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kunstraum muenchen
Holzstraße 10
80469 München
Tel. 089 - 54 37 99 00, Fax 54 37 99 02
Mittwoch - Sonntag 15 - 18 Uhr
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www.kunstraum-muenchen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
20.01. - 12.03. 2006
Ulf Aminde
The survival of the fittest
Die Einzelausstellung des Berliner Künstlers Ulf Aminde (*1969 in Stuttgart, lebt in Berlin) im Kunstraum München versammelt Arbeiten aus dem Zyklus "The survival of the fittest", die zwischen 2003 und 2005 entstanden sind. Punker, Trinker und Obdachlose, Menschen, die auf der Strasse leben und ihr soziales Leben dort verbringen bzw. dort arbeiten, sind die Protagonisten der teilweise raumgreifenden Video- und Soundinstallationen.
Die gesuchten und inszenierten Situationen hinterfragen soziale Zustände und wie diese wahrgenommen werden. So beschreibt die Arbeit " Weiter" (2002) in der Punks auf ihre Weise "Reise nach Jerusalem" spielen, auf humorvolle Weise spezifisches soziales Verhalten und wirft Fragen der Gruppenbildung, des Zugehörigkeitsgefühls und der gesellschaftlichen Zuordnung auf. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Dasein als Künstler. Für die Soundinstallation " Ohne festen Wohnsitz" (2004) besuchte Ulf Aminde mit drei Obdachlosen die MOMA -Ausstellung in Berlin. In dem 30-minütigen Gespräch wird man Zeuge einer anrührenden Unterhaltung über einige der berühmtesten Kunstwerke der Welt, die aber vor allem Ausschlussverfahren im Kunstbetrieb und etablierte Muster der Kunstbetrachtung verdeutlicht. Der Arbeits- und gleichzeitige Ausstellungstitel kommentiert nicht nur das selektive Verhalten unserer Gesellschaft sondern beschreibt den Überlebenswillen und die Überlebensstrategien marginalisierter Gruppen und Personen im bestehenden System. Beispielhaft dafür die zweiteilige Videoinstallation " Täter und Opfer" (2004) entstanden aus einer einjährigen Dokumentation einer Gruppe von Ostberliner Trinkern. In der Arbeit thematisiert Ulf Aminde das energetische Potenzial der Männer anhand ihres dynamischen Fußballspiels in einer großen Projektion und beschreibt parallel dazu auf einem kleinen Monitor ihr sonstiges Leben.
Allen Arbeiten gemein ist sein Interesse am Darstellen dieser anderen Lebens- und Arbeitssituationen nicht als bemitleidenswerte, die zu verändern und dem System anzupassen sind sondern als alternative, deren Eigenarten und Besonderheiten es wahrzunehmen gilt.
Zur Ausstellung existiert ein Katalog in Form einer Zeitung.
Kuratorin: Anne Kersten