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Bonner Kunstverein

August-Macke-Platz/Hochstadenring 22
53119 Bonn
Tel. 0228 - 69 39 36
tägl. 11 - 17 Uhr außer Mo; Do 11 - 19 Uhr
E-mail: mitteln@uni-bonn
http://kultur.nat.de/bkv
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

15.7. - 7.9. 1997


Bon direct

Detlef Beer, Renate Brandt, Manuel Franke, Valentina Pavlova, Dieter Rübsaamen

 

Zum dntten Mal widmet sich der Bonner Kunstverein unter dem Titel Bon direct Künstlern und Künstlerinnen, deren Beziehung zu Bonn sowohl mittelbarer als auch unmittelbarer Natur ist.

Detlef Beer (geb. 1963) lebt und arbeitet in Bonn. Sein Werk ist gekennzeichnet durch ein hohes Maß an Reduktion auf Grundfragen der Malerei. Seine "Beschränkung" auf die Grundelemente der Malerei wie Farbe und Form in der Fläche ist Ausdruck eines komplexen Experiments mit deren für die Wahmehmung provokanten Verknüpfungen.

Renate Brandt (geb. 1954) lebt in Bonn. Zwei Aspekte dominieren in den Fotoarbeiten von Renate Brandt und verschieben von Fall zu Fall ihr Gewicht in einer das gesamte Oeuvre kennzeichnenden Balance: es sind der Raum/das Milieu und der Körper, beide als Träger oder Behälter einer psychisch geistigen Gestimmtheit und ihrer Reflexion durch das fotografische Medium.

Manuel Franke 1964 in Bonn geboren. Manuel Franke überschreitet die Grenzen aller konventionellen Disziplinen der bildenden Kunst, indem er durch die Plazierung des Materials die Achse der Wahrnehmung in Raum und von Raum verschiebt. Es geht um Malerei, Skulptur, Raum; es geht um Licht, Stoff; Farbe im Raum des Geschehens, wo schließlich divergierende Wahrnehmungen von Raum konkurrieren.

Valentina Pavlova (geb . 1949) lebt und arbeitet in Bonn. Valentina Pavlova erinnert in ihrem Projekt "Der Erinnerung Zeugen" durch Film, Malerei und Fotografie an das Schicksal der Kinder aus der Landesklinik Bonn während der Nazi-Zeit. Dabei stellt sie zugleich die eigenständige Sprache künstlerischer Abstraktion gegenüber der unmittelbaren gesellschaftspolitischen Aktion in den Vordergrund.

Dieter Rübsaamen ( geb. 1937) lebt in Bonn. Im Studio wird die bisherige künstlerische Arbeit aus 37 Jahren gewürdigt. Mit Dieter Rübsaamen stellt Bon direct diesmal einen Künstler vor, der im Jahre seines 60. Geburtstages im Bonner Kunstverein ein Kabinett inszeniert, in dem sein künstlerisches Interesse an den Reibungspunkten zwischen Kunst und Wissenschaft zugleich die Tradition dieser Auseinandersetzung fortsetzt. Ein Großteil seiner ausgestellten Arbeiten zeigt unter Verwendung von Röntgenaufnahmen menschliche Befunde, gleichsam belichtete Lebensspuren.

 

Die Arbeit von Manuel Franke wurde durch OWA Odenwald Faserplattenwerk GmbH und Assco Gerüste GmbH & Co.Kg., Niederlassung Grevenbroich, gefördert.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit s/w- und Farbabbildungen sowie mit Texten von und zu den Künstlerlnnen und einer Einführung von Annelie Pohlen.

 


 

Peter Mertens Stipendium 1997


Das Peter Mertes Stipendium 1997 erhalten Sonja Alhäuser aus Düsseldorf und Ralf Berger aus Düsseldorf

 

Damit ermittelte die Jury bestehend aus Beate Eckstein und Annelie Pohlen für den Bonner Kunstverein sowie Renate Puvogel und Thornas Struth aus 35 vorgeschlagenen Kandidaten die beiden KünstlerInnen aus dem Rheinland, die ab Mai für ein Jahr von der PETER MERTES WEINKELLEREI mit je DM 1.000, monatlich unterstützt werden.

Sonja Alhäuser, 1969 in Kirchen,Westerwald, geboren, nahm 1989 ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf auf, welches sie 1997 dort auch als Meisterschülerin bei Prof. Fritz Schwegler beendete. Buttercreme, Marzipan, Schokolade, Zucker, Eier Mehl, diese Auflistung gibt einige Ausgangsmaterialien wider, mit denen Sonja Alhäuser ihre Backwerke schafft. Mit ihnen setzt sie plastische Prozesse in Gang, die mit der Herstellung der Kuchen als Wandfriese, Schokoladenpferdchen in Originalgröße oder Pralines mit Pinups längst noch nicht abgeschlossen sind. Augenscheinlich setzen sich diese Prozesse am lebenden Objekt nach dem intendierten Verzehr der Zuckerwerke fort. In humorvollen Zeichnungen vermittelt die Künstlerin zusätzlich ein eindrucksvolles Bild der hektischen Betriebsamkeit, die dem Backwerk als vorläufigem Endprodukt notwendigerweise vorausgeht. Die Herstellung der Rezeptur mit allen Handgriffen und Ingredienzen wird dem Betrachter in einem Bild zusammengefaßt vor Augen geführt. Man muß es nur zu lesen verstehen.

Ebenfalls an der Kunstakademie in Düsseldorf absolvierte der 1961 geborene Ralf Berger in der Klasse von Klaus Rinke zwischen 1992 und l996 seine künstlerische Ausbildung. Ein zentrales Anliegen Ralf Bergers besteht darin, seiner künstlenschen Arbeit eine ereignishafte Komponente zu verleihen. Oftmals begleitet daher der Künstler seine plastischen Werke mit dramaturgischen Aufführungen, die er selbst als Akteur bestreitet. Berger stellt insbesondere das Senden, Transportieren, Vemitteln und Empfangen von materiellem und immateriellem Gut als wesentliche Elemente der Kommunikation heraus. So kann es passieren, daß der Zuschauer in Handlungsstränge involviert wird, noch ehe er sich dessen bewußt ist.

Beiden Künstlern gemeinsam ist eine künstlerische Haltung, die trotz gewissenhafter Planung das Unvorhersehbare, das jeder spontane Aktion anhaftet, nicht nur zuläßt, sondem als wesentliche Komponente das prozesshafte Werk bestimmen läßt.

Der Bonner Kunstverein richtet den PETER MERTES STIPENDIATEN traditionell eine Ausstellung mit begleitendem Katalog ein. Sie findet in der Zeit vom 23.9. - 2.11. 1997 statt.

 

Harald Uhr

 

 

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