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Bonner Kunstverein
August-Macke-Platz/Hochstadenring 22
53119 Bonn
Tel. 0228 - 69 39 36
tägl. 11 - 17 Uhr außer Mo; Do 11 - 19 Uhr
E-mail: mitteln@uni-bonn
http://kultur.nat.de/bkv
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
15.12.1998 - 7.2.1999
35 Jahre Deutsch-Französisches Jugendwerk
Boris Achour, Dominique Bailly, Yves Belorgey, Patrick Beurard, Marie Bourget, Jean-Luc Cornec, Simone Decker, Olivier Dollinger, Estelle Fredet, Bertrand Gadenne, Marc Gerenton, Yves Grenet, Andrea Keen, Marie-Claire Mitout, Richard Monnier, Nicolas Moulin, Natacha Nisic, Jean-Christophe Nourisson, Cyril Olanier, Jean-Jacques Rullier, Kristina Solomoukha, Vincent Tavenne, François Yordamian
Anläßlich des 35jährigen Bestehens des Deutsch-Französischen Jugendwerks stellt der Bonner Kunstverein 23 Künstler und Künstlerinnen aus Frankreich vor, die in der Vergangenheit nach Abschluß ihrer Ausbildung ein Stipendium für einen Aufenthalt in Deutschland erhielten.
Der Bonner Kunstverein setzt damit die Reihe der Vorstellung von bedeutenden Kunstfördermaßnahmen der vergangenen Jahre fort. Zugleich richtet diese Ausstellung, die eine stringente Auswahl aus mehr als 100 seit 1976 Geförderten darstellt, den Blick auf eine Kunstszene, die mit wenigen Ausnahmen in Deutschland kaum bekannt ist. Die Bandbreite der vertretenen Medien von der Malerei über Zeichnung, Skulptur, Installation Photographie und Videobänder entspricht dem gegenwärtigen Stand künstlerischer Auseinandersetzung in allen Kunstregionen der westlichen Welt. Ebenso reicht die Palette der künstlerischen Schwerpunkte von der Analyse kunstimmanenter formaler Aspekte - etwa in der Bildhauerei (Monnier, Bailly) - über die Reflexion sozialer Komponenten v.a. in der Fotografie bis hin zu Traumbildern von einer ins Undefinierbare entrückten menschlichen Existenz (Rullier)
Wenn im zunehmenden internationalen Austausch Versuche, nationale Kunstszenen nach besonderen Charakteristika zu untersuchen, obsolet geworden sind, so ist doch trotz vergleichbarer inhaltlicher wie medialer Ansätze in dieser Auswahl eine gewisse Dominanz weitgehend analytischer Auseinandersetzungen mit inhaltlichen und formalen Fragestellungen unübersehbar. Die distanzierte Betrachtung des Gegenstandes durchzieht nahezu alle Medien. Von Keens Landschafts- und Städteporträlts bis zu Fredets Menschenaufnahmen mittels einer emotional distanzierten Fotografie über Belorgeys Architektur-"Malerei" hin zu Yordamians Video-Installation mit sich repetierenden Video-Aufzeichnungen aus der Unterhaltungswelt erscheint der Blick auf das Sujet geprägt durch die dem je gewählten Medium immanente Möglichkeit sachlicher Verarbeitung. Moulins Statement, daß es ihm bei seiner Video-Installation, die an die Praxis von Überwachungsmonitoren anknüpft, gleichwohl um ein Geheimnis hinter den Dingen gehe, mag diesen unemotional erscheinenden Umgang mit den je gewählten Sujets erläutern. Selbst die Fortführung Duchampscher Tradition durch Künstler wie Grenet, Solomoukha, Tavenne gilt vor allem der Befragung der künstlerischen Maßnahmen selbst. Verstärkt wird die sachlich distanzierte Erscheinungsform durch die Neigung zu serienhafter, besser vielteiliger Erfassung des je individuellen Sujets. Mitouts Gouachen "Les plus belles heures", eine die Wände flutende, komplexe Sammlung ornamentaler wie figürlicher Motive, folgen diesem Prinzip ebenso wie Rulliers "Dessins de rêves" oder Belorgeys Architekturbilder, um nur einige Beispiele herauszustellen.
Die Ausstellung wurde gemeinsam mit der Stadtgalerie Saarbrücken, wo sie im Anschluß an Bonn gezeigt wird, erarbeitet. Inhaltlich wie finanziell wird sie durch das Bureau des Arts Piastiques Cologne und das Institut Français in Bonn unterstützt. Im Laufe der Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen und Texten zu den Künstlerinnen sowie einer Dokumentation der Ausstellung.