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daadgalerie

Zimmerstr. 90/91
10117 Berlin
Tel. 030 - 20 22 08 25; Fax 030 - 229 25 12
Mo - Sa 11 - 18 Uhr
www.daad-berlin.de
Berliner Künstlerprogramm/DAAD
Markgrafenstraße 37, 10117 Berlin
Tel. 030 202 208 26, Fax: 030 204 12 67
www.berliner-kuenstlerprogramm.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition

vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

Eröffnung 09.09.2005

Arturo Herrera

getrennt, aber doch zusammen

Arturo Herrera ist zunächst mit Papierarbeiten, Collagen bekannt geworden, die ihre Abstraktion durch Ausschneiden und neues Arrangieren von Bildfragmenten erzielen. Im Gegensatz zu diesen kleinformatigen Arbeiten mit und auf Papier trat Arturo Herrera parallel immer auch in monumentalen Wandarbeiten auf. Er entwickelt Motive, die auf eine spezifische Raumsituation hin konzipiert sind, wie zuletzt im Centro Galego de Arte Contemporánea in Santiago de Compostela, Spanien. Für diese Wandmalerei diente ihm ein Blatt aus einer Serie von Collagen als Vorlage. Für die daadgalerie in der Zimmerstraße 90/91 sowie für den Raum der Galerie Max Hetzler in der Holzmarktstraße 15-18 hat Arturo Herrera nun zwei unterschiedliche Wandarbeiten konzipiert, die in ihrer Dualität zwei gegensätzliche Gestaltungskonzepte vortragen. Unter dem Titel "zusammen aber getrennt" hat Herrera für die freistehende Wand in der Galerie Max Hetzler eine Komposition aus Motivfragmenten entworfen, die aus einem sehr komplexen Linienspiel besteht. Das gesamte Bild wurde auf Karton angelegt, die Konturen der Formen und der jeweilige Verlauf der Umrisse werden vor Ort mit einem Zahnrakel perforiert, um anschließend diese dichte Punktrasterung mit Farbpigmenten zu bestäuben, so daß im Ergebnis Markierungen der Rißzeichnungen erkennbar werden. Der Betrachter ist aufgefordert, sich aus Distanz die Struktur des Ganzen durch ein allmähliches, optisches "Abtasten" der Konturen zu erschließen. Unter dem Titel "getrennt, aber doch zusammen" hat Herrera für den Raum der daadgalerie und deren Wände, die keine Tür- oder Fensteröffnung aufweisen, eine vertikal verlaufende Streifenordnung angelegt, in die hinein reduziert auftretende freie Zeichnungen projiziert sind. Beide formalen Bestandteile der Wandmalerei die geometrische "all-over"-Struktur als auch die gestischen Zeichen erscheinen im gleichen Farbton eines speziellen nahezu pigmentfreien Rot, das mittels einer langwierigen "Freskotechnik" mehrfach aufgetragen wurde. Der Betrachter wird irritiert und sein Blick changiert beständig zwischen den ineinander verwobenen Grundmomenten von Abstraktion, der Ordnung der Geometrie und dem freien Spiel der Geste. In der wortspielerisch zum Ausdruck gebrachten Polarität ­ zusammen aber getrennt / getrennt, aber doch zusammen ­ wird das Spannungsverhältnis der beiden Wandgestaltungen zum Ausdruck gebracht. Die topographische Distanz macht es unmöglich, sie im direkten Vergleich zu sehen, um so mehr ist der Betrachter aufgefordert, sich in diese Bilder einzusehen, um ihre Gemeinsamkeiten und Gegensätze als Konzept zu begreifen. Schließlich konnte eine weitere Wandgestaltung verwirklicht werden, die sich an der westlichen Brandmauer des Gebäudes Zimmerstraße 90/91 befindet. In monumentaler Höhe der Wand befindet sich ein abstrakter, schwarz angemalter Fries, der aus der Ferne betrachtet auch wie ein bildnerischer "Stempel" für das Gebäude gedeutet werden kann. Die Wandmalerei von Arturo Herrera zitiert die Formensprache der Moderne der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und beansprucht gerade in ihrem konzentrierten Erscheinen den gesamten Raum der Wandfläche um sie herum. Diese Wandarbeit (ohne Titel) wird so zu einem Wahrzeichen und Kennzeichen für das Gebäude der Galerien in der Zimmerstraße 90/91 und stellt für die Dauer der Ausstellungen drei Ansätze gegenwärtiger Konzeption von Wandmalerei bei Arturo Herrera dar.

Arturo Herrera

geb. 1959 in Caracas, Venezuela

Studium an der University of Tulsa, USA

Studium und Master 1992 an der Universität of Illinois, Chicago, USA

seit 2003 in Berlin

 

Öffnungszeiten:

Galerie Max Hetzler, Holzmarktstraße 15-18 Di.-Sa. 11 ­ 18 Uhr; Tel.: 24 04 56 30

daadgalerie, Zimmerstraße 90/91 Mo-Sa 11 ­ 18 Uhr; Tel.: 261 26 40

 

Eröffnung der Ausstellung am 09.09.2005 von 18 - 20 Uhr

 

 

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