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Bielefelder KunstvereinMuseum Waldhof
Welle 61
33602 Bielefeld
Tel. 0521 - 17 88 06; Fax 0521 - 17 88 10
Di - Fr 15 - 18 Uhr, Sa und So 13 - 18 Uhr
e-mail: Bielefelder-Kunstverein@show-net.de
http://www.bielefelder-kunstverein.de
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
9.1. - 21.1.1999
Biene Feld"Wie die Monate das Jahr"
Arbeiten auf Holz, Leinwand und Papier
Biene Feld kommt aus dem Norden und aus dem Osten - ersteres geografisch, letzteres politisch. Sie ist eine junge Künstlerin, geboren und aufgewachsen in der DDR, im heutigen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Bereits im Alter von 12 Jahren kam sie durch den Maler Niemeyer-Holstein in Kontakt mit der bildenden Kunst und entschied sich schon ein Jahr später dafür, Malerin zu werden. Nach dem Abitur ging Biene Feld nach Leipzig, für sie politisch wie ästhetisch ein Brennpunkt; hier studierte sie Grafik und Buchdruck. 1986 übersiedelte sie nach Berlin (West), begann ein Studium an der Hochschule der Künste in Berlin und wurde Meisterschülerin bei Volker Stelzmann. Biene Feld ist Malerin aus Leidenschaft, sie malt obsessiv. "Sie muß malen", heißt es ebenso lapidar wie treffend in einem Artikel über die Künstlerin aus dem Jahre 1997. Aber was ist ihr Anliegen, ihre künstlerische Intention? Biene Feld belehrt nicht, ihre Malerei zeigt keine Mißstände auf, sie kritisiert nicht. Ihr Thema ist der Mensch, sind die Menschen, die Stadtlandschaften und Landschaften, in denen sie leben. Ihr Arbeitsmaterial ist Ölfarbe und Papier, Leinwand oder Holz, in das sie hineinschnitzt, um den Kampf mit dem Bild zu betonen: Es wird verletzt. Aus der Wunde im Bildgrund wird eine Narbe, und aus der Narbe erwächst eine neue Ästhetik. Biene Feld legt Farbe auf Farbe, Schicht auf Schicht, und dennoch bleiben die unter der Bildfläche liegenden Themen, Farben und Strukturen immer spürbar und erkennbar. Sie malt nichts ab, das Motiv kommt und entsteht aus der Farbe und aus der Phantasie oder der Erinnerung der Künstlerin. Sehnsucht und Verletzung liegen bei Biene Feld dicht beieinander; sie überlagern sich; die Künstlerin rückt ihren Figuren nicht vertraulich nahe, sie stellt sie klein und doch markant in eine alles dominierende Landschaft. Biene Feld erzählt mit ihrer Malerei keine Geschichten, und doch meint man, in ihnen alles "lesen" zu können: "Die Landschaftsbilder bestechen durch eine Vielschichtigkeit, die man nur noch selten findet," heißt es im "tip" Berlin, Juni 1997, "oder wann sind Sie zuletzt in einem Bild spazieren gegangen und haben immer neue Aspekte entdeckt? Wo haben Sie zuletzt ein Bild gesehen, das zugleich abstrakt als auch konkret ist, das sich mit jedem Schritt, den man darauf zu macht, verändert? In der Ferne so nah, in der Nähe so fern. Diese Bilder sind ein Fest der Phantasie" - wie der Ausstellungstitel, der sich auf ein Werk der im Jahre 1997 verstorbenen Südtiroler Dichterin Anita Pichler bezieht. Die Ausstellung setzt den Diskurs des Bielefelder Kunstvereins mit der Kunst aus der DDR bzw. Ostdeutschland fort, der 1999 mit der "jungen" Künstlerin Biene Feld beginnt und mit dem "Klassiker" der ostdeutschen Kunstszene, Gerhard Altenbourg, endet.
Ausstellungseroffnung: Samstag, 9. Januar 1999, 17.00 Uhr
Veranstaltungen des Bielefelder Kunstvereins im Januar 1999:
Vortragsveranstaltung in der Kunsthalle Bielefeld:
Mittwoch, 13. Januar 1999, 20.00 Uhr
Max Beckmann - ein deutscher Maler
Prof. Dr. Hans Belting, Stuttgart