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Bonner KunstvereinAugust-Macke-Platz/Hochstadenring 22
53119 Bonn
Tel. 0228 - 69 39 36, Fax. 0228-69 55 89
Di - So 11 - 17 Uhr, Do 11 - 19 Uhr, Mo geschlossen
bonner.kunstverein@gmx.de
www.bonner-kunstverein.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
20.08. - 21.09.2003
Bon direct IX
Helmut Dick, Andreas Gehlen, Stefanie Popp, Elke SobotkaSeit 1995 richtet die Ausstellungsreihe bon direct den Blick auf Künstler und Künstlerinnen, deren Biographie mit Bonn verknüpft ist. Mit Werken von Helmut Dick, Andreas Gehlen, Stefanie Popp und Elke Sobotka setzt der Kunstverein eine in die Gründungsphase aller Kunstvereine reichende Tradition der Förderung der Kunstszene vor Ort unter überregionalen Gesichtspunkten konsequent fort.
Helmut Dick (*1969 in Bonn, lebt in Amsterdam) präsentiert einen weißen Mercedes mit einem ausgestopften Schäferhund auf dem Beifahrersitz. Während der vorausgegangenen Fahrten durch Amsterdam, Den Haag und Bonn stieg des Künstlers Begleiter von Zeit zu Zeit durch eine Öffnung auf das Dach und verschwand nach einigen Minuten wieder im Innem des Wagens. Im Erlebnis der verwunderten Passanten kollidieren das erinnerte Alltägliche und die Wahrnehmung des Absonderlichen als mögliche Wirklichkeiten. Das Ereignishafte in der The rising dog betitelten Arbeit transformiert sich - wie auch in früheren auf Aktionen im öffentlichen Raum basierenden Werken von Dick - zum Bild und dieses zur Projektionsfläche für je eigene Erfindungen gesellschaftlicher und kultureller Realität.
Elke Sobotka (* 1965 in St. Veit a. d. Glan, A, lebt in Bonn) richtet die Aufmerksamkeit auf die zumeist unaufwendig klaren, nützlichen Industriebauten, die vereinzelt oder in Gewerbeparks gebündelt in die Landschaft ausgreifen. Indem sie diese zumeist ausschnitthaft in dunstig grünstichigem Farblicht erscheinen läßt, verleiht die Malerin dem im Alltag als banal erlebten Gegenstand jene feierlich distanzierende Aura des Erhabenen, in deren Folge Wirklichkeit und Fiktion in einen vitalen Austausch treten. Dies betrifft den Gegenstand ebenso wie das Medium, dem er seine Existenz verdankt.
Stefanie Popp (1974 in Bonn, lebt in Köln) erfindet Figuren zwischen radikal gegenwärtiger Erscheinungsform und fabulöser Fremdheit, die sich in erfundenen Landschaften tummeln. Beider Existenz wurzelt im exzessiv ausgeloteten Repertoire der Malerei ebenso wie im längst die materielle Wirklichkeit überlagernden Bilderstrom der technologischen Medien. In der von den Quellen abweichenden Eigengesetzlichkeit des gemalten Bildes erscheint das Fiktionale als Anleitung zur Wahrnehmung von Wirklichkeiten hinter deren materieller Präsenz.
Aus Baustoffen der Alltagszivilisation und Versatzstücken kultureller Erinnerung baut Andreas Gehlen (1969 in Bonn, lebt in Braunschweig) Meta-Landschaften und -Architekturen, in den Raum wuchernde Zwischenräume, in denen Archaisches und Utopisches, Kurioses und Sachliches eine ebenso
aufgeladene wie labile Liaison eingehen. Gehlens Rauminszenierungen markieren die körperlich wie
intuitiv erfahrbare Schnittstelle zwischen ferner Erinnerung, kulturellem Gedächtnis, Traumprojektion und Fantasiewelt, wo Erzählungen sich auflösen in Projektionen für Wirklichkeiten jenseits des Benennbaren.Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen und einem Text von Annelie Pohlen