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Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster

Hafenweg 28
Di - Fr 14 - 19 Uhr, Sa/So 12 - 18 Uhr
kulturamt@stadt-muenster.de
http://www.muenster.de/stadt/ausstellungshalle
aktuelle Ausstellung / current exhibition

 

03.12. 2004 - 30.01. 2005

"Heute hier, morgen dort..."

Mark Bijl (NL); Katinka Bock (D); Susanne Brügger (D); Nine Budde (D); Josef Dabernig (A); Helmut Dick (NL); Uwe Ehrngruber (D); Christine Erhard (D); Takafumi Hara (J); Christian Hasucha (D); Hendrik Krawen (D); Alexandra Ranner (D); Gerold Tagwerker (A); Markus Willeke (D); Alexander Wolff (D); René Zeh (D)

In Kooperation mit dem Förderverein Aktuelle Kunst Münster

Gastkurator: Marcus Lütkemeyer

Das experimentell und prozesshaft angelegte Ausstellungsprojekt befragt den Vorgang der Identitätsbildung in Münster. Kulturelle Großereignisse wie die Skulptur.Projekte und Museumsnächte, aber auch kulturpolitische Stadtentwicklungskonzepte, etwa der "Kreativkai" - Standort der neuen Ausstellungshalle ­ bedienen das Bild des gravitätisch wirksamen "engen" Stadtraums, in dem sich die identifikatorischen Potentiale Münsters - z. B. Dom und Prinzipalmarkt ­ verdichten. In der Außenwahrnehmung und Selbstdarstellung scheint das Bild der Stadt eindeutig. Dagegen stehen unbekanntere, aber bevölkerungsstärkere Stadtviertel, eingemeindete Vororte sowie die große Fluktuation gerade in einer Universitätsstadt mit über 40.000 Studierenden. Etwa zehn Künstlerinnen und Künstler werden sich aus international überregionaler wie stadtinterner Perspektive multimedial im Innen und Außenraum mit dem widersprüchlichen Phänomen urbaner Identität am Beispiel Münsters und seiner Vororte befassen: Wie sehr lässt sie sich auf ein Bild reduzieren und wie weit kann/muss sie gefasst werden, ohne das in einer zunehmend mobilen Gesellschaft wachsende Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Identifikation zu negieren?

 

 

Städtische Identität am Beispiel von Münster

Was bedeutet es, in einer Stadt wie Münster zu wohnen? Was macht die Identität einer Stadt aus? Welche Symbole prägen die Wahrnehmung von Stadt? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit ,eine Stadt zu meiner Stadt wird? Über welche Instrumente verfügen dabei die Kultur - die Politik - das Stadtmarketing? Welche Bedeutung - fern ab von stereotypen Imagekampagnen - hat die zeitgenössische bildende Kunst für die Entwicklung einer Stadtkultur, einer Stadtkultur, die nicht Stillstand als Status Quo pflegen, sondern Mobilität und Vielfalt leben möchte? Mit diesen Problemstellungen beschäftigte sich die Auftaktdiskussion zum Ausstellungsprojekt heute hier, morgen dort in der Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster am vergangenen Dienstag (9. November).


Auftaktdiskussion: heute hier, morgen dort

Mit Fragen der Entstehung, Wirkung und Vermittlung von Stadtidentität beschäftigt sich das neue Ausstellungsprojekt heute hier, morgen dort... und fokussiert dabei vor allem den künstlerischen Prozess. Nachdem die teilnehmenden Künstler seit dem Frühjahr die Stadt besucht haben, startete der öffentliche Teil von heute hier, morgen dort mit einer Auftaktdiskussion in der Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster am 9. November 2004 um 20.00 Uhr. Gesprächsgäste waren Prof. Dr. Ilse Helbrecht (Institut für Geografie der Universität Bremen), Andreas Spiegl und Christian Teckert (Büro für kognitiven Urbanismus, Wien), Christian Hasucha (Künstler, Berlin), Hartwig Schultheiß (Stadtdirektor Münster, Dezernat für Planung und Marketing) und Tobias Viehoff (Kaufmannschaft Münster). Die Moderation hatte der Kunsthistoriker Martin Henatsch.

Das erste künstlerische Projekt: Die Münster-Corde Drehung

Mit einer installativen Platzdrehung am Hamann-Platz in Münster-Coerde beginnt am 16. November die Reihe ortsbezogener Kunstaktionen des Ausstellungsprojektes heute hier morgen dort. Der in Berlin lebende Künstler Christian Hasucha nimmt mit der Münster-Coerde Drehung einen symbolischen Eingriff im öffentlichen Stadtbereich vor. Unmittelbar vor der Filiale der Stadtbibliothek wird eine zehnmal zehn Meter große, im Mäandermuster gepflasterte Fläche um 180 Grad gedreht. Die 100 Quadratmeter große Pflasterfläche wird an seinen Kanten aus dem Platz herausgeschnitten, die einzelnen Pflastersteine werden codiert, zwischengelagert und an 180 Grad-Position wieder eingesetzt. Ebenso gedreht werden die Parkbank, die Streugutkiste und die Straßenlaterne. Kommentiert von einer Inschrifttafel wird die Münster-Coerde-Drehung für ein halbes Jahr bestehen, um anschließend wieder zurückgebaut zu werden.

Reflexion der Potentiale und Perspektiven städtischer Identität

Über Orte zu verhandeln, heißt von Übergängen zu sprechen., erklärt der Gastkurator Marcus Lütkemeyer das prozesshaft angelegte Ausstellungsprojekt heute hier, morgen dort, das von der Stiftung Kunstfonds Bonn aus über 1.500 Anträgen ausgewählt und mit der höchsten Fördersumme prämiert wurde und von der Niederländischen Botschaft unterstützt wird. Am Beispiel der Stadt Münster reflektieren 16 Künstler paradoxe Phänomene urbaner Identität. Ausgehend von dem Umzug der Städtischen Ausstellungshalle Am Hawerkamp in den Speicher II und der Neuerschließung des Stadthafens besteht gegenwärtig die Chance, die kulturelle Entstehung eines neuen Stadtviertels in Echtzeit mitzuerleben, sagt Lütkemeyer: Höchste Zeit, die möglichen und unmöglichen Potentiale zu reflektieren..

 

Ausstellungseröffnung: 3. Dezember in der AZKM

Das Ausstellungsprojekt heute hier, morgen dort wird am 3. Dezember um 19.30 Uhr in der Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster eröffnet. Zentraler Baustein für das erweiterte Ausstellungsprogramm der im Juni diesen Jahres neu eröffneten Ausstellungshalle sind die Entdeckung und Entwicklung experimenteller Tendenzen bildender Kunst. Die AZKM versteht sich als Laboratorium und Forum für experimentelle Ansätze und Verfahren zeitgenössischer bildender Kunst im internationalen wie regionalen Kontext. Das neue Ausstellungsprojekt verfolgt neuartige Fragestellungen medialer Vermittlung von komplexen Lebenszusammenhängen innerhalb der Stadtkultur und fügt sich daher gut in das Programm der AZKM ein., erklärt die Leiterin Gail B. Kirkpatrick das Kooperationsprojekt.

Den Blick für das Unvertraute im Vertrauten schärfen

Ausstellungskonzept und Künstlerliste wurden von dem Gastkurator Marcus Lütkemeyer zusammengestellt. Marc Bijl (Berlin/ Rotterdam), Katinka Bock (Berlin/ Paris), Susanne Brügger (Essen), Nine Budde (Berlin), Josef Dabernig (Wien), Helmut Dick (Amsterdam), Uwe Ehrngruber (Münster), Christine Erhard (Düsseldorf), Takafumi Hara (Berlin/ Tokio), Christian Hasucha (Berlin), Hendrik Krawen (Berlin), Alexandra Ranner (München), Gerold Tagwerker (Wien), Markus Willeke (Berlin), Alexander Wolff (Berlin) und René Zeh (Düsseldorf) setzen sich am Beispiel von Münster mit Fragen städtischer Identität auseinander und entwickeln derzeit in der kommunikativen Auseinandersetzung mit der Situation im Stadtgebiet und in der Ausstellungshalle Kunstprojekte, die den Blick für das Unvertraute im Vertrauten schärfen sollen.

Weitere Veranstaltungen und Informationen

Weitere Diskussionsveranstaltungen finden am 5. Dezember 2004 und am 27. Januar 2005 statt

 

Podiumsdiskussion mit Kulturarbeitern der Stadt Münster:
Sonntag, 5. Dezember 2004, 11 Uhr, AZKM im Speicher II, Hafenweg 28
Thema: Flüchtigkeit und Relevanz von Kunst und Kultur
Gesprächsgäste: Carina Plath, Leiterin des Westfälischen Kunstvereins
Wolfgang Quetes, Generalintendant der Städtischen Bühnen Münster
Rainer Mühlbach, Generalmusikdirektor der Stadt Münster
Ludger Schnieder, Leiter des Theaters im Pumpenhaus
In Kooperation mit der Gesellschaft der Musik- und Theaterfreunde
Münsters und des Münsterlandes e.V.

 

30. Januar 2005

2. Kulturgespräch

Acht Jahre Tanztheater Daniel Goldin an den Städtischen Bühnen Münster

Musik- und Theaterfreunde Münsters und des Münsterlandes in Kooperation mit der Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster

Gesprächsrunde: Daniel Goldin (Leiter und Choreograph des Tanztheaters Münster), Sabine Dollnik (Dramaturgin und Geschäftsführerin), Gaby Sogl (Kostümbildnerin)

Moderation: Marieluise Jeitschko (Tanz- und Musiktheaterkritierin)

Beginn: 11 Uhr

Presseinformation: k.notthoff@12move.de (Dr. Karsten Notthoff)

 

 

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