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Bonner Kunstverein

August-Macke-Platz/Hochstadenring 22
53119 Bonn
Tel. 0228 - 69 39 36
tägl. 11 - 17 Uhr außer Mo; Do 11 - 19 Uhr
E-mail: mitteln@uni-bonn
http://kultur.nat.de/bkv
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

  Bonner Kunstverein

 

 

28.4. - 27.6.1999


Patrick van Caeckenbergh

 

 

 

text in English

Mit Patrick van Caeckenbergh stellt der Bonner Kunstverein einen Künstler vor, dessen Werk auf einzigartige Weise die Veränderung unseres durch die Aufklärung geprägten Menschen- und Weltbildes ins Zentrum rückt. In Installationen, Skulpturen, Collagen stehen Mensch, Tier und Pflanzenwelt in zumeist phantastischen Züchtungen für die Vielfalt der Arten, die sich - anders als von den rationalen Wissenschaften und den religiösen Systemen des Abendlandes vorgegeben - in einem Evolutionssystem entwickeln, welches von provokanten und zunächst undurchschaubaren Gesetzmäßigkeiten gesteuert scheint.

Der 1960 geborene belgische Künstler arbeitet an einem Kosmos, in dem verloren gegangene Vorstellungen von einer fabulösen Natur Lebensenergien von phantastischer Komplexität entfalten. Die moderne Wissenschaft wie die moderne Philosophie haben den Kopf über den Rest des Körpers triumphieren lassen. Sie haben alles Lebendige in codifizierbare Teile zerlegt. Auf prosaische Formen vorrationaler Wirklichkeitsformen zurückgreifend bevölkert Patrick van Caeckenbergh seinen fortschreitend angereicherten Kosmos mit transrationalen Mischfiguren, unter denen der Künstler selbst als exemplarischer Repräsentant des zeitgenössischen Mängelwesens Mensch agiert. Im kreativ-experimentierenden Zusammenspiel mit den symbolisch aufgeladenen Mischwesen und von deren Energiepotential zehrend entwickelt das vom Rationalismus ausgezehrte Mängelwesen seine letzten Reserven zur Überschreitung der antrainierten Ordnungssysteme. Im Zentrum dieser exemplarischen "persönlichen Mythologie" steht die Vorstellung von einem Gehäuse, einem Laboratorium zur Verschmelzung von Geist, Sinnen, Körper als philosophisches Modell von subjektiver wie universeller Bedeutung.

Patrick van Caeckenberghs Kosmos verknüpft das Haus, das elterliche Haus seiner Kindheit wie sein gegenwärtiges Wohnhaus, mit Prototypen von Häusern aus der Mythologie, der Wissenschaft wie der Philosophie. Entsprechend steht auch in der Bonner Ausstellung, der ersten Einzelausstellung dieses Künstlers in der Bundesrepublik, die Architektur des Kunstinstituts in einem gezielten Spannungsgefüge zu den vom Künstler exemplarisch gesetzten "Schlupfwinkeln": diese sind auf nachgerade enzyklopädische Weise - lustvoll fabulierenden wie ironisch distanzierten Wunderkammern oder Inventarien vergleichbar- ausgestattet mit Bildern und Zeichen, Formeln und Fabeln aus der Kultur- und Wissenschaftsgeschichte.

Die Ausstellung wird unterstützt vom Ministerie van de Vlaamse Gemeenschap.

Ein Katalog ist in Vorbereitung.

Führungen durch die Ausstellung

am Donnerstag, 6.5., 27.5., 10.6. und 18 Uhr, Sonntag, 16.5., 6.6., 20.6. um 11 Uhr.

Die Ausstellung wird am 27.4.1999 um 20 Uhr im Bonner Kunstverein eröffnet.

 

 

Patrick van Caeckenbergh

The sculptures and collages of this belgian sculptor (b. 1960) prove themselves through intensive argumentation as a building stone between surreal stories and seientific systemology for a self-willed, established cosmos of "personal mythology." The artist deals with problems of subjective and exemplary curiosities of human existance. Patrick van Caeckenbergh builds in the most truthful meaning of the word - both in form and content - a universe that seduces, destroys, and fascinates. After Patrick van Caeckenbergh 's participation in the exhibit "The Calculability of the World," the Kunstverein will establish the first individual exhibit for the artist in Germany in 1999.

 

 

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