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Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

Academy of Visual Arts
Wächterstraße 11
D-04107 Leipzig
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vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

05.06. - 28.06. 2008

Judith Joy Ross. Living With War

Porträts 1983 - 2007

 

Judith Joy Ross zählt zu den wichtigen amerikanischen Fotografen/innen in der Tradition des ,dokumentarischen Stils', deren Arbeit in Europa gleichwohl noch zu entdecken ist. Seit über 30 Jahren widmet sie sich ausschließlich dem Porträt. Ihre Schwarz-Weiß-Fotografien konzentrieren sich dabei ganz auf die Physiognomie der Menschen, um durch sie die innere Wirklichkeit der Porträtierten herauszuarbeiten. Sie verzichten auf alle darüber hinaus gehenden zeittypischen Attribute. Gleichwohl geht es der Künstlerin nicht allein um eine Individualpsychologie, sondern ebenso um eine historische und existentielle Dimension. Ähnlich wie in August Sanders (1876-1964) Werk Menschen des 20. Jahrhunderts ist auch bei Ross das Individuum eingebunden in seine Zeit und deren geschichtliche Koordinaten. Neben Kindern und Jugendlichen zählen deshalb besonders solche amerikanischen Bürger zu den bevorzugten Partnern der Fotografin, die unmittelbar an der politischen Wirklichkeit ihres Landes Anteil nehmen. So ist eine ihrer wichtigen Bildserien Politikern des amerikanischen Kongresses und ihren Mitarbeitern gewidmet (1986/87).

Die Ausstellung in der Galerie der HGB Leipzig zeigt drei Gruppen von Porträts:
Die erste Gruppe mit dem Titel Protest the War ist zugleich die chronologisch jüngste: Sie entstand 2006/07 und zeigt Menschen, die in den USA gegen die Teilnahme ihres Landes am Irakkrieg demonstrieren. Begleitet werden diese Bilder von Aufnahmen, die vor mehr als 15 Jahren entstanden. Sie porträtieren Soldaten, die unmittelbar vor ihrem Einsatz im ersten Golfkrieg stehen. Eine letzte Gruppe entstand 1983/84 am Vietnam Veterans Memorial in Washington, D.C.: Sie stellt in Einzelporträts dessen Besucher vor, Veteranen oder Familienangehörige, die sich der Gefallenen des Krieges in Südostasien erinnern.

Die Porträts von Judith Joy Ross nehmen nicht Partei für eine bestimmte politische Richtung, sondern stellen die Unersetzbarkeit des Individuums als Grundlage des geschichtlichen Prozesses heraus.

Judith Joy Ross wurde 1946 in Hazleton, Pennsylvania, geboren. Sie studierte Fotografie am Chicago Art Institute. Heute lebt sie in Bethlehem, Pennsylvania. Für ihre fotografischen Arbeiten hat sie zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten, u. a. den Charles Pratt Memorial Award, ein Artist Fellowship des National Endowment for the Arts und ein John Simon Guggenheim Memorial Foundation Fellowship. Das Museum of Modern Art, New York, widmete ihr 1995 eine Einzelausstellung. Noch bis zum 01. Juni zeigt das Josef Albers Museum (Quadrat Bottrop) die Ausstellung "Judith Joy Ross. Living With War".

Text: Josef Albers Museum Bottrop

 

Eröffnung: 04. Juni 2008, 19.00 Uhr
Es spricht: Dr. Heinz Liesbrock, Josef Albers Museum, Quadrat Bottrop

Öffnungszeiten: Di ­ Fr 12.00 ­ 18.00 Uhr, Sa 10.00 ­ 15.00 Uhr
Ort: Galerie der HGB

 

 

 

 

 Leipzig, 24. Juni 2008

 

Neo Rauch beendet Professur an der HGB, bleibt aber weiterhin durch die Betreuung von Meisterschülern verbunden

 

Zum Ende des kommenden Wintersemesters, (zum 28. Februar 2009) beendet Prof. Neo Rauch seine Professur an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Er wird voraussichtlich aber weiterhin im Rahmen eines unentgeltlichen Honorarvertrags eine Meisterschülerklasse leiten.

Prof. Rauch äußert sich dazu wie folgt: "Ich bedauere, dass ich diesen Schritt wählen muss. Da aber der zeitliche Rahmen meiner bisherigen Lehrtätigkeit unerwartet umfangreich wurde, bin ich nun gezwungen, Prioritäten zu Gunsten meiner eigenen Arbeit ­ die ohne Zweifel der Dreh- und Angelpunkt meines Schaffens bleiben muss ­ zu setzten. Ich freue mich aber sehr, dass es gemeinsam mit der Hochschulleitung gelungen ist, eine Lösung, die eine weiterführende Tätigkeit an der Leipziger Kunsthochschule beinhaltet, zu finden."

Der Rektor der HGB Leipzig, Prof. Joachim Brohm, erklärt dazu: "Selbstverständlich bedauere ich die Beendigung der Professur von Neo Rauch an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ­ bin aber gleichzeitig sehr zufrieden, dass unser Dialog eine künftige Anbindung seiner Aktivitäten an die HGB in neuer Form erlauben wird."

 

 

 

 

 

Prof. Dr. Hermann Schweppenhäuser erhält die erste Ehrendoktorwürde der
Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

Feierliche Urkundenvergabe: 10 Juli, 15.00 Uhr
Begrüßung: Prof. Joachim Brohm, Rektor der HGB Leipzig
Laudatio: Prof. Dr. Christoph Türcke
im Anschluss: Prof. Dr. Hermann Schweppenhäuser hält den Vortrag:
"Wahnbilder und Wahrbilder"
Ort: Festsaal der HGB Leipzig

Hermann Schweppenhäuser (*1928) ist emeritierter Professor für
Philosophie an der Leuphana Universität Lüneburg und Honorarprofessor an
der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er war einer der ersten
Studenten von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer nach deren Rückkehr
Ende der 1940er Jahre und später einer ihrer engsten Mitarbeiter am
Institut für Sozialforschung und am Philosophischen Seminar in
Frankfurt. 1962 erhielt er einen Ruf an den neu gegründeten Lehrstuhl
für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg, der heutigen
Leuphana Universität Lüneburg. In seinen Schriften behandelt
Schweppenhäuser insbesondere Fragen der Sprachphilosophie, der
Selbstreflexion des dialektischen Denkens, der Ästhetik und der
Bildtheorie. In den Jahren 1972 bis 1999 gab er gemeinsam mit dem
langjährigen Direktor des Theodor W. Adorno Archivs in Frankfurt, Dr.
Rolf Tiedemann, die Gesammelten Schriften von Walter Benjamin heraus.
Hermann Schweppenhäuser ist bereits vielfach geehrt worden. Kürzlich
veranstaltete die Universität Lüneburg zu seinem 80. Geburtstag das
zweitägige Symposium "Bild-Sprache-Kultur. Ästhetische Perspektiven
kritischer Theorie".

Das Wirken Hermann Schweppenhäusers als Philosoph und Herausgeber hat
auf den theoretischen Lehrbetrieb der Hochschule für Grafik und
Buchkunst nachhaltig ausgestrahlt. Umgekehrt verfolgt Hermann
Schweppenhäuser die an der HGB gepflegte Verbindung von ästhetischer
Theorie und künstlerischer Praxis mit großer Anteilnahme. Einigen
Angehörigen der HGB ist er zudem seit vielen Jahren auch persönlich
verbunden. Prof. Dr. Christoph Türcke, Vorsitzender der
Promotionskommission, sagt zur Vergabe dieser Auszeichnung: "Es ist der
HGB eine hohe Ehre, den "doctor aestheticus" Hermann Schweppenhäuser als
ihren ersten Ehrendoktor zu führen, und sie freut sich über die hohe
Wertschätzung, die Hermann Schweppenhäuser für die HGB hegt."

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