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ifa-Galerie BerlinLinienstr. 139 / 140
10115 Berlin
Tel 030 / 22679616, Fax 22679618
fischer@ifa.de
Di - So 14 - 19 Uhr
http://www.ifa.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
28.01. - 27.03. 2005
Bilder des Erinnerns und Verschwindens II (AT)
"Stets gern für Sie beschäftigt..."
Die Floskel "Stets gern für Sie beschäftigt" setzte die Firma J. A. Topf & Söhne Erfurt unter die Korrespondenz mit ihrem Auftraggeber, der SS-Bauleitung, die die Krematoriumsöfen von Topf & Söhne in den Konzentrations- und Vernichtungslagern einsetzte. Mit "Stets gern für Sie beschäftigt" könnten auch zahllose Briefe anderer regimetreuer Firmen an ihre Auftraggeber in der NS-Zeit schließen...
Die Ausstellung "Stets gern für Sie beschäftigt..." widmet sich dem Gedenken an die Opfer des Holocausts. Rückte "Bilder des Erinnerns und Verschwindens" 2003 in der ifa-Galerie Berlin künstlerische Arbeiten in den Mittelpunkt, die sich mit individuellen Schicksalen von jüdischen Opfern auseinandersetzen, so thematisiert "Stets gern für Sie beschäftigt..." die Rolle der Industrie und der gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland, die zu diesem Völkermord führten. Die zu dieser Ausstellung eingeladenen Künstlerinnen und Künstler fragen in ihren Arbeiten aber auch nach Schuld und Verantwortung des Einzelnen, nach Verdrängungsstrategien, Sühne- und Versöhnungsmöglichkeiten; sie verdeutlichen, dass Mahnen, Erinnern und Gedenken auf unterschiedliche Art und Weise möglich und nötig sind.
Yael Katz Ben Shalom zählt zu den wichtigsten Künstlerinnen ihrer Generation in Israel und arbeitet mit den unterschiedlichsten Medien, die sie in Installationen kombiniert und in Mediencollagen zusammenführt. In der Installation "Made in Germany" setzt sie sich mit der Erfurter Firma J. A. Topf & Söhne und dem heutigen Umgang mit der Vergangenheit auseinander. Uriel Orlow lebt in London und war im Rahmen eines Stipendiums als Artist-in-Residence an der Wiener Library in London tätig, einem der ältesten Holocaust-Archive der Welt. Die Wiener Library ist bis heute eine der bedeutendsten Institutionen für Wissenschaftler, Journalisten, Juristen und Nachkommen, die sich mit dem Holocaust beschäftigen. Uriel Orlow widmet seine Arbeit "Deposits" der Archivierung von Geschichte. "Deposits" besteht aus den Videoarbeiten "1942" und "Housed Memory". Heidi Stern hat sich in ihrer künstlerischen Arbeit durch den polnischen Dokumentarfilm "Der Fotograf" anregen lassen. Sie setzt in ihren plastischen Werken und szenischen Installationen dokumentarisches Material aus dem Getto von Lodz um, wie es in dem Film festgehalten wurde. Das Künstlerpaar Renata Stih und Frieder Schnock ist bekannt für Aufsehen erregende Denkmalsentwürfe, die nicht nur an die Betrachter appellieren, sondern sie stets mit einbeziehen und Nachdenken provozieren. Mit der Arbeit "Bus Stop", die für die Ausstellung der ifa-Galerie Berlin neu bearbeitet wurde, beteiligten sich Renata Stih und Frieder Schnock 1994/95 am Wettbewerb für das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas. Seit vielen Jahren beschäftigt sich Tanya Ury in ihrer künstlerischen Arbeit mit den Verbindungen von Hugo Boss mit dem Nationalsozialismus. Die Künstlerin setzt sich mit der Beziehung von Mode und Politik, von Mode und Uniform auseinander.
Sowohl der 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz als auch der 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges sind für die ifa-Galerie Berlin des Instituts für Auslandsbeziehungen bedeutende Anlässe, der Millionen von Opfern zu gedenken. Auch widmet das Institut für Auslandsbeziehungen die Ausstellung dem 40jährigen Jubiläum der deutsch-israelischen Beziehungen.
Der 88-seitige Katalog zum Preis von 9 Euro stellt die Künstlerinnen und Künstler mit ihren Projekten vor und ergänzende Beiträge geben Hintergrundinformationen zu den historischen Fakten.
Veranstaltungen:
Freitag, 28. Januar 2005, 17 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit den anwesenden Künstlerinnen und KünstlernDonnerstag, 10. Februar 2005, 19 Uhr
"BUNA 4 - ein Rechercheprojekt der Künstler Arndt, Moonen und Peters
über das Kunstgummiwerk der IG Farben bei Auschwitz 1941-45"
Olaf Arndt stellt das Projekt vor.Donnerstag, 24. Februar 2005, 19 Uhr
"ASAMANS - eine Studie zu Medizin und Nationalsozialismus an der Charité"
Dr. med. Peter Langkafel stellt die Studie vor.
Eröffnung: 27. Januar 2005, 19 Uhr