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singuhr - hörgalerie

Berlin Prenzlauer Berg
Großer Wasserspeicher: Eingang Belforter Straße
Kleiner Wasserspeicher: Eingang Diedenhoferstraße
U Senefelderplatz., M2 Metzer Straße
Öffnungszeiten: jeweils Mi - So 14 - 20 Uhr
Presse: Tel. 030 24 08 47 88, info@bluhmpr.de
www.singuhr.de
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

05.07. - 02.09.2012

Sommerausstellung in den Wasserspeichern

Robert Henke (D)

Ewige Dunkelheit, Klanginstallation im Großen Wasserspeicher

Gordon Monahan (CAN)

Resonant Platinum Records, Klanginstallation im Kleinen Wasserspeicher

 

Seit 2007 sind die beiden historischen Wasserspeicher in Berlin Prenzlauer Berg Spielstätte der singuhr ­ hoergalerie. Die beiden unterirdischen Tiefbehälter in der Nähe des Wasserturms im Prenzlauer Berg haben sich seither zu einem berlinweit einzigartigen Ort für ungewöhnliche raumakustische Experimente und raumbezogene audio-visuelle Konzepte entwickelt.

In diesem Sommer präsentiert die singuhr ­ hoergalerie eine große Doppelausstellung in den Speichern (Eröffnung 4. Juli). Die Klanginstallation "Ewige Dunkelheit" des Berliner Komponisten und Klangkünstlers Robert Henke (Großer Wasserspeicher) verspricht auf eindrucksvolle Weise die Genregrenzen von Raumkomposition und Installation zu beleuchten. Sie beruht auf einer Komposition, bei der sich polymorphe klangliche Strukturen in immer neuen akustischen Brechungen und Biegungen durch die imposanten Gewölbe des Raumkörpers bewegen. Sehr tiefe Töne werden dabei nicht nur als akustische Reize, sondern durchaus auch körperlich, als massive Druckwellen im Raum erlebt. Kontrastiert werden die Bässe durch hohe orgelartige Klänge, die sich fortlaufend an den Wänden des Wasserspeichers brechen, ohne dabei einen eindeutig identifizierbaren Entstehungsort zu haben. Manchmal erwecken die hohen Töne Assoziationen an bekannte musikalische Strukturen und Harmonien, manchmal entstehen Klänge, die sich dieser Zuordnung widersetzen. Die Wahrnehmung der Klänge ist extrem von der Position der Zuhörer abhängig. Die Besucher sind angehalten die Installation zu durchwandern und die räumliche Verteilung der Resonanzen im abgedunkelten Wasserspeicher als Teil der Komposition zu erfahren.

Parallel dazu zeigt die singuhr im Kleinen Wasserspeicher ein neues Werk des kanadischen Künstlers Gordon Monahan. In seiner Klanginstallation "Resonant Platinum Records" bespielen resonierende Metall-Schallplatten mit irisierend schwebenden Klängen den Raum. Insgesamt 12 dieser etwa 40 cm großen "Platinum Records" hängen über die gesamte Fläche des Speichers verteilt an Klaviersaiten unter den Gewölben. Kleine Elektromotoren, die sich individuell ansteuern lassen, versetzen die Saiten in Schwingungen und übertragen so ihr akustisches Signal auf die Aluminiumplatten. Zu hören sind eine Reihe kürzerer Kompositionen Monahans, die sich langsam durch die Gewölbe bewegen. Sie sind auf die speziellen Resonanzeigenschaften der Platten abgestimmt und betonen mal mehr, mal weniger stark einzelne klangliche Spektren. Ein faszinierend nuancenreiches Netz von Tönen erfüllt den Raum, das von Zeit zu Zeit von sechs "Spinning Wires" ­ schnell drehenden Elektromotoren, an denen kleine Glöckchen befestigt sind ­ von den Außenwänden des Speichers her kontrapunktiert wird.

singuhr ­ hoergalerie - Sommerausstellung in den Wasserspeichern 05.07. - 02.09.2012

Robert Henke (D) "Ewige Dunkelheit" ­ Klanginstallation
Großer Wasserspeicher, Eingang Belforter Straße
Gordon Monahan (CAN) "Resonant Platinum Records" ­ Klanginstallation
Kleiner Wasserspeicher, Eingang Diedenhofer Straße

Vernissage: Mittwoch, 04.07. um 18 Uhr
Öffnungszeiten: Mi bis So 14 bis 20 Uhr, Lange Nacht: 02.09. bis 24 Uhr
Eintritt: 4 Euro/ ermäßigt 3 Euro


Robert Henke, geboren 1969 in München, lebt und arbeitet seit 1990 in Berlin. 1988-95 Musik für verschiedene Kurzfilme und freie Theaterproduktionen. 1992-96 Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg und an der Technischen Universität Berlin. 1995 gründete er "Monolake" mit Gerhard Behles. 1995-96 Tontechniker am Berliner Ensemble. 1997 Gründung des Labels "Imbalance Computer Music". 1999 beginnt er an der Konzeption und dem Instrumentendesign der Musiksoftware "Ableton" zu arbeiten (7. Version von Ableton Live, 2007). 2002 Start des "Atlantic Waves"-Netzwerk-Performance-Projekts mit Scott Montheith / Deadbeat. Henke entwickelt für seine künstlerische Arbeit eigene Hard- und Software-Instrumente. Zahlreiche CD-Publikationen, Konzerte und interaktive Installationen weltweit, u.a. Institute of Contemporary Art (London), ZKM (Karlsruhe), Museum für Zeitgenössische Kunst (Belgrad, Serbien), Museum of Contemporary Art (Montreal, Kanada), MUTEK Festival (Montreal), PS1/MOMA (New York), Tate Modern (London), Centre Pompidou (Paris), MUDAM Luxembourg und Philharmonie Luxembourg, Transmediale Festival (Berlin), Prix Ars Electronica (Linz, Österreich)

Gordon Monahan, geboren 1956 in Kingston, Kanada, lebt in Kanada. 1968-73 Rockmusiker in verschiedenen Bands in Ottawa. 1974-76 Studium der Physik an der Universität Ottawa. 1976-89 Klavier- und Kompositionsstudium an der Mount Allison University. Seit 1978 multimediale Klanginstallationen und Performances mit Lautsprechern, Videos, kinetischen Skulpturen und Klavier. 1981-83 Unterricht bei John Cage und enge Zusammenarbeit mit David Tudor. Als Pianist, Interpret vieler Werke von John Cage, James Tenney und Udo Kasemets. In den 1990er Jahren Entwicklung von multifunktionalen computerkontrollierten Klangmaschinen und Verwendung von Elektronik- und Industrieschrott. Zusammenarbeit mit Laura Kikauka und Bastiaan Maris. Gründung des Clubs "Schmalzwald" in Berlin und E-Organist der Band "Fuzzy Love". Artist-in-Residence des Banff Centre for the Arts, Exploratorium (San Francisco), DAAD (Berlin), Western Front (Vancouver), Podewil (Berlin), Kunsthalle Krems, Österreich (2006), MuseumsQuartier Wien (2008).

Veranstaltet von singuhr e.V.
Mit Unterstützung von: Bezirksamt Pankow von Berlin, Initiative Neue Musik Berlin e.V., Förderband e.V.
Die Ausstellung von Gordon Monahan ist Teil einer durch die Robert McLaughlin Gallery of Oshawa, Ontario, Canada organisierten Retrospektive, unterstützt durch ein Stipendium des Museum Assistance Program of the Department of Canadian Heritage und begleitet durch die Publikation "Gordon Monahan ­ Seeing Sound: Sound Art, Performance and Music, 1978 ­ 2011", hg. von Linda Jansma und Carsten Seiffarth. Die Reisekosten von Gordon Monahan werden durch das Canada Council for the Arts gefördert.

 

 

 

 

 

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