie, seit 2005

State of Emergency zeigt Demonstrationen und Ausschreitungen in Südkorea, die im Wesentlichen der Präsenz des US Militärs und dessen Landnahme geschuldet sind. Die damit einhergehende Verdrängung der verarmten Landbevölkerung wird seitens der koreanischen Regierung mit massivem Polizeieinsatz durchgesetzt. Die Radikalität und oftmals gewalttätige Eskalation dieser Konfrontationen rufen nicht selten Erinnerungen an die japanische Besatzung sowie an diverse Enteignungswellen nach dem Koreakrieg wach.
Bildnerisch geht es NOH hier allerdings noch um ein weiteres Phänomen. Die militärische Erziehung der gesamten männlichen Bevölkerung Südkoreas, fußend auf der Imagination einer permanenten Bedrohung aus dem Norden, spiegelt sich im uniformen Auftreten beider Seiten wider: der gepanzerten Beamten ebenso wie der zivilen Gruppen.

Patriotic Right Wing, Fotoserie, seit 2002

Die Fotoserie Patriotic Right Wing greift eine Konfliktlinie auf, die ebenfalls aus der Geschichte Koreas resultiert, insbesondere aus dem brutal geführten Koreakrieg (1950-1953), durch den der Norden, der bis in die 1960er Jahre ökonomisch wie militärisch überlegen war, nachhaltig als massive Bedrohung erlebt wurde. Bis heute werden die Szenarien dieser Bedrohung ideologisch genutzt. Sie führen zu Massendemonstrationen extrem nationalistischer Gruppierungen, die sich jeder Annährung an den Norden Koreas verweigern. Die Vehemenz, mit der dieser Konflikt öffentlich ausgetragen wird, zeigt auch, wie tief er die Gesellschaft im Süden ­ zum Beispiel zwischen pro- und anti-amerikanischen Positionen ­ spaltet. Diesem Konflikt entspricht auch, dass die südkoreanische Regierung erst seit Kurzem die Aufhebung eines Gesetzes debattiert, das es verbietet, in jedweder Form positiv über Nordkorea zu sprechen.

Red House I ­ III, Fotoserie, seit 2003

Die Serie Red House I ­ III umfasst Schwarz-Weiß Fotografien, die um die Blickverhältnisse zwischen Nord- und Südkorea kreisen. Aufgenommen während einer offiziellen Pressereise durch Nordkorea, zeigen sie in unterschiedlichen Konstellationen, wie Nordkoreaner auf Südkoreaner blicken und umgekehrt. Die Kamera ist dabei stets vermittelnde Instanz: als Filter und Attraktion des Blicks gleichermaßen. Darüber hinaus besteht die Serie aus Farbfotografien, die NOH während eines offiziellen Staatsaktes im Stadion in Pjöngjang aufnahm. Sie zeigen die überwältigenden von Menschenmassen inszenierten Tableaux vivants, welche der Landschaft, den Ökonomien, der Freizeit und militärischen Macht des Landes huldigen. NOHs Fotografien setzen dabei an der Spannung zwischen der perfekten Choreographie und deren Auflösung an.

Forgetting Machine, Fotoserie, seit 2001

Die Serie Forgetting Machine greift Kulturen der Trauerarbeit auf. Traditionell werden die Gräber mit in Plastikfolie eingeschweißten Porträts der Toten geschmückt. Die Porträtserie bezieht sich auf die Teilnehmer jener Demonstration gegen die Militärregierung, die 1980 in Gwangju (Südkorea) stattfand und bei der Hunderte meist junger Menschen zu Tode kamen.

Black Hawk Down, Fotoserie, seit 2003

Die Serie Black Hawk Down zeigt Aufnahmen des Himmels über der demilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea: Ein Himmel, der von US-amerikanischen Militärhub-schraubern durchzogen ist.

Biografie
NOH Suntag
http://suntag.egloos.com
Geboren 1971 in Seoul, lebt in Seoul

Ausbildung
Konkuk Universität
Hongik Hochschule

Einzelausstellungen (Auswahl)
2007 Red House, Gallery Lotus, Paju
2006 The StrAnge Ball, Shinhan Gallery, Seoul
2004 Smells like the division of the Korean peninsula, Kim_Young_Seob Gallery, Seoul

Doppelausstellungen (Auswahl)
2007 Noh Suntag + Sun-mu, Gallery Hogishim, Seoul
2007 Joo Myung-duck + Noh Suntag, Geonhi, Seoul

Gruppenausstellungen (Auswahl)
2007 Art toward the Society, Bandaijima Art Museum, Japan
2007 Gyeonggi, The national road No.1, Gyeonggi-do Museum of Art
2007 The Voyeurs, Trunk Gallery, Seoul
2007 Photography is a response, Okgwa Art Museum, Gwangju
2007 Counterpoint, Coreana Museum of Art Space *C, Seoul und Museum of Contemporary Art, Shanghai
2007 Move, from us to Earth, Coex, Seoul
2007 Surface of War, Museum of Peace, Seoul
2007 Landschaft (Entfernung), Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
2007 Comical & Cynical, Dawn Center, Osaka Japan
2007 Political Design & Design of Politics, ZeroOne Design center, Seoul
2006 Asia Art Now, SSamzie Space, Seoul und Arario, Beijing
2006 10 neighborhood, Hwangsaewool photo atelier und GwanHoon Gallery , Seoul 2006 Gwangju Biennale
2006 Labor, Art, Exorcism, Incheon Artcenter, Incheon
2006 Spotlight Woman, Papertainer Museum, Seoul
2006 Yoga & Cofe, ShinHan Gallery, Seoul
2006 A scene so familiar that it seems strange, Arko Museum, Seoul
2006 Circuit Diagram, Songwon Artcenter, Seoul
2006 Spring should be spring for anyone, Space Peace, Seoul
2006 On Difference #2, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
2006 Face of time, time of face, Artspace Hue, Seoul
2006 Shot the Trigger, BB Space, Daejeon
2005 Conjunction Points, Jeollanamdo Provincial Building, Gwangju
2005 Kim In-Kyu, a convicted teacher, and his inculpable friends, Gallery KKot, Seoul
2005 Migrants' Arirang "Living Together", Seoul City Hall Square
2005 Conjunction Point, Jeollanamdo Provincial Building, Gwangju
2004 The Persisting Moment. Okinawa Archipelago and Korean Peninsula, P.S.1, NewYork
2004 Floating Island, Jeollanamdo Shinan-Abpae-Anjua-Palgeum-Amtae-Jawoon Island Round display
2004 For well-deserved freedom... "manifesto", Korea Democracy Foundation, Seoul
2004 Flow AnyangRiver Project, Gallery Stone & Water, AhnYang
2004 The Realing 15 years, Savina Museum, Seoul
2004 Prohibited Imagination, Korea Democracy Foundation, Seoul
2003 ImageAct, Ilju art center, Seoul
2003 Welcome to SSewool, Kwanghwamoon Gallery, Seoul
2003 A Triangle of Records and Memories, Okinawa _ Osaka _ Tokyo _ Seoul Round display

Publikationen
2007 Red House, Chungaram Publishing Co, Korea
2005 Smells like the division of the Korean peninsula, Dangdae press, Korea

Öffentliche Sammlungen
National Museum of Contemporary Art, Korea (2007)
Daelim Contemporary Art Museum (2007)
Peace Museum, Korea (2007)
The May 18 Memorial Foundation (2006)
Art Bank Korea (2005)

 

NOH Suntag. Ausnahmezustand
1. März ­ 12. Mai 2008

Pressetermin
Freitag, 29. Februar 2008, 11 Uhr

Eröffnung
Freitag, 29. Februar 2008, 19 Uhr

Ausstellungsrundgang mit dem Künstler
Samstag, 1. März 2008, 13 Uhr

Kostenlose Führungen
Sonntags, 15 Uhr

Öffnungszeiten
Di, Do ­ So: 11 ­ 18 Uhr
Mi: 11 ­ 20 Uhr

Eintritt
5/3 Euro

 

Pressebilder und -material
www.wkv-stuttgart.de/presse

Pressekontakt
Württembergischer Kunstverein Stuttgart
Iris Dressler
Fon: +49 (0)711 - 22 33 711
mail: dressler@wkv-stuttgart.de

 

Eine Ausstellung des
Württembergischen Kunstvereins Stuttgart
Schlossplatz 2
D-70173 Stuttgart
Fon: +49 (0)711 - 22 33 70
Fax: +49 (0)711 - 29 36 17
info@wkv-stuttgart.de
www.wkv-stuttgart.de

KuratorInnen
Hans D. Christ, Iris Dressler
In Zusammenarbeit mit
Nathalie Boseul SHIN

Gefördert durch
Stiftung Kunstfonds
Kunststiftung LBBW

Weitere Stationen der Ausstellung
Palau de la Virreina, Barcelona, Frühjahr 2009
Art Agents Gallery, Hamburg, Herbst 2008 (Auswahl der Ausstellung)

Katalog
Der Katalog erscheint im Laufe der Ausstellung

 

 

 

 


 

 


RAHMENPROGRAMM "ZWISCHENSTAND. JAHRESAUSSTELLUNG DER KÜNSTLERMITGLIEDER"

SAMSTAG, 29. MÄRZ 2008
18:00 Uhr
Stephanie Reling, >Spam"-Lesung
Stephanie Reling sammelt und archiviert Spams, aus denen sie poetische
Texte generiert.

19:00 Uhr
Christoph Frick, Gesprächsperformance mit Koffer
Gast: Dr. Tobias Wall
Ein geheimnisvoller Koffer wird geöffnet. Entlang der darin verborgenen
Objekte entsteht ein vielschichtiges und widersprüchliches Bild des
Kamerun. Als Gesprächsgast begleitet Dr. Tobias Wall die Performance vom
Standpunkt der Wissenschaften aus.

 

 

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