german galleries / index cities / index galleries / index artists / index Berlin
Neurotitan
c/o Haus Schwarzenberg e.V.
Rosenthaler Str. 39
10178 Berlin
Tel. 030 - 308 725 -76/-73, Fax 030 - 308 725 75
neurotitan@haus-schwarzenberg.org
Mo, Mi, Do, Fr, Sa 12-20 Uhr & So 12-18 Uhr
www.haus-schwarzenberg.org
vorausgegangene Ausstellungen / previous exhibitions
Ausstellungen 2013
10.04. - 14.04. 2013
Cherry - We Are Live
+
AARGH vs. Monkey
Die Ausstellungsreihe Pictoplasma findet jährlich einmal in Berlin und New York statt und zeigt stadtübergreifend Ausstellungen der wichtigsten zeitgenössischen Charakter-Künstler und Designer weltweit. Das Pictoplasma Projekt sammelt, archiviert und untersucht künstlerisch reduzierte und abstrahierte Figurendarstellungen als Zeichen einer eigenständigen, graphischen Sprache.
Nähere Infos zu Pictoplasma finden Sie hier: http://pictoplasma.com/
Cherry (FI): We Are Live We Are Live - die gefeierte Band Studio Killers ist bereit, die Welt zu erobern. Sängerin Cherry ist es, die hier die Show macht und sich vor den Augen der Besucher verwirklichen wird. Schaut zu wie sich für das Publikum vorbereitet und mit Bildern die ihre Liebe zur Mode und ein totales "Lipgloss drippin Chaos" wiederspiegeln im Bewusstsein der Welt manifestiert. AARGH vs. Monkey Die Berliner Künstler AARGH und MONKEY gründeten 2011 gemeinsam die PRINTSHOP UNION. Ihre Arbeiten entstehen im Kollektiv und reichen von Malerei und Siebdruck bis hin zu Videokunst, Leuchtschriften, Skulpturen und Unikat-Spielautomaten. Beide Künstler werden in der eigens aufgebauten Siebdruck-Werkstatt in Aktion treten. Die Zusammenarbeit von AARGH und MONKEY spiegelt den Bezug der beiden zu ihrem Umfeld wieder und zitiert Phänomene des Zeitgeists und der Popkultur. Sie probieren sich aus, tauchen in den absurdesten Kontexten gemeinsam auf und mischen moderne Medien mit klassischen Techniken. AARGH und MONKEY lassen sich nicht kategorisieren, allerhöhstens als richtige Nerds. In Düren geboren, zieht es AARGH in jungen Jahren nach West-Berlin. In den Wirren der Berliner 90er Jahre wird die Avantgarde-Musikgruppe "Lychee Lassi" auf ihn aufmerksam und er wirkt in einigen Musikvideos mit. Nach zermürbenden Jahren vor der Kamera dreht er dieser Welt den Rücken zu und kehrt ins Privatleben zurück. Er beginnt eine Ausbildung als Zoopfleger und entdeckt seine Leidenschaft für die Kunst. AARGH lebt und arbeitet in Berlin.
http://berlin.pictoplasma.com/exhibitions
AARGH vs MONKEY Berlin artists AARGH and MONKEY, one stemming from music videos, the other from street art, teamed up in 2011 to found PRINTSHOP UNION, a laboratory for their collaborative paintings, videos, fluorescent lettering, sculptures and slot machines. For this exhibition they have set up a silkscreen print workshop that embraces pop culture to the full. Born in Düren, AARGH was drawn to West-Berlin at a young age. In the turbulent Berlin 90s he was noticed by the avantgarde music group "Lychee Lassi" and collaborated with them on music videos. His performances provoked interest from the film and music industries. After gruelling years in front of the camera, he turned his back on that world and returned to private life. He began training as a zookeeper and rediscovered his passion for art. AARGH lives and works in Berlin. http://printshopunion.com
10.05.2013 - 01.06.2013
Spider Hearts // xerox
V.I.P. | Katharina Salzbrunn | Ragnar Persson
xerox In seiner Ausstellung xerox präsentiert der schwedische Künstler Ragnar Persson Drucke, Fanzines und Bücher. Seine eigenen Arbeiten zu kopieren und zu vervielfältigen, war schon immer ein wichtiger Teil von Perssons Arbeitsweise. Auf großzügige Art und Weise teilt er so seine Welt und seine Gedanken in Originalen, Prints, Fotokopien, Büchern und Fanzines mit dem Betrachter. Persson macht seine Arbeiten durch das Weitergeben einschätzbar und bewertbar, wie von einem Freund zum anderen. Seine Originalzeichnungen sind nicht immer die endgültige Ziel, sondern manche seiner Bilder sind am besten als Reproduktionen.
Ragnar Persson, geboren 1980, ist ein Künstler aus Umeå/Tavelsjö, in Schweden. Er absolvierte Konstfack im Jahr 2007, und seit dem sind seine Werke ausgiebig in Europa, so wie den USA und Japan ausgestellt worden. Er ist sowohl in Kunstmuseen als auch in Kunstgemeinschaften in Skandinavien vertreten. Unter anderem hatte er Soloausstellungen im Zeichnungsmuseum Laholm, in der Galerie Steinsland Berliner in Stockholm, in der Ystad Kunsthalle so wie im Kulturellen Hauptzentrum in Stockholm. Persson ist auch Schöpfer von mehreren Fanzines und Kunstbüchern, die weltweit vertrieben werden. www.ragnarpersson.com/ Spider Hearts Derjenige, der hören kann, kann niemals völlige Stille erfahren. Je leiser seine Umgebung ist, desto mehr spürt er seinen Herzschlag und das Rauschen seines Blutes in den Ohren. Erst wenn man versucht völlig still zu sein und sich dem ständigen Lärm zu entziehen, wird einem die Unmöglichkeit dieses Vorhabens bewusst. In diesem Moment hindert die Natur des Menschen ihn daran, das zu erreichen, was er sucht. Aber nicht grundlos. Die Geräusche das Körpers, so unscheinbar sie auch sein mögen, sind kein Lärm. Sie sind ein Zeichen dafür, dass man am Leben ist, auch wenn dies nach Außen hin manchmal nicht mehr so scheinen mag. Sie sind ein Zeichen für einen selbst und auch für andere.
Im Zentrum von Spider Hearts steht ein gewaltiges summendes Herz aus Müll, gefundenen Materialien und Erinnerungen. Wie hypnotisierend zieht es an, umschlingt mit seinem Herzschlag und saugt in sich auf. Es gibt den Takt vor, für alles, was um es herum geschieht und diktiert fast unmerklich einen düster grollenden Rhythmus, dem man sich nicht entziehen kann und der sich in allen Sinnen festsetzt.
V.(ery) I.(mportant) P.(unks) sind Geschichtenerzähler, die von denen berichten, deren Herz im verborgenen schlägt und die es nicht auf der Zunge tragen. Von Außenseitern, Übersehenen und Übergangenen. Von denen, die jeden Tag in der Stille die Essenz ihrer Existenz ertragen müssen aber kein Mitleid suchen. Von denen, für die man sich Stille nehmen muss, um ihre Geschichten zu verstehen und sich selbst darin zu erkennen. "Spider Hearts ist ein Bestiarium, das einen Einblick in Mikrokosmen gewährt, die sich im Verborgenen und Dunklen entfalten, sich unter einem einzigen Herzschlag vereinen und die zusammen einen fantastischen Körper formen." V.I.P. sind ein in Berlin gegründetes und ansässiges Künstlerduo. Durch Kombination von Malerei, Zeichnung, Installation und Text erschaffen sie dunkle und traumartige Narrativen, die sich auf das Übersehene, das Verborgene und Unscheinbare konzentrieren. Regelmäßig laden sie auch andere Künstler zu Kollaborationen ein, um die Narrativen mit zusätzlichen Ebenen zu erweitern und den Namen V.I.P. mit neuen Bedeutungen aufzuladen. Für die Ausstellung Spider Hearts werden sie mit der Künstlerin Katharina Salzbrunn zusammenarbeiten. www.emelitheander.com/index.php?/projects/vip-/ http://katharinasalzbrunn.blogspot.de/
08.06.- 29.06. 2013
YOUR DAILY DARKNESS
Die Galerie neurotitan präsentiert Robert Carrithers | Luis Cerdas Jaubert & Raissa Angeli | Tina Winkhaus | Miron Zownir Die international bekannten deutschen Künstler Tina Winkhaus und Miron Zownir verbünden sich mit zwei berüchtigten Americanos: dem New Yorker Fotograf Robert Carrithers und dem costaricanischen Maler Luis Cerdas Jaubert. In der Ausstellung Your Daily Darkness ergründen die Künstler das Thema Dunkelheit jeder auf seine Weise. In einem unsicheren Zeitalter ökonomischer Krisen, verbunden mit den Folgen der Globalisierung fühlen sich viele Menschen durch die Unvorhersehbarkeit der Zukunft unwohl und einsam. Manche waren überzeugt, die Welt würde am 21.12. 2012 untergehen. Dass diese Häretiker falsch lagen, beweist die Ausstellung, die vom 7. - 29.06. 2013 in der neurotitan Galerie statt findet und die auch etwas Licht in die Dunkelheit bringen will. Winkhaus und Zownir verbindet der Einfluss Goyas auf ihre Arbeiten. Francisco Goya, Chronist seiner Zeit, malte beängstigende und unwirkliche Bilder von Einsamkeit, Angst und sozialer Entfremdung. Meisterhaft fing er das Dunkle in der Menschlichkeit ein, genau wie Winkhaus und Zownir heute, jeder auf seine einzigartige talentierte Weise. Durch die Arbeiten der beiden Amerikaner Carrithers und Jaubert wird die Ausstellung um die Aspekte Sexualität, Erotik und Schwarzer Humor erweitert. Der New Yorker Fotograf und Filmemacher Robert Carrithers lebt und arbeitet zur Zeit in Prag. In seinen Arbeiten zeigt er die alternativen Subkulturen der verschiedenen Städte in denen er gelebt hat, vom New York der 80er Jahre über London, Paris und Tokio zurück nach Berlin. Zumeist arbeitet er mit Portraits interessanter Menschen aus den unterschiedlichen Szenen, die er ergründet hat. Wobei er nie davor zurückschreckte, bis in die tiefsten Abgründe einer Subkultur einzutauchen. Im Rahmen der Ausstellung zeigt er erstmalig die Serie Fairytales in a new light within the darkness. Märchen dienen auf eine düstere und beängstigende Weise seit Jahrhunderten auch zur Erziehung von Kindern und sie haben fast immer einen dunklen Unterton. Für die Fotoserie suchte Carrithers einzigartige Modelle aus verschiedenen Subkulturen und ließ diese ein Märchen wählen. Gemeinsam erforschten sie die Untertöne der Dunkelheit, Sexualität und Erotik der Geschichte. Die Umsetzung als Kunstwerk erfolgt wiederum auf einzigartige und moderne Art, angereichert mit jeder Menge Schwarzem Humor.
www.robertcarrithers.com
Luis Cerdas Jaubert ist ein Künstler aus Costa Rica, den es nach Prag zog, um dort Animation zu lernen. Er ist aktives Mitglied der Prager Kunstszene und auch international tätig. Er arbeitet mit verschiedenen Medien von Malerei über Siebdruck und Grafik hin zu Animation und Film. In Your Daily Darkness präsentiert er eine Serie düsterer Portraits von Prostituierten und religiösen Figuren von Prager Friedhöfen, die stark vom Stil Käthe Kollwitz beeinflusst sind. Darüber hinaus zeigt er Objektinstallationen, die sich mit dem Thema menschliches Leiden und Schmerz befassen und eine Reihe von Arbeiten, für die er sich von den Arbeiten der anderen Künstler inspirieren ließ. http://cargocollective.com/LuisCerdasJaubert Mit ihm gemeinsam wird die aus Zypern stammende und ebenfalls in Prag ansässige Künstlerin
Raissa Angeli ausstellen. Angeli, die an der Academy of Fine Arts in Prag studiert hat, arbeitet hauptsächlich mit Skulptur und Malerei. Die Gemälde in der Ausstellung stehen stellvertretend für ihre eigene "Daily Darkness": verlorene Kindheitserinnerungen und Wahrnehmungen, die die Macht haben, zu einem Gefängnis zu werden, wenn sie unterdrückt werden. Das Künstlerduo wird ausserdem eine Live Painting Performance zeigen. http://cargocollective.com/raissangeli
Tina Winkhaus wird eine Auswahl von Bildern aus der Serie Unter Tage_Shot by God zeigen. Die großformatigen Collagen öffnen das Tor zu einer verborgenen labyrinthartigen Landschaft in der Unterwelt. Jede Szene entwickelt sich schlagartig, als ob die Künstlerin eine Taschenlampe angeknipst hätte, um dem Betrachter ein Ensemble merkwürdiger Personen zu enthüllen, die ihren - oftmals dubiosen - Aktivitäten nachgehen. Winkhaus Werke zeugen von ernsthafter Beschäftigung mit den politischen und sozialen Themen unserer Zeit und von scharfsinniger Beobachtung ihrer Gesten. Diese unterirdischen Höhlen sind keine strikte Antithese zu unserer überirdischen Gesellschaft, sie spiegeln die verborgenen Strukturen unserer Welt wider. Winkhaus wagt in ihren Bildern die Gesellschaft zu demaskieren und gewährt jedem Mitspieler einen Moment der Selbstreflexion, der ihn auf seinem Weg zur Emanzipation antreibt. Lernen, der Wille zu lernen, ohne Scheu zu zeigen, dass jeder Mensch lernen muss, ist ein starkes Motiv in Winhaus Arbeiten. Unter Tage_Shot by God thematisiert in provokativer und verunsichernder Weise, was für ein beunruhigender Ort das Leben sein kann, aber vielleicht nicht sein muss.
www.tinawinkhaus.de
Miron Zownir, Fotograf, Filmemacher und Autor, zeigt eine Auswahl von Fotografien, die im Laufe seiner Karriere entstanden sind. Er hat sich schon immer der Erforschung der Randbereiche einer Gesellschaft verschrieben. Bereiche vor denen die meisten Menschen zurück schrecken. Manche seiner Bilder sind nur mit Überwindung zu betrachten, aber wenn man genau hinsieht, sieht man die Menschlichkeit, nackt und roh. Seine Arbeiten schockieren, sie zeigen die Dunkelheit der Seele. Zownir nimmt die Tradition der Fotografie da auf, wo Diane Arbus und Weegee aufgehört haben. Und trägt sie einen Schritt weiter. In Your Daily Darkness wird er Bilder von den 80er Jahren bis heute zeigen. Von der extrem dekadenten pre-Aids Ära in New York, der Übergangsphase im Moskau der 90er Jahre, wo Zownir täglich sein Leben riskierte um die anarchischen Zustände und den moralischen Kollaps der Sowjetunion zu dokumentieren, bis hin zur heutigen Phase der Depression in der Europäischen Union.
www.mironzownir.com
In einer Installation bespielen die Künstler außerdem mehrere Peep-Show-Kabinen als Reminiszenz an die New Yorker Sex-Peep-Shows der 80er Jahre. Wer damals eine solche Kabine nutzte, betrat eine dunkle und verbotene Tabuzone. Diese lassen die Künstler wieder auferstehen. Jeder von ihnen zeigt ein Video zu einem Thema, das er persönlich als düster und unzulässig empfindet.
06.07.2013 - zum 27.07.2013
ÜBERMENSCH - ARE WE SUPERHUMANS?
Die Galerie neurotitan präsentiert Hassan Abdelghani | Jovan Balov | Claudia Christann | Bruno Dimartino | Gugu Flux | Sebastian Götz | Bojan Hocevar | Glenn Keelan | Suzanne Klingenberg | Wilko Königsmann | Pablo von Lichtenberg | Javier Lozano Jaén | Biljana Milkov | Robert Pauletta | Birgit Schiemann | Bojan Sumonja | Mike Turney Ausstellung vom Eröffnung am 05.07.2013 um 19.00 Uhr
"Übermensch - are we superhumans?" Die ganze Welt ist Bühne Und alle Fraun und Männer bloße Spieler. Sie treten auf und gehen wieder ab, Sein Leben lang spielt einer manche Rollen. W. Shakespeare, "Wie es Euch gefällt" So sind wir alle Akteure, Schauspieler im eigenen alltäglichen Stück. Alle Menschen spielen - inszenieren sich, projizieren Erwartungen, idealisieren, sind Marionetten ihrer Selbstwahrnehmung, ihrer subjektiven Sicht auf sich, das Andere und auf die Welt. So ist ein jeder ein Künstler und der Ort und die Zeit und alle Akteure bestimmen die Inszenierung. Die Ausstellung "Übermensch - are we superhumans?" lädt ein an dieser Inszenierung, an diesem Schauspiel, aus der künstlerischen Perspektive der teilnehmenden Künstler, teilzuhaben. Denn was letztlich bleibt ist: den Übermenschen als alltägliche Inszenierung zu entlarven und das Gemeinsame und das Trennende, das Schöne und das Hässliche, das Komplexe und Naive, das Hyperreale und Abstrakte im Rahmen dieser Gruppenausstellung zu erfahren und sich selbst zu Fragen: Wann inszeniere ich den Übermensch und wenn ja auf welcher Bühne? Hassan Abdelghani (geb. 1965 in Osijek, Kroatien) wurde in Kopenhagen zum Fotografen ausgebildet und gründete dort eine eigene Schule für Fotografie. Sein jetziger Lebens- und Schaffensmittelpunkt befindet sich in Pula, Kroatien, wo er die Galerie Makina mit dem Schwerpunkt Fotografie betreibt. Seine zeitgenössische Kunst rückt auf Friedhöfen alte Fotografien der Verstorbenen in den Fokus. Die Fotos dieser kleinen Erinnerungsstücke, deren Verwitterung dem Betrachter sofort ins Auge fällt, stellt die Frage nach dem Erinnern, nach dem "was kommt danach?" oder auch nach dem Vergessen. Das Thema weckt Gefühle die von Sentimentalität, Melancholie, über Angst und bis hin zur Wut reichen. In seinen Werken reflektiert Jovan Balov (geb. 1961 in Skopje, Mazedonien) soziale und politische Geschichte aus kritischer Sicht. In seinen zeitgenössischen Gemälden haucht er klassischen Skulpturen und historischen Persönlichkeiten durch sensible und meisterliche Ausarbeitung neues Leben ein. Er ersetzt die angedeuteten Augen der Skulpturen in höchster technischer Präzision durch Lebendige und bringt diese so von der toten Überlieferung in die lebendige Gegenwart. Auf diese Weise wirft er einen kritischen Blick auf die rückwärtsgewandte Interpretation der Geschichte in den jetzigen Gesellschaften. Die Kamera ist ständiger Begleiter von Claudia Christiann (geb. 1978 in Berlin). Die Großstadt ist die Bühne, ihre Bewohner sind die Protagonisten, ihre Schauspieler und Statisten. Claudias Fotografien halten alltägliche Begebenheiten fast beiläufig, mit Sensibilität für die Szene fest. Auf den zweiten Blick offenbaren diese die Komik und Tragik der städtischen Lebensweisen. Bruno Dimartino (geb. 1966 in Chelles, Frankreich) arbeitet als Maler und mehr noch, als Bildhauer. Seine Skulpturen haben künstlerische Anleihen aus mehreren Epochen, wie beispielsweise die humanistische Klassik aus der er Ovids Metamorphosen zitiert, die Gotik mit all ihren Wilden Tiergestalten, aber auch die Renaissance oder die Belle Epoque sind sichtbar. Er präsentiert seine gemalten oder skulpturalen Arbeiten im Gesamtzusammenhang der Kunstgeschichte und erschafft Werke, die die Natur und den Menschen, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft respektieren -mit dem Verständnis, das man nicht zerstören muss um zu erschaffen. Die Werke Bruno Dimartinos sind mehrfach ausgezeichnet, er lebt und arbeitet in Berlin und ist eng mit dem Künstlerhaus Tacheles verbunden. Wild! Gugu Flux Arbeiten strahlen eine ungebändigte, aufbegehrende Wildheit aus. Vielfach erinnert die expressive Ausarbeitung an Comics oder Popart, ebenso die exzessive Farbauswahl und Farbgebung. Als Topos taucht das Portrait in vielfachen Variationen auf und stellt im Besonderen die Frage nach der eigenen Identität und im Allgemeinen die der Rolle des Individuums und auch deren Annahme oder Ablehnung. Das zentrale Moment der Arbeit von Sebastian Götz (geb. 1981 in Kronach) ist das Selbst und dessen Inszenierung. Alle Arbeiten sind aus Ton gefertigt, gebrannt, in eine Form überführt und glasiert. Alle Masken sind aus organischen Einzelteilen zusammengefügt, sie bilden vielfältig die Grundlage als eigenes Anschauungsobjekt und das des Anderen. Es stellen sich offensichtliche Fragen nach dem "was zeigt sich?", "wie interpretiere ich oder der andere?" und ist das "subjektiv Erfahrbare universell gültig oder einzig eine Ausprägung des fragilen Moments?" - doch wie sind diese Fragen zu beantworten? Kinder, es sind die Kinder die immer wieder in Bojan Hocevars Werken auftauchen. Doch in allen Werken schleicht sich das Düstere, Bedrohliche ein. Die Kindheit ist keine Utopie, es gibt keine Helden die diese Kinder erretten; sie müssen es selbst! Darin liegt die Hoffnung, darin liegt die Stärke im eigenen, vielleicht kindlichen Selbst! Glenn Keelan ist fasziniert von der conditio humana mit all ihren Unzulänglichkeiten und ihrer Zerbrechlichkeit. Es sind diese Aspekte die ihn antreiben Neues in seinen Werken zu schaffen, welches er in einer rohen, körperlichen, organischen und ursprünglichen Art darzustellen sucht. "Die frühe Hingabe für technische Zeichnung half mir meine Aufmerksamkeit auf die Details zu richten. Meine ursprüngliche Intention Buntstifte zu verwenden, gründet auf der Präzision, die diese mir ermöglichten, aber jetzt, da ich mein Fertigkeiten entwickelte habe, fühle ich, dass ich diese extreme Kontrolle nicht mehr benötige; statt dessen fühle ich mich befähigt auszuprobieren, zu erforschen und neue Möglichkeiten des Mediums auszuloten." Die Protagonisten von Suzanne Klingenberg (geb. 1968) in dieser Ausstellung sind kleine Mischwesen. Weggeworfene Stofftiere und Puppen, hinter denen persönliche Geschichten zu erkennen sind, erhalten in denen für sie speziell geschaffenen Räumen ihre immaterielle Kraft zurück und es entstehen kleine Welten. Die Spiegelung und Verfremdung von Wirklichkeit kann Tore zu einer anderen Wirklichkeit öffnen und Materie wandeln. Suzanne Klingenberg lebt und arbeitet als Bildhauerin und diplomierte Kunsttherapeutin im Wendland. Wilko Königsmann ist ein Tacheles Künstler und Organisator von Kunstfestivals in Berlin, z.B. East meets West oder 5 Tage Tacheles. Sein Ausstellungsschwerpunkt liegt auf Gruppenausstellungen, insbesondere mit den Freunden und Kollegen des nun geräumten Kunsthaus Tacheles. Von seinen zahlreichen Ausstellungen ist besonders die Teilnahme an den Ausstellungen im Kreuzberg Pavillon Documenta 13 in Kassel (2012) und im Museum für Zeitgenössische Kunst in Minsk (2013) hervorzuheben. "Meine Malerei ist ein fortlaufendes Experiment im Sinne Karl Valentins: Kunst kommt von Können, aber wenn man es kann, ist es keine Kunst mehr ". Und so bleiben zwar seine Wurzeln in der klassischen Moderne deutlich sichtbar, seine Arbeit ist aber ständiger Veränderung unterworfen. Das künstlerische Hauptaugenmerk von Javier Lozano Jaén (geb. 1981 in Spanien) liegt auf der Malerei und illustrierten Büchern. Er ist Mitglied des Künstlerverbandes in Matadero (Madrid) und stellte in kommerziellen und nichtkommerziellen Galerien wie u.a. der Galerie St St (Berlin), der La New Galerie (Madrid), der Galerie Alegria (Barcelona) oder der G Galerie (Houston) aus. Er arbeitet eng mit der "Ediciones Puré" und "Pogobooks" zusammen. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er am UCLM (Spanien). Robert Pauletta (geb 1961) studierte Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Zagreb. Seitdem arbeitet er als freischaffender Künstler. Von 1991 bis 2003 lehrte er an der Schule für Angewandte Künste und Design in Pula. Seit 2004 nimmt er eine leitende Rolle in der neugegründeten MMC Luka ein, die von Förderern unterstützt wird. Birgit Schiemann (geb. 1963 in Werneck bei Schweinfurt) rückt in ihren zeitgenössischen Arbeiten den Menschen und seine soziale Umgebung in den Mittelpunkt. Ihre Protagonisten sind fein koloriert gearbeitet, während die umgebene Realität in grauen Tönen gehalten ist. Das somit auch visuell dargestellte kontrapunktische Spannungsverhältnis zwischen menschlichem Individuum und umgebene Realität wird kritisch reflektiert und zeigt ein sensibles Gespür für den menschlichen Kosmos. Sie ist eine Malerin des menschlichen Subjekts, eine Künstlerin der Hoffnung gegründet im menschlichen Selbst. Birgit Schiemann lebt und Arbeit in Berlin und im Wendland, auch sie zeichnet eine enge Verbundenheit zum Künstlerkollektiv Tacheles aus. Das Motiv der Schafe, welches Bojan Sumonja in seinen Gemälden verarbeitet, erinnert an eine invertierte, großartige Allegorie. Die Schafherde als zentrales Topos überschwemmt die gesamte Oberfläche der Leinwände. Bei genauer Betrachtung des expressiv ausgearbeiteten Vordergrunds erscheint es, als fielen die Schafe über den Rand des Gemäldes. Der Eindruck wird durch die kontrastierenden Farben Weiß, für das Fell, und Schwarz, für die jeweiligen Schatten, noch verstärkt. Wie auch in der Schwarzweißfotografie, werden die Tiere in einen pastoralen Gesamtzusammenhang verortet, so dass Gefühle von Angespanntheit und Schwere, als auch Unsicherheit und Ungewissheit erzeugt werden, die bei Interpretation auf das Thema der "verlorenen Schafe" verweisen. Seit seinem Abschluss in Kommerziellem Design und Visueller Kommunikation bezeichnet sich Mike Turney als einen vorübergehenden Künstler, der sich an allem ausprobiert; Designs für Aktionfigurprototypen, T-Shirts für Touristen, Tattoo Designer, Wandgemälde, Designs für Druckereien usw. Zurück kehrt der Künstler aber immer wieder zur Assemblage-Kunst zurück. "Städtische Hinterlassenschaften, alte medizinische Maschinen, industrielle und landwirtschaftliche Gerätschaften, alte Zahnräder und Autoteile... sie alle weckten meine Kreativität", so der Künstler über seine Inspirationsquellen. Pablo von Lichtenberg (geb. 1959 in den USA) ist ein künstlerischer Autodidakt der im Stile der "mixed media assemblage" - arbeitet. Er erschafft skulpturale Objekte, die er aus gefundenen z.T. entsorgten Gegenständen zusammensetzt und sie in einen neuen Sinnzusammenhang setzt (RASA: "Recycled ARTifacts as Structural Assemblages"). Mit derselben Technik entstehen auch Collagen, multimediale Installationen und Skulpturen. Pablo von Lichtenberg arbeitet in Berlin und St. Louis. Biljana Milkov (geboren 1977 in Belgrad) beschäftige sich seit 1991 mit der Kunst, im - wie sie selbst beschreibt "... multitasking Verfahren". Die Schwerpunkte der Künstlerin liegen dabei in den Bereichen Theater, Musik und Bildende Kunst. Neben der Malerei, interessiert sich die Künstlerin vor allem für Videoinstallationen, Links zum anschauen hier unten.
03.08. - 24.08.2013
SAO PAULO BI-POLAR
Die Galerie neurotitan präsentiert Paulo Ito | Prozak | Lobot | Rafael Hayashi | Deddo Verde | Fabiano Rodrigues | Tche Ruggi | Enivo | Artur Navarro | Marina Zumi
Ausgangspunkt der zehn brasilianischen Künstler ist das Sao Paulo der Gegensätze, der Betondschungel, das Epizentrum der Verschmutzung inmitten der gößten Grünen Lunge der Welt. Es sind die Menschen, die die Natur der Gefühle und die Bedeutung des menschlichen Wesens verteidigen, gegen die Härte mit der diese Stadt die eigenen Bewohner entfremdet und dem Malstrom des täglichen Ertragens unterwirft. Korruption, Machtmissbrauch, ein unzureichendes politisches System, mangelndes Interesse der Bevölkerung an sozialen Themen, das sind die Zusammenhänge inmitten derer sich die Künstler wiederfinden. Paulo Ito, Prozak, Lobot, Rafael Hayashi, Deddo Verde, Fabiano Rodrigues, Tche Ruggi, Enivo, Artur Navarro und Marina Zumi interpretieren die Bi-Polarität der riesigen Kulturmetropole Sao Paulo zwischen dem Studium von Psyche und Psychose, dem Aetherischen und dem Konkreten, Liebe und Hass neu und präsentieren ihre moderne Dekodierung durch die Kunst.
weblinks zu den Künstlern: Marina Zumi www.flickr.com/photos/_zumi_/ www.flickr.com/photos/marina-zumi-art/
Enivo
www.enivo.blogspot.com
www.flickr.com/enivo
www.enivo.tumblr.com
Deddo Verde
www.facebook.com/deddoverde?fref=ts
Rafael Hayashi
www.flickr.com/rafes
Tche Ruggi
www.a7ma.art.br/index.php?/coletivo-132/tche/
www.flickr.com/photos/tche_ruggi
www.flickr.com/photos/mad_ruggi
Lobot
www.facebook.com/luisalexandre.lobotovisk?fref=ts
www.a7ma.art.br/index.php?/acervo/lobot/
Prozak
www.flickr.com/prozak7
www.przk.blogspot.com
Paulo Ito
www.facebook.com/pauloito8
www.flickr.com/pauloito
http://pauloito.carbonmade.com/
Arthur Navarro
www.a7ma.art.br/index.php?/acervo/arthur-navarro
31.08. - 21.09. 2013MY ICON
Selda Asal | Tessa Hughes-Freeland | Ilan Katin | Sarah Legault |
Lillevän | Sven Marquardt | Danielle de Picciotto | Paul Poet | Dana
Schechter | Uli M Schueppel | Sylvia Steinhäuser | N.U. Unruh | Olga
Volchkova
In der Theologie waren Ikonen als Mittler zwischen dem Diesseits und Jenseits fest im Glauben verankert, ihnen wurde eine Wunderwirkung zugeschrieben. Heute wird die Popikone als vergleichbarer Mythos verehrt. Die ursprüngliche Aufgabe der Ikone war aber den Menschen an Werte außerhalb der materiellen Welt zu erinnern. Besteht dieses Interesse noch in unserer iPhone Generation? Gibt es persönliche "Heiligenbilder" die 2013 als Vorbild oder Inspiration dienen? In der Ausstellung "My Icon" erforschen 13 internationale KünstlerInnen dieses Thema in Form von Fotografien, Zeichnungen, Objekten, Musik und Videos.
Die Künstlerin Danielle de Picciotto organisiert seit 2003 jährliche
Gruppenausstellungen in der Galerie neurotitan.
Teilnehmende Künstler/Innen:
Bilder
Olga Volchkova http://www.olgalaxy.com
Danielle de Picciotto http://www.danielledepicciotto.com
Fotografie
Sven Marquardt http://marquardtfotografie.com
Skulpturen
N.U. Unruh http://www.neubauten.org/nu-unruh
Video
Lillevän http://www.lillevan.com
Ilan Katin http://www.ilankatin.com
Sarah Legault http://www.sarahlegault.com
Uli Schüppel http://www.schueppel-films.de
Tessa Hughes Freeland http://tessahughesfreeland.com
Silvia Steinhäuser http://www.funkplatz.de
Dana Schechter http://danaschechter.com
Paul Poet http://dok.at/person/paul-poet
Selda Asal http://www.seldaasal.com
Eröffnung am 30.08.2013 um 19.00 Uhr.
Ab 22.00 Uhr After-Show-Party im eschschloraque rümpschrümp mit Auftritten von:
semi.retinal.gestures with silent.sounds
insect ark with Dana Schechter
Surprise Bonus Performance: 7 Minutes
HDJ Hacke