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kunstraum muenchen

Holzstraße 10
80469 München
Tel. 089 - 54 37 99 00, Fax 54 37 99 02
Mittwoch - Sonntag 15 - 18 Uhr
info@kunstraum-muenchen.de
www.kunstraum-muenchen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

18.01. - 11.03. 2007

The Domain of the Great Bear

Teil III: "Kosmische Sehnsucht"

Workshop und Ausstellungsreihe 2006/2007

Kuratorisches Team: Anja Casser, Beate Engl, Luise Horn

Ausgehend von dem Artikel "The Domain of the Great Bear", der 1966 von Robert Smithson und Mel Bochner als konzeptuelles Projekt in der Zeitschrift "Art Voices" publiziert wurde, veranstaltet der kunstraum muenchen 2006/2007 einen interdisziplinären Workshop und zwei darauf aufbauende Ausstellungen zum Thema Expansionen in der Kunst. Der Artikel von Smithson und Bochner dient als gedanklicher Ausgangspunkt, um sich mit den verschiedenen Möglichkeiten der geistigen und physischen Expansion in den 1960er und 1970er Jahren auseinanderzusetzen. "Expansion" wird dabei nicht nur als körperliche Überwindung territorialer Grenzen, sondern auch als metaphysische Ebene einer Visionierung kosmischer Dimensionen verstanden. Gleichzeitig fragen Workshop und Ausstellungsteile nach der Relevanz der historischen Positionen für die zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion, die sich heute wieder in vermehrtem Maße an die Kunstpraxis der 1960er und 1970er Jahre anlehnt. Dazu gehört eine kritische Analyse der verschiedenen Ansätze, in denen Natur im weitesten Sinne als Neuland für die Kunst begriffen wird. In dieser Vision vom grenzenlosen Raum spiegelt sich das Bedürfnis, institutionelle und kommerzielle Realitäten zu überwinden.

Paralleles Vortrags- und Filmprogramm mit Sandra Bartoli, Kai Schiemenz, Philip Ursprung, Florian Wüst, u.a.

Workshop und Vortragsprogramm von "The Domain of the Great Bear" werden durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München ermöglicht.


"The Domain of the Great Bear", Teil I: Workshop und Vortragsprogramm

Termin: 12. bis 15. Oktober 2006

Das Projekt "The Domain of the Great Bear" versteht sich als ein interdisziplinäres Rechercheprojekt von KuratorInnen, KünstlerInnen, ArchitektInnen und WissenschaftlerInnen. Im vorbereitenden, internen Workshop wird die Fragestellung in einem kollektiven Prozess erarbeitet und ein Display für die folgenden zwei Ausstellungen entwickelt. Die Gruppe besteht aus eingeladenen KünstlerInnen und TheoretikerInnen, die sich in ihrer eigenen Arbeit intensiv mit dem Thema Expansion auseinandersetzen. Die Ergebnisse des Workshops werden anschließend der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Anschluss finden öffentliche Vorträge, Diskussionen und Filmvorführungen statt.

Workshop-Teilnehmer:
Heike Ander (Kuratorin kunstraum muenchen / Kulturwissenschaftlerin, München / Wien), Sandra Bartoli (Landschaftsarchitektin, Büro für Konstruktivismus, Berlin), Anja Casser (Kuratorin kunstraum muenchen, Berlin), Beate Engl (Künstlerin, München), Alexander Gall (Technikhistoriker / Forschungsinstitut Deutsches Museum, München), Luise Horn (Kuratorin kunstraum muenchen), Stefan Römer (Künstler, kunstraum muenchen, München), Kai Schiemenz (Künstler, Berlin)

ab 15. Oktober 2006 öffentliches Vortragsprogramm:
Sonntag, 15.10.06, 19 Uhr: Themenabend und Workshop-Präsentation "The Domain of the Great Bear"
Montag, 16.10.06, 19 Uhr: Prof. Dr. Philip Ursprung (Zürich): " 'Cultural Confinement' - Robert Smithson gegen den Rest der Welt"
Weitere Termine siehe Tagesprogramm

 


"The Domain of the Great Bear", Teil II: "Dystopische Landschaft"

Ausstellungsdauer: 9. November 2006 bis 7. Januar 2007
Eröffnung: Mittwoch, 8. November, 19 Uhr

Das erste Ausstellungsmodul von "The Domain of the Great Bear", "Dystopische Landschaft", stellt verschiedene künstlerische Projekte vor, die an der Reibungsfläche zwischen Natur und Technik angesiedelt sind. Das dystopische Potential von Industriebrachen, technisch ausgebeuteten Orten sowie unfruchtbaren und menschenfeindlichen Gebieten führte bereits in den 1960er und 1970er Jahren zu einem erweiterten "Landschaftsbegriff". In Anlehnung an Science-Fiction-Autoren wie Damon Knight oder J.G. Ballard entwickelte beispielsweise Robert Smithson seine Faszination für den entropischen Gehalt dunkler und zerfallender Welten. Damals wie heute steht die künstlerische Suche nach Freiräumen im Spannungsfeld zwischen dem Potential einer erweiterten Natur und den technischen Realitäten ihrer Beherrschung und Zerstörung.

 


Eröffnung: Mittwoch, 17. Januar, 19 Uhr

"Kosmische Sehnsucht" thematisiert den Mythos vom unbegrenzten Raum. Durch die technische Entwicklung in der Raumfahrt hat sich nicht nur die räumliche, extraterrestrische Vorstellung, sondern auch der heutige Blick auf Weltraum und Erde entscheidend verändert. Unterschiedliche Fixierungen auf den Weltraum als utopischer Ort und als real besetztes Territorium stehen im Zentrum der gezeigten künstlerischen Positionen.

 

 



Sonntag, den 15. Oktober 2006, 19 Uhr

Präsentation "The Domain of the Great Bear" mit Sandra Bartoli / Büro für Konstruktivismus (Landschaftsarchitektin, Berlin) und Kai Schiemenz (Künstler, Berlin)

Montag, den 16. Oktober 2006, 19 Uhr
",Cultural Confinement´: Robert Smithson gegen den Rest der Welt"
Vortrag von Prof. Dr. Philip Ursprung (Kunsthistoriker, Universität Zürich)



"T H E D O M A I N O F T H E G R E A T B E A R"
Präsentation mit Sandra Bartoli und Kai Schiemenz

Im Anschluß an einen interdisziplinären Workshop präsentieren die TeilnehmerInnen Sandra Bartoli und Kai Schiemenz Aspekte ihrer Arbeit, die in direktem Bezug zum Thema stehen.

Sandra Bartoli, MLA, studierte Architektur an der Universität in Venedig und Landschaftsarchitektur an den University of Massachusetts in Amherst (USA). Seit 2000 führt sie das Büro Terraform zusammen mit Andreas Ziegeler in Berlin. Teilnahme an zahlreichen Ausstellungen und Kunstprojekten. Aktuell arbeitet sie an "Die Planung", einem Experiment in Geschichtsschreibung, zusammen mit Silvan Linden und Martin Conrads. 2006 gründete sie zusammen mit Silvan Linden das Büro für Konstruktivismus. Sandra Bartoli lebt und arbeitet in Berlin.


Kai Schiemenz, studierte an der Universität der Künste Berlin, Meisterklasse bei Prof. Lothar Baumgarten.
Er erhielt das Arbeitsstipendium des Senats Berlin, den Gasag Kunstpreis, zuletzt Artist in Residence in der Villa Aurora, Los Angeles. Ausstellungen 2006: 'Procesos 06' Madrid, SP; 'INVISIBLE CITY / IDEAL CITY', Zamosc, Potsdam, DE; 'Demokratie üben', Westfälischer Kunstverein, Münster, DE; 'urban creatures', Pori-Art-Museum, FI; 'visions', Athens, GR; 'Shrunken theater' Galerie Fahnemann. Kai Schiemenz lebt und arbeitet in Berlin.

"C U L T U R A L C O N F I N E M E N T":
R O B E R T S M I T H S O N G E G E N D E N R E S T D E R W E L T
Vortrag von Prof. Dr. Philip Ursprung

Als Robert Smithson von Harald Szeemann eingeladen wurde, an der Documenta 5, 1972 teilzunehmen, lehnte er ab. Stattdessen veröffentlichte er im Katalog ein kurzes Statement mit dem Titel "Cultural Confinement". Er kritisiert darin die Vereinnahmung der Kunst durch die Institution Museum. Smithsons Text markiert einen grundsätzlichen, bis heute schwelenden Konflikt, nämlich die Auseinandersetzung um die Vermittlung von Kunst. War dies ein letztes Rückzugsgefecht der Kunst, die ihre Autonomie aufgegeben hatte? Oder die Anleitungen für einen Neubeginn? Smithson starb ein Jahr später. Was ist aus seinem Erbe geworden?

Philip Ursprung ist seit 2005 Professor für Moderne und zeitgenössische Kunst an der Universität Zürich. Er lehrte zuvor an den Universitäten Genf und Basel, an der Universität der Künste Berlin sowie am Departement Architektur der ETH Zürich. Autor von Grenzen der Kunst: Allan Kaprow und das Happening, Robert Smithson und die Land Art, 2003, und Herausgeber von Herzog & de Meuron: Naturgeschichte, 2002. Er arbeitet an einem Buch über die Texte von Gordon Matta-Clark.

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Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

 

 

Pressetext vom 7.11. 2006

"The Domain of the Great Bear 2/3":
"Dystopische Landschaft"

 

Martin Beck, Bik Van der Pol, Mel Bochner & Robert Smithson,
Büro für Konstruktivismus, Cristina Gomez Barrio & Wolfgang Mayer,
Trevor Paglen, Ines Schaber & Jörg Stollmann

 

0.11. 2006 - 07.01. 2007
Die Ausstellung ist vom 23. Dezember 2006 bis 3. Januar 2007 geschlossen.

 

Mit der Ausstellung "Dystopische Landschaft" eröffnet nach Workshop und Vortragsreihe der zweite Teil des Recherche- und Ausstellungsprojektes "The Domain of the Great Bear".
"Dystopische Landschaft" widmet sich der Diskussion um einen erweiterten Naturbegriff, der die politischen Realitäten kritisch vergegenwärtigt als Natur, die dem privatem Eigentum und ökonomischen Interessen untergeordnet ist, die der Aneignung von Ressourcen dient und sich immer weiter zur desertifizierten Umwelt entwickelt.

Der Titel des Gesamtprojektes geht zurück auf einen gleichnamigen Artikel von Mel Bochner und Robert Smithson, der 1966 in der Kunstzeitschrift "Art Voices" erschien und einen Gang durch das Hayden Planetarium im Museum of Natural History in New York beschreibt. Ihre Darstellung der Planetariumsprojektion als kurzweilige Fiktion eines kosmischen, grenzenlosen Raumes endet mit dem nüchternen Blick auf die Erde, die jenseits von Zeit und Raum ihr unendliches Potential in den menschenleeren Weiten einer von Katastrophen heimgesuchten Natur offenbart. Dieser Blick zurück steht bereits beispielhaft für einen Landschaftsbegriff, der technisch ausgebeutete Orte, unfruchtbare und menschenleere Gebiete einbezieht und als grenzenlose Räume für die Kunst definiert. Die Faszination vom entropischen Gehalt dunkler und zerfallener Welten mündete für die Land Art der 1960er Jahre in eine direkte Aneignung und künstlerische Denaturalisierung dieser Orte.

Damals wie heute steht die künstlerische Auseinandersetzung im Spannungsfeld zwischen dem Potential einer erweiterten Natur und den technischen Realitäten ihrer Beherrschung. Die unwirtliche Landschaft hat eine von globalen Prozessen bestimmte Umwidmung erfahren und ist heute weniger ein Refugium für individuelle Möglichkeiten, als vielmehr ein durchrationalisierter und von politischen wie wirtschaftlichen Interessen definierter Ort. Dem begegnen die eingeladenen Künstler in ihren Arbeiten und kontextualisieren einen sowohl historischen wie auch aktuellen Umgang mit Natur. Die Ausstellung zeigt Bilder und Erzählungen von exploitierten Gegenden der militärischen oder touristischen Indienstnahme, den Randgebieten der zivilisatorischen Expansionsbewegung und deren Vermarktung sowie den Herausforderungen und Identitätserschütterungen des Subjekts in der Konfrontation mit der dystopischen Landschaft.

"The Domain of the Great Bear" wird von Anja Casser, Beate Engl und Luise Horn kuratiert.

 

Begleitprogramm:

23. November 2006, 19 Uhr, The Secret Bases
Vortrag und Performance von Trevor Paglen, Künstler und Geograph, Berkeley, USA

7. Dezember 2006, 19 Uhr, Filmscreening
mit Dokumentarfilmen von Joris Ivens, Niederlande

 

Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, die Hypo-Kulturstiftung
und die Siemens AG.

 

 


Dienstag, 29. April 2008, ab 18 Uhr

DIFFERENZIERTE NACHBARSCHAFTEN IN NEU-BELGRAD

kunstraum muenchen lädt herzlich ein zur

Eröffnung des Ausstellungsprojekts
"Differenzierte Nachbarschaften in Neu-Belgrad"

Dienstag, 29. April 2008, ab 18 Uhr
19 Uhr: Projektpräsentation von Zoran Eric (Kurator)
20 Uhr: Vortrag von Prof. Mina Petrovic (Soziologin) über das Thema "Die
urbane Utopie ,Neu-Belgrad' und ihr politischer, soziologischer und
urbaner Background" Beide Vorträge in englischer Sprache.

Mittwoch 30. April, 19 Uhr
Projektpräsentationen und Filmvorführungen mit Sabine Bitter & Helmut
Weber, Dusan Saponja & Dusan Cavic, Davor Eres, Aleksandar Dimitrijevic,
Bik Van Der Pol, Stefan Römer, Mina Petrovic und Zoran Eric.

Das Projekt "Differenzierte Nachbarschaften in Neu-Belgrad" erforscht
verschiedene Konnotationen des Begriffs "Nachbarschaft" im Vokabular
des urbanen, architektonischen und sozialen Kontexts der serbischen Stadt
Neu-Belgrad. Auch die historischen Entwicklungen und aktuellen Dynamiken
der urbanen Transformationen der Nachbarschaften in Neu-Belgrad werden
beleuchtet. Da dieser neue Stadtteil Belgrads, der Hauptstadt des
früheren Jugoslawiens, nach einer Utopie "auf der grünen Wiese"
gestaltet wurde und die Einweihung der ersten gebauten Siedlungen nun
fünfundvierzig Jahre zurückliegt, lassen sich nach der Auflösung der
jugoslawischen Republik und unter dem Vorzeichen der Globalisierung
interessante Beobachtungen anstellen. Architekt/innen, Soziolog/innen und
Künstler/innen arbeiteten mehr als zwei Jahre mit unterschiedlichen
Fragestellungen, um nun ihre Recherchergebnisse in verschiedenen Medien zu
präsentieren.

Künstler/innen in der Ausstellung: Liesbeth Bik & Jos Van Der Pol, Mina
Petrovic & Vera Backovic, Sabine Bitter & Helmut Weber, Aleksandar
Dimitrijevic, Davor Eres & Dunja Predic & Dubravka Sekulic, Sanja Jovovic,
Jakob Kolding, Stefan Römer und Mark Terkessidis.

Das Projekt wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München
unterstützt.

Weitere Infos unter:
http://www.lot.at/projects/NEIGHBOURHOODS/differentiated.html.

 


 

 

 

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