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Bonner Kunstverein

August-Macke-Platz/Hochstadenring 22
53119 Bonn
Tel. 0228 - 69 39 36, Fax. 0228-69 55 89
Di - So 11 - 17 Uhr, Do 11 - 19 Uhr, Mo geschlossen
bonner.kunstverein@gmx.de
www.bonner-kunstverein.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

14.06. - 17.08. 2008

Anne Collier

 

Der Bonner Kunstverein präsentiert die amerikanische Künstlerin ANNE COLLIER (*1970, lebt in New York) in ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland. An der Westküste geboren, hat sie ihre Ausbildung an der University of California, Los Angeles 2001 abgeschlossen. Ihre Arbeit war 2007 an der Whitney Biennale, New York, zu sehen. Zu Einzelausstellungen war sie dieses Jahr erstmals in Vancouver (Presentation House Gallery, Januar 2008) und in Liverpool (Open Eye Gallery, April 2008) eingeladen. ANNE COLLIER steht in der Tradition eines konzeptuell ausgerichteten Werkbegriffs, wie er auch von Künstlern wie JOHN BALDESSARI, SHERRY LEVINE, LOUISE LAWLER oder CHISTOPHER WILLIAMS verfolgt wird. COLLIER reflektiert mit ihrem fotografischen Ansatz sowohl das Medium der Fotografie als solches, wie auch die Rolle der Fotografie in der zeitgenössischen Kultur. Fotografische Bilder ­ mit Vorliebe bekannte Sujets aus den 70er und 80er Jahren ­ vom Filmposter über Kunstmagazine bis hin zu Büchern und Plattencovern, dienen ihr als Motive. Die selbst bereits inszenierten Fotografien erfahren über das erneute Abfotografieren durch COLLIER eine Zuspitzung.

Es ist das Medium der Fotografie, das sich dem Festhalten des Flüchtigen verschrieben hat. Sonnenuntergänge, glitzernde Discokugeln, Schönheitsikonen wie Marilyn Monroe oder Madonna wecken Begehrlichkeiten einerseits und vergegenwärtigen Vergänglichkeit andererseits. Der Künstlerin gelingt es mit ihrem distanzierten, fast spröden Zugriff, emotionale Inhalte wie Freude und Angst, Hoffnung und Verzweiflung, Liebe und Schuld in Szene zu setzen und auf diese Weise dem fotografischen Bild eine neue Facette abzugewinnen. Neben der präzise wie zugleich reduziert und zurückhaltend gesetzten künstlerischen Fragestellung zu den Themen Sehen, Verstehen und Habhaft-Werden, lädt COLLIER ihre Bilder oftmals mit einer eigentümlichen Patina von Nostalgie oder Sehnsucht auf. Indem die Künstlerin den Gebrauch der von ihr fotografierten Bilder offen legt ­ Papierknicke oder andere Spuren auf der perfekten Bildoberfläche sind sichtbar ­ wird den Motiven eine Geschichte von persönlicher Nutzung zugeordnet.

Zur Ausstellung erscheint ein Künstlerbuch im Kehrer Verlag, herausgegeben von Christina Végh / Bonner Kunstverein mit Textbeiträgen von Stefan Kalmár und Christina Végh in dt. / engl.


Sonntag, 15. Juni 2008, 11 Uhr Eröffnung
Es sprechen: Thomas Grundmann, 1. Vorsitzender, und Christina Végh

 

BUCHPRÄSENTATION, FILMVORFÜHRUNG UND LESUNG
FRANCES SCHOLZ

Donnerstag, 17. Juli, 19.30 Uh

 

 

Frances Scholz
LUCIUS, 2008 (Filmstill)
3 min., color
c stop productions
courtesy Monika Sprüth & Philomene Magers

FRANCES SCHOLZ (* 1962 in Washington, lebt in Köln), 1983 Peter Mertes Stipendiatin des Bonner Kunstvereins und seit 2004 Professorin an der HBK Braunschweig, präsentiert ihre erste umfangreiche Monographie FRANCES SCHOLZ 1999­2008 (Dumont, 2008).
Die Publikation umfasst zwölf Werkgruppen aus den Jahren 1999­2007 und enthält aktuelle Texte von Catrin Lorch, Marcus Steinweg und Mark von Schlegel. Im Zentrum der Arbeit von FRANCES SCHOLZ steht die Malerei, die sich in einer ruhelosen, nuancenreichen Bildsprache manifestiert. Von der Leinwand über den Bildschirm bis hin zur architektonischen Installation bedient sie sich immer wieder verschiedener Medien, um von einzigartigen Spuren und Bezügen der als Wirklichkeit geltenden Welt Zeugnis abzulegen ohne zu illustrieren.
Die Buchpräsentation wird begleitet von einer Lesung durch Mark von Schlegel und einer Filmvorführung, die Arbeiten von SCHOLZ aus den Jahren 1989­2008 zeigt.

 

 

 

16.06. - 17.08. 2008

Fikret Atay

Theoretician

Ausgestattet mit einer Handkamera unternimmt der kurdische Künstler FIKRET ATAY (*1976, lebt in Batman und Paris) Streifzüge durch seine türkische Heimatstadt Batman und fängt Bilder ein, die ihm als Vorlage für seine Videoarbeiten dienen. Die Videoarbeit THEORETICIAN, die ATAY anlässlich der Biennale Bonn :Bosporus für den Bonner Kunstverein entwickelt hat, beschäftigt sich mit der religiösen Erziehung von Jugendlichen in der Türkei. Um sich die täglich abgehaltenen Religionsstunden besser einzuprägen, wiederholen die Jugendlichen die vermittelten Inhalte nach Unterrichtsschluss. Die Schüler, bis zu fünfzig an der Zahl, durchqueren dabei laut sprechend den Raum. Da sie beim Aufsagen den Rhythmus der anderen Jugendlichen nicht beachten, entsteht eine vielschichtige Geräuschkulisse. Welche Auswirkungen haben körperliche Tätigkeiten und Bewegungen wie Gehen und Sprechen auf Prozesse des Lernens und Verstehens? Wie wird Religion in diesem Fall vermittelt? FIKRET ATAY zeigt in seiner Arbeit die Widersprüche auf, die mit tradierten Lernpraktiken verbunden sind.

ATAYS Arbeiten rufen bei dem Betrachter vertraute und gleichzeitig fremde Szenarien wach und erzeugen ein Gefühl der Widersprüchlichkeit und Dissonanz. Häufig stehen dabei Kinder und Jugendliche im Fokus, die beim Spielen, Tanzen oder Singen gezeigt werden. Der Künstler thematisiert in seinen Videos das Heranwachsen der Jugendlichen in einer Gesellschaft, die durch Umbrüche gekennzeichnet ist, und zeigt diese Entwicklung auf, indem er orientalische Traditionen mit aktuellen, westlichen Einflüssen kollidieren lässt. Dabei werfen die von ATAY gezeigten Situationen grundsätzliche Fragen von Tradition und Entwicklung, Identität sowie der Rolle des Individuums in der Gesellschaft auf. Die Fragestellungen besitzen dabei eine Gültigkeit, die es erlaubt, sie auf andere Kulturen und Situationen zu übertragen.

In Kooperation mit der Theaterbienale Bonn

RAHMENPROGRAMM: FILMVORFÜHRUNG
Dienstag, 12. August, 19 Uhr
Neben der aktuellen Arbeit THEORETICIAN zeigt der Bonner Kunstverein an diesem Abend 4 weitere Kurzfilme des türkischen Künstlers. Einführung und anschließendes Gespräch mit Anna Dietz.

 

 

16.06. - 17.08. 2008

Thomas Baumann

Balancing the Wrong and the True

 

"BALANCING THE WRONG AND THE TRUE " ist die erste Einzelausstellung des österreichischen Künstlers THOMAS BAUMANN (geb. 1967 in Salzburg, lebt in Wien) in Deutschland und ist in Kooperation mit dem Kunsthaus Baselland konzipiert. BAUMANN kann auf zahlreiche Ausstellungstätigkeiten verweisen, u.a. im Museum Moderner Kunst in Passau, in der Secession Wien oder in Gruppenausstellungen u.a. im Museum Tinguely, Kunsthaus Graz und im Haus Konstruktiv, Zürich, und wird anlässlich der Public Art Projects an der diesjährigen Art 39 Basel (4.­8. Juni 2008) seine neuste Arbeit mit dem Titel "WAK" im Aussenraum realisieren. THOMAS BAUMANNS Objekte charakterisieren sich durch eine spielerischen und interaktive Herangehensweise. Die Neugierde aufs Experiment überträgt sich dabei unvermittelt auf den Betrachter. Seine der klassischen Bildhauerei verpflichtete Prägung erweitert er um technische und naturwissenschaftliche Komponenten und Fragestellungen. Wo sind die Grenzen zwischen Ordnung und Unordnung zu ziehen und gibt es sie überhaupt? Fragen nach Begriffen wie Zufall, schöpferischer Kontrolle oder Freiheit liegen den Werken zugrunde.

Formfindungsprozesse abstrakter Objekte werden gekoppelt respektive übergeben an programmierte hydraulische Systeme ("Asilver", 1999/2008; "Shape'n Shade for a Black and White Rope", 2005). Akustische Rezeption, wie in der Arbeit "Play the Door of Psycho" 1998/2005, oder formal-kompositorische Fragestellungen, wie in der Arbeit "Taktloses Stück" 2008, werden bei BAUMANN ebenso verhandelt wie soziale, ökonomische, gesellschaftliche und auch kulturelle Wertsysteme (Beam Statement, 2007). Mit seinen elektronischen Skulpturen, den maschinell gefertigten Malereien, den Filmen und Installationen, bereitet THOMAS BAUMANN dem Besucher einen Handlungsraum und sucht gleichsam nach strukturellen Berührungspunkten von materiellem und mentalem Raum. Statik, Loslösung und Dynamik, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Wahrnehmen, Denken und Handeln erscheinen als stets neu in Balance zu bringende Variablen eines flüchtigen Ist-Zustandes.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Folio Verlag, herausgegeben von Sabine Schaschl / Kunsthaus Baselland mit Textbeiträgen von Christian Höller, Gregor Jansen und Christina Végh und einem Interview mit Thomas Baumann und Sabine Schaschl.

 

 

Sonntag, 15. Juni 2008, 11 Uhr Eröffnung
Es sprechen: Stefan Weidle, Vorstand Bonner Kunstverein und Christina Végh

 

 
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