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Bielefelder Kunstverein

Museum Waldhof
Welle 61
33602 Bielefeld
Tel. 0521 - 17 88 06; Fax 0521 - 17 88 10
Do, Fr 15 - 19 Uhr, Sa, So und an Feiertagen 12 - 19 Uhr (bei Veranstaltungen bis 22 Uhr)
und jederzeit nach telefonischer Vereinbarung
e-mail: Bielefelder-Kunstverein@show-net.de
http://www.bielefelder-kunstverein.de
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27.10. - 16.12.2001


Klaus Hack

Totentanz

Skulptur und Graphik

Holzschnitte und Totentanz-Darstellungen begleiten die Kunstgeschichte seit über 500 Jahren. Mit dem Totentanz des "Heidelberger Blockbuches" von 1465 und der Graphik "Tanz der Gerippe" von Michael Wolgemut von 1493 beginnt die Auseinandersetzung mit dem "Totentanz" in der Druckgraphik, die dann wesentlich zur Verbreitung dieses Themas überhaupt beitrug. Insbesondere im 19. und 20.Jahrhundert kam vielen Künstlern die intensive Ausdruckskraft, die Holzschnitte vermitteln können, als adäquate Technik ihres Kunstwollens entgegen: Erinnert sei an den Totentanz-Zyklus von Alfred Rethel als Reaktion auf die Revolution von 1848 oder von Frans Masareel von 1917 und dann wieder 1941, wie auch an die Holzschnitte von Gerhard Marcks 1946 und den großen Farbholzschnitt-Zyklus von HAP Grieshaber von 1966, der den Basler Totentanz neu interpretiert.

In dieser Tradition steht die Arbeit des 1966 in Bayreuth geborenen und heute in Seefeld (Brandenburg) lebenden und arbeitenden Künstlers Klaus Hack, der sich nach dem Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg (Klasse Prof. Uhlig) und an der Hochschule der Künste in Berlin (Klassen Prof. Szymanski und Prof. Fischer) bereits seit Jahren mit dem Totentanz-Therna auseinandersetzt und hier eine neue ästhetische und formale Ebene der Interpretation gefunden hat.

Der Totentanz von Klaus Hack bildet sich als Ausdruck harter Konfrontation von Leben und Tod im Holzschnitt scharf in Schwarz und Weiß ab. Die Gegenüberstellung von Fläche und Raum erreicht in seinen Arbeiten eine neue Qualität, indem der Künstler Skulpturen in Drucke flächig umsetzt: Die zylindrischen Drucktrommeln werden ausgehöhlt und in ihrer Oberflächenstruktur grob gestaltet; sie sind eigenständige Skulpturen, Werk und Werkzeug zugleich, von denen je zwei Drucke auf ungrundiertem Nesselstoff abgerollt werden.

In der Ausstellung, die in Bielefeld, Darmstadt und Bremen zu sehen sein wird, stehen die Skulpturen - in diesem Fall die Drucktrommeln - vor ihren Abbildern, die durch ihre weißen und schwarzen Flächen Hinweise auf die Beschaffenheit und den Aufbau der Skulpturen geben. Die positiven und negativen Flächen der Drucktrommel entsprechen den schwarzen und weißen Flächen der Drucke. Dadurch wird das Zusammenwirken von Zwei- und Dreidimensionalität nachvollziehbar - Dimensionen, die Klaus Hack als Bildhauer und zugleich Graphiker gleichermaßen interessieren, denn Hack, so heißt es in einer Interpretation seiner Arbeit, "ist ein Bildhauer alten Schlags. Sein Werk entsteht durch Wegnehmen oder Freilegen. Materialverlust ist Formgewinn!"

Eröffnung der Ausstellung am 26. Oktober 2001 um 19 Uhr

Es sprechen:

Hansjörg Pfitzner, Vorsitzender des Bielefelder Kunstvereins

Prof. Dr. Andreas Beaugrand, Bielefelder Kunstverein

Der Künstler ist anwesend.

 

 

 

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