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Kulturgeschichtliches Museum/
Felix-Nussbaum-Haus

Lotterstr. 2
49078 Osnabrück
Tel. 0541 - 323 -2207; Fax 0541 - 323 2739
Di - Do 11 - 18 Uhr, Fr 11 - 20 Uhr, Sa/So 10 - 18 Uhr
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

27.03. - 27.09.2004

Susanne Tunn

Atem

Skulptur von Susanne Tunn auf dem Museumsareal des Felix-Nussbaum-Hauses/Kulturgeschichtlichen Museums Osnabrück

Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Kulturgeschichtlichen Museums Osnabrück und der Neueröffnung der stadtgeschichtlichen Abteilung im Kulturgeschichtlichen Museum wird die Künstlerin Susanne Tunn mit ihrer Skulptur "Atem" eine Korrespondenz zwischen den drei Häusern Felix-Nussbaum-Haus, Kulturgeschichtliches Museum und Villa Schlikker auf dem Museumsareal herstellen. Die Skulptur wird vom 27. März bis 31. August zu sehen sein.

Die Präsentation der Skulptur ist ein Kooperationsprojekt des Kulturgeschichtlichen Museums mit der Osnabrücker Galerie Anette Röhr. Eine Ausstellung mit Arbeiten von Susanne Tunn wird außerdem vom 27. März bis 27. Juni unter dem Titel "Meta" in der Galerie Röhr und im Dreikronenhaus gezeigt.

Die Bildhauerin Susanne Tunn, 1958 in Detmold geboren, bezieht ihre Skulpturen oftmals auf Architektur und Raum.

Präsentation der zwei neuen Felix-Nussbaum-Bilder durch Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip, den Vorsitzenden der Felix Nussbaum Foundation, Hubert Schlenke, und der Direktorin des Felix-Nussbaum-Hauses, Inge Jaehner

Pressegespräch m Mittwoch, 19. Mai, um 16 Uhr, im Felix-Nussbaum-Haus, Vortragssaal (Eingang über Heger-Tor-Wall), Lotter Straße 2

Die Felix Nussbaum Foundation hat kürzlich zwei bislang unbekannte Arbeiten des in Osnabrück geborenen und in Auschwitz ermordeten jüdischen Künstlers Felix Nussbaum im Amsterdamer Kunsthandel erworben.

Bei den beiden Gemälden handelt es sich um ein "Stillleben mit Kleidern" (Tusche und Bleistift) und ein "Stillleben mit Wasserkessel und Fischen" (Gouache und Öl auf Papier). Beide Arbeiten entstanden 1935 im belgischen Ostende und haben den Alltag in den Pensionen und die ersten Erfahrungen des Emigrantendaseins zum Thema. Die Arbeiten gehören zu einem Konvolut von sieben Arbeiten, das aus belgischem Privatbesitz im Amsterdamer Kunsthandel angeboten wurde.

Das Stillleben mit Kleidern zeigt die Ansicht eines Stuhls. Über dem Stuhl hängen Kleider und Wäsche, vermutlich dort von Nussbaums Frau Felka Platek hingelegt. Im Hintergrund ist die aus anderen Nussbaum-Arbeiten bekannte Fächertapete einer Pension in Ostende und der ebenfalls häufiger bereits dargestellte Waschtisch zu sehen.

Das Bild fügt der Nussbaum-Sammlung einen neuen Aspekt hinzu, da die bis ins Detail mit Bleistift ausgearbeitete Wäsche, die offensichtlich im Zentrum der Komposition steht, einen bisher nicht zugelassenen Blick auf die Privatsphäre der Emigranten erlaubt. In dieser Zeit hat Felix Nussbaum meist Arbeiten im Bereich des Hafens und Außenansichten gemalt, die metaphorisch die Situation des Emigranten widerspiegeln. Die Neuerwerbung vermittelt das Bild des Wartens in der Enge eines Pensionszimmers, in dem lediglich zufällig herumliegende Dinge Nussbaums Aufmerksamkeit erregen und ihn künstlerisch beschäftigen.

Das zweite Stillleben zeigt aus einer anderen Perspektive das gleiche Arrangement, das Nussbaums Frau Felka Platek als Motiv eines Stilllebens wählte. Ähnliche Parallelen sind bislang nur von den Stillleben in der Mansarde (1943) bekannt. Felix Nussbaum erprobt hier, wie bei verschiedenen Arbeiten, die in Ostende entstanden, die Kombination von Öl und Gouache und erzielt über die Möglichkeit der Gouache-Technik hinausreichende farbliche Wirkungen durch den Einsatz von Öl auf Papier.

Die unterschiedliche Auffassung ein und desselben Gegenstands bei Felix Nussbaum und Felka Platek wird auch hier wieder deutlich. Während Felka Platek versucht, den Gegenstand detailgenau wiederzugeben, nimmt Felix Nussbaum Veränderungen an der sichtbaren Realität vor, die Ausdruck seiner Empfindungen sind. Er beschrieb einmal sein Vorgehen mit den Worten: "Ich malte die scheinbar unschuldige Welt, die mich umgab und legte jedes Mal etwas von meinem Gemütszustand hinein."

 

M. O. M. - Collage
Jubiläumsausstellung im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück

Das Kulturgeschichtliche Museum Osnabrück feiert in diesem Jahr zusammen mit dem Museums- und Kunstverein Osnabrück sein 125-jähriges Bestehen. Mit der Ausstellung "M.O.M. - Collage", die vom 6. Juni bis 15. August im Kulturgeschichtlichen Museum präsentiert wird, möchte das Museum den Mitgliedern des Vereins für das beständige Interesse und die tatkräftige Unterstützung danken. Auch den Bürgerinnen und Bürger Osnabrücks, die sich für den Erhalt des Sammlungsbestandes eingesetzt haben, wird mit dieser Ausstellung gedankt.

Im Obergeschoss des Hauptgebäudes wird in den Räumen des Wechselausstellungsbereiches eine exemplarische Auswahl von Exponaten gezeigt, die im Laufe der 125-jährigen Geschichte des Museums gekauft, gestiftet oder als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wurden. Darunter sind Werke von Franz Hecker (1870 Bersenbrück - 1944 Osnabrück), einer der bekanntesten Maler im Osnabrücker Raum, und Skulpturen international anerkannter Künstler, unter anderem von Alfred Hrdlicka oder Wolfgang Bier.

Das Holzmodell des Schäfers von Lukas Memken (1860 Hersum - 1934 Osnabrück), das im Original einst den Brunnen auf dem Osnabrücker Rosenplatz zierte, verweist auf das Thema "Stadtgeschichte", das neben der Kunst zum großen Sammlungsbereich des Kulturgeschichtlichen Museums gehört. Auch eine Auswahl besonders außergewöhnlicher Ausstellungsstücke, unter anderem Gemälde von Ostade, Vrancx oder de Jongh, wird in der Sonderausstellung "M.O.M.-Collage" gezeigt.

Zusammen präsentieren die Objekte die große Bandbreite des Sammlungskonzeptes des Museums und die stete Unterstützungsbereitschaft der Mitglieder des Museums- und Kunstvereins für die Belange des Hauses. Beispiele aus den unterschiedlichen Sammlungsbereichen, wie etwa Masken aus der ethnografischen Abteilung des
Museums oder ein Tee-Service aus der Fürstenberg-Sammlung, bezeugen eindrucksvoll den seit 1879 gewachsenen Sammlungsbestand. Von Privatsammlern dem Museum in Obhut gegeben, war damit immer der Wunsch verbunden, dieses Kulturgut für die nachfolgenden Generationen zu bewahren.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht eine im Oberlichtsaal platzierte Installation. An dieser Installation wird deutlich, dass ein Museum nicht nur Aufbewahrungsort für Kulturgüter und ein Vermittlungsort für die Geschichte der Sammlungsstücke ist, sondern auch ein Ort der Muse sein kann. Die Installation ähnelt einem Mobile und zeigt ein Zusammenspiel unterschiedlicher kleinteiliger Exponate. Unabhängig von geschichtlichen Zusammenhängen präsentieren sich die Gegenstände dabei in überraschenden Wechselbeziehungen.

 

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