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GAK
Gesellschaft für Aktuelle Kunst e.V.
Teerhof 21 (Weserburg)
28199 Bremen
Tel. 0421 - 50 08 97; Fax 0421 - 59 33 37
Di - So 11 - 18 Uhr, Do bis 21 Uhr, Do bis 21 Uhr, Mo geschlossen
GAK-Bremen@t-online.de
www.gak-bremen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
13.10. 2006 - 07.01. 2007
Bin beschäftigt
Pressebesichtung, Mittwoch, 11.Oktober, 11 Uhr und nach Vereinbarung
Eine Ausstellung zum Thema Arbeit und Freizeit mit:
FRANCIS ALS (B)
JOHN BALDESSARI (USA)
ALICE CREISCHER/ANDREAS SIEKMANN (D)
JOSEF DABERNIG (A)
MATTHIAS KLOS (D/A)
AERNOUT MIK (NL)
JEAN-LUC MOULÈNE (F)
ADRIAN PACI (AL/I)
DANICA PHELPS (USA)
REINIGUNGSGESELLSCHAFT (D)
CORINNA SCHNITT (D)
MARKUS SEIDL/ELISABETH SCHIMANA (A)
ANTJE SCHIFFERS (D)
ANNETTE WEISSER/INGO VETTER (D)
In Kooperation mit der Arbeitnehmerkammer Bremen und der Heinrich-Böll-Stiftung Bremen
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes
"Leben ohne Arbeit", schreibt der Psychoanalytiker Sigmund Freud, "kann ich mir nicht recht behaglich vorstellen. Fantasieren und arbeiten fällt für mich zusammen, ich amüsiere mich bei nichts anderem." Ne travaillez jamais Arbeit? Niemals! Dieser den Situationisten zugeschriebene Slogan umschrieb hingegen vor über 50 Jahren an den Fassaden der Häuser von Paris das "wirklich revolutionäre Problem", nämlich die Freizeit. Die Gründungsmitglieder der französischen Künstlergruppe wussten, wovon sie sprachen: "Da wir einige Jahre buchstäblich mit dem Nichtstun verbracht haben, dürfen wir unsere soziale Einstellung als avantgardistisch bezeichnen. Denn in einer einstweilen immer noch auf Arbeit basierenden Gesellschaft haben wir ernsthaft versucht, uns ausschließlich der Freizeit zu widmen." Ist ein Leben ohne Arbeit vorstellbar? Beruf, Karriere und vielleicht Selbstverwirklichung sind heute unumstößliche und gleichzeitig brüchig werdende Modelle. Sie basieren auf einem gemeinsamen Prinzip: Arbeit wird als sichtbare, in Kapital umgesetzte Produktivität begriffen. Dem stehen Nichtstun, Muße aber auch alltägliche Beschäftigungen, sinnlose oder selbst gewählte Betätigungen anscheinend unvereinbar gegenüber. Sind sie Keimzelle von Identitätsbildung oder in kauf genommenes Beiwerk der Effektivität, ein Übel zur Regeneration des Eigentlichen sprich der Arbeitsfähigkeit? Die Vorstellung vom Künstler als personifizierten Müßiggänger hat sich bis heute bewahrt. Das Bild des autonomen Künstlers im einsamen Atelier gehört jedoch einer romantisch-bürgerlichen Vergangenheit an. In der Neukonzeption von Arbeit löst sich diese zunehmend im Begriff der Kreativität auf. So verschwinden z.B. Hierarchien zugunsten von verantwortlicher Selbstorganisation. Die Ausstellung greift sowohl Diskussionen um die Begriffe Arbeit und Freizeit und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Bewertungen auf, wie sie diese auch aus der Perspektive der Kunst heraus problematisiert.
Das Spannungsfeld der künstlerischen Projekte beginnt mit John Baldessaris Statement "I'm making art" aus dem Jahre 1971, der von der Keimzelle der künstlerischen Frage im Atelier ausgeht: In welchem Verhältnis stehen Handeln und Produkt? Jean-Luc Moulène fotografierte für seine Serie der Streikobjekte ab 1988 Produkte, die im eigentlichen Sinn keine sind: Hergestellt von streikenden Arbeitern, sind sie den üblichen Kapitalströmen entzogen und dienten als Kommunikationsträger, die auf die Proteste aufmerksam machen sollten. Die Zeichnungen von Danica Phelps sind eigentlich Notationen alltäglicher Tätigkeiten von Telefonieren über Reisen bis Ausruhen. Diese Aufzeichnungen unspektakulärer Situationen kombiniert mit einer Einnahmen- Ausgabenstatistik sind in ein merkantiles System eingebunden und ihrem Marktwert entsprechend visuell codiert. Das bisherige künstlerische Leben von Antje Schiffers scheint märchenhaft: Sie präsentiert Zeichnungen, Geschichten, Fotos, Gemälde, Videos, die sie auf ihren Reisen im In- und Ausland malte, um zu leben, sprich: Sie tauschte Bild gegen Kost und Logis. Während sich der Maler in Adrian Pacis Video "Piktori" mit Schildermalerei und Urkundenfälschung herum schlägt, mischte sich Francis Alÿs in Mexiko Stadt unter Arbeit suchende Elektriker und Klempner und bot sich als "Turista" an. Matthias Klos eröffnet in seinen Stadtrundgängen mit seinen Schildern seinen individuellen Speakers' Corner und demonstriert mutterseelen alleine mit selbst gemalten Schildern. Markus Seidl/Elisabeth Schimana hingegen machten sich auf die Suche nach einem Dorf, das bereit wäre, eine Woche lang nichts zu tun. Die Protagonisten in Aernout Miks Video "Park" scheinen sich bis zur Erschöpfung immerwährend zu vergnügen und zu entspannen. Corinna Schnitt visioniert in ihrem Video eine Kleinfamilie, die in ihrer Freizeit als selbst auferlegten Dienst an der Gemeinschaft Straßenschilder putzt. Josef Dabernigs Kamera beobachtet das Personal eines Speisewagens eines Fernzuges, in dem die Gäste ausbleiben. Alice Creischer und Andreas Siekmann zeigen erstmals ihre ab 1999 entstandene Serie von Animationsfilmen zur Utopie der arbeitsbefreiten Gesellschaft. Annette Weisser und Ingo Vetter veranstalteten unter dem Titel "NameGame*" vor der Kulisse einer Showtreppe, einem goldenen Vorhang und 20 Strohballen und thematisch dem Märchen "Rumpelstilzchen", in dem Stroh zu Gold wird, folgend, Workshops mit prekär Beschäftigten aus dem Kultur- und Wissenschaftsbereich. Die Dresdner Reinigungsgesellschaft untersuchte 2003 in einer Umfrage verschiedene Beschäftigungsgruppen nach ihrem Verhältnis zu Arbeit und entwickelte daraus ein dreidimensionales Raummodell. Für Bremen wollen sie mit ihrem "Body Style Power Generator" die für die Schönheit scheinbar verlorenen Energieressourcen in einem Fitnessstudio in das lokale Stromnetz einspeisen.
Kuratorin: Gabriele Mackert
Es erscheint ein begleitender Katalog mit Texten von Elke Krasny, Roberto Ohrt, Ramón Reichert, Barbara Schröder, Holger Kube Ventura u.a., sowie Künstlertexten.
RAUM FÜR KOMMENTARE IN DER AUSSTELLUNG
Bin beschäftigt was früher womöglich eine abwehrende Behauptung gegenüber unliebsamen Anliegen war, erscheint in Zeiten, in denen der Mensch mehr und mehr wegrationalisiert wird, Arbeit in Zukunft ein Auslaufmodell zu sein scheint und man sich von der Idee der Vollbeschäftigung verabschiedet hat, nicht mehr unbedingt zu heißen: habe keine Zeit, sondern: Ich habe (noch) Arbeit. Doch so bedrückend die Situation manchmal sein mag, sie bietet die Chance, über das, was wir tun anders nachzudenken. Arbeit bildet einen wesentlichen Bestandteil unseres Selbstwertgefühls. Wer arbeitet, fühlt sich dadurch meistens anerkannt. Aber ist Anerkennung mit Bezahlung gleich zu setzen? Oder ist ein Leben ohne Arbeit vorstellbar? Was macht für Sie Arbeit aus jetzt, und was sollte sie ausmachen?
In der Ausstellung Bin beschäftigt wartet eine Assoziationswand auf Ihre Kommentare. Dort sind Jugendliche wie Erwachsene, Auszubildende oder Rentnerinnen, Arbeitssuchende und Berufstätige, Einzelne oder Gruppen, Theoretiker, Wissenschaftler oder Künstlerinnen aufgerufen, ihre Geschichten von der Arbeit in die GAK zu bringen und somit möglichst unterschiedliche Lebens- und Arbeitszusammenhänge bei zu tragen:
Mussten Sie Bankkauffrau lernen, obwohl Sie Tierärztin werden wollten?
Können Sie sich in ihrer Arbeit selbst verwirklichen oder ist der Job eher Mittel zum Zweck der Existenzsicherung?
Hängematte oder Schleudersitz, verlässliche Routine oder abwechslungsreiches Risiko?
Wie war das, als Sie damals das erste eigene Geld verdienten?
Mit welchen Gefühlen blicken Sie im Ruhestand auf die heutige Arbeitswelt?
Machen Sie heute noch, was Sie als junger Mensch gelernt haben? Oder warum nicht?
Und schließlich: Wann haben Sie das letzte Mal nichts getan und was war das dann?
Sie können sich auch aus der Ferne an der Kommentarwand beteiligen und uns schreiben.BEGLEITPROGRAMM (AUSWAHL)
Eröffnung
Donnerstag, 12. Oktober 2006, 20 Uhr
VORTRÄGE
Über die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens
Ludwig Paul Häußner
Donnerstag, 19. Oktober 2006, 19 UhrAnschließend
Ein Dorf tut nichts
Projektpräsentation, Filmscreening, Diskussion
Mit Elisabeth Schimana und Markus Seidl im Gespräch mit Paul Ludwig Häußner
Donnerstag, 19. Oktober 2006, ca. 20.30 Uhr
Die Legende vom Künstler als Entrepreneur
Ramón Reichert
Donnerstag, 9. November 2006, 19 UhrDas Totalitäre der Arbeit?
Gerburg Treusch-Dieter
Donnerstag, 30. November 2006, 19 Uhr
Verflüssigungen. Wege und Umwege vom Sozialstaat zur Kulturgesellschaft
Adrienne Goehler
Donnerstag, 14. Dezember 2006, 19 Uhr
ORTSTERMINE
Wenn ich Zeit hätte
Henning Scherf, Bürgermeister a.D.
Ort: Stephani-Kirche, Stephanikirchhof
Sonntag 12. November, 16 UhrUNORTNUNG. Eine praktische Lesung. Vom Nichtstun.
Otium. Verein zur Rehabilitierung von Muße & Müßiggang
Freitag, 1. Dezember 2006, 14 Uhr (pünktlich)
FINISSAGE
"Auf Komandirowka"
Künstlergespräch mit Antje Schiffers
Sonntag, 7. Januar 2007, 16 UhrNICHTS DROGE STREIK DOLCE
Eine Improvisationssuite in 4 Teilen für Geige und Klavier mit Christoph
Ogiermann und Michael Rettig
Sonntag, 7. Januar 2007, 18 Uhr
PROGRAMM OKTOBER / NOVEMBER 2006
VORTRÄGE
ÜBER DIE IDEE DES BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMENS
Ludwig Paul Häußner, Universität Karlsruhe
Donnerstag, 19. Oktober 2006, 19 Uhr
Anschließend
EIN DORF TUT NICHTS
PROJEKTPRÄSENTATION, FILMSCREENING UND DISKUSSION
Mit Elisabeth Schimana, Thomas Frey und Ludwig Paul Häußner
Donnerstag, 19. Oktober 2006, ca. 20.30 UhrDIE LEGENDE VOM KÜNSTLER ALS ENTREPRENEUR
Dr. Ramón Reichert, Kultur- und Medientheoretiker an der Kunstuniversität Linz
Donnerstag, 9. November 2006, 19 UhrDAS TOTALITÄRE DER ARBEIT?
Prof. Dr. Gerburg Treusch-Dieter, lehrt an der FU Berlin, der HdK Berlin und der Universität Wien
Donnerstag, 30. November 2006, 19 Uhr
ORTSTERMIN
WENN ICH ZEIT HÄTTE
Dr. Henning Scherf, Bürgermeister a.D.
Ort: Stephani-Kirche, Stephanikirchhof
Sonntag 12. November, 16 Uhr
AUSSTELLUNGSGESPRÄCH
Mit Frauke Ellssel
Donnerstag, 16. November, 19 Uhr
DIE AUSSTELLUNG IST EINE KOOPERATION MIT DER ARBEITNEHMERKAMMER BREMEN UND DER HEINRICH-BÖLL STIFTUNG
GEFÖRDERT DURCH DIE KULTURSTRIFTUNG DES BUNDES
ENGLISH VERSION
I,M BUSY
October 13 2006 Jnauary 7, 2007
Opening: October 12, 2006, 8 pmFRANCIS ALS \ JOHN BALDESSARI \ ALICE CREISCHER/ANDREAS SIEKMANN \
JOSEF DABERNIG \ MATTHIAS KLOS \ AERNOUT MIK \ JEAN-LUC MOULÈNE \
ADRIAN PACI \ DANICA PHELPS \ REINIGUNGSGESELLSCHAFT \ CORINNA SCHNITT \
ELISABETH SCHIMANA/MARKUS SEIDL \ ANTJE SCHIFFERS \ INGO VETTER/
ANNETTE WEISSER"Life without work, psychoanalyst Sigmund Freud writes, "is something I can,t really comfortably contemplate. For me, fantasizing and work go together; nothing else amuses me.
"Ne travaillez jamais work? Never! Over fifty years ago this slogan, attributed to the Situationists, described precisely the opposite: the "truly revolutionary problem, i.e. leisure time. The founding members of the French Situationists knew what they were talking
about: "Since we have spent several years literally doing nothing we can justifiably define our attitude towards society as avant-garde. For in a society still based on work, we have seriously endeavoured to dedicate ourselves exclusively to leisure time.What is work? Profession, career and perhaps self-fulfilment are models that are still incontestable on the one hand, and are beginning to crack on the other but are nevertheless based on a common principle: Work is understood as productivity that is visible and can be converted into capital. And what is the opposite of this work? It seems to be irreconcilably opposed to idleness, leisure or self-determined activity, everyday occupations, necessary, meaningless or self-chosen actions. Are they reluctantly accepted accessories to effectiveness, the germ cell of identity formation, an evil necessity for the regeneration of what really counts i.e. the ability to work -, or are they the paradisiacal realm of freedom?
The exhibition focuses on discussions revolving around the concepts of work and leisure and on the way society evaluates them, particularly from the point of view of how those evaluations affect art. The wide range of art projects begins with John Baldessari,s statement "I,m making art of the year 1971, arising from the core of the essential artistic issue in the studio: What is the relationship between what one does and what one produces?
Curator: Gabriele Mackert
PROGRAMME OCTOBER " NOVEMBER 2006
LECTURES
ABOUT THE IDEA OF THE UNCONDITIONAL BASIC INCOME
Ludwig Paul Häußner, University Karlsruhe
Thursday, 19th October 2006, 7 p.m.Afterwards
A VILLAGE DOES NOTHING
PROJEKTPRESENTATION, FILMSCREENING AND DISKUSSION
With Elisabeth Schimana, Thomas Frey and Ludwig Paul Häußner
Thursday, 19th October 2006, about 8.30 p.m.THE LEGEND OF THE ARTIST AS AN ENTREPRENEUR
Dr. Ramón Reichert, Culture- and Mediatheorist on the University of Art in Linz
Thursday, 9th November 2006, 7 p.m.THE TOTALITARITY OF WORK?
Prof. Dr. Gerburg Treusch-Dieter, lecturer at the FU Berlin, the HDK Berlin and the University
Thursday, 30th Nobember 2006, 7 p.m.
LOCAL DATE
IF I WOULD HAVE TIME
With Dr. Henning Scherf, former mayor
Place: Stephani-Kirche, Stephanikirchhof
Sunday 12th November, 4 p.m.
EXHIBITION TALK
With Frauke Ellßel
Thursday, 16th November, 7 p.m.
VORTRAG
VERFLÜSSIGUNGEN / WEGE UND UMWEGE VOM SOZIALSTAAT ZUR KULTURGESELLSCHAFT
ADRIENNE GOEHLER
DONNERSTAG, 14. DEZEMBER 2006, 19 UHR
Adrienne Goehler war GAL-Abgeordnete in der Hamburger Bürgerschaft, zwölf Jahre Präsidentin der Hamburger Hochschule für bildende Künste und von 2001 bis 2002 Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Berlin. Sie lebt als freie Publizistin und Kuratorin in Berlin und Portugal. Ihre These: Deutschland hat ein enormes kreatives und kulturelles Potenzial. Der Skandal: Es wird nicht zum Wohle der Gesellschaft genutzt. Wissenschaft und Künste bleiben im Ghetto, die Politik schottet sich ab. In der Diskussion mit Carsten Werner, freier Regisseur und Produzent, skizziert sie, wie eine Gesellschaft aussehen könnte, die kulturelle Produktion nicht nur in Dienst nimmt, sondern auf ihr gründet.Sendetermin Radio: Sonnabend, 16. Dezember 2006, 11-13 Uhr
"KulturKöpfe" des Vereins kulturg.u.t. im Bürgerfunk Bremen, UKW 92,5 MHz oder per Internetstream unter www.schwankungen.de
AUSSTELLUNGSGESPRÄCH
SONNTAG, 17. DEZEMBER 2006, 12 UHR mit Frauke Ellssel
REM wieder auf dem Teerhof
Auftakt-Konzert am Donnerstag, 22. Februar in der GAK
Die Reihe Elektronischer Musik (REM) präsentiert jetzt wieder allmonatlich ein Konzert auf dem Teerhof, zumeist am letzten Donnerstag des Monats.
REM bietet die unterschiedlichsten Konzert-Programme medialer Musik und ihrer Anrainerkünste. Für alle Kenner bietet die Reihe seltene musikalische Kostbarkeiten und für alle Noch-nicht-Kenner eine angenehme Möglichkeit, in die (Un-)Tiefen der elektronischen Musiken einzutauchen und ihre Protagonisten kennen zu lernen. Über 40 Konzerte und Musikveranstaltungen hat REM in den vergangenen Jahren präsentiert, zuletzt nomadisierend an verschiedenen Veranstaltungsorten. Von jetzt ab ist die neue feste Spielstätte die Teerhofinsel: Veranstaltungsort dieser Konzertreihe der projektgruppe neuer musik bremen ist abwechselnd die GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst das Neue Museum Weserburg.
Konzert 44 RAINER RIEHN
"Chants de Maldoror" ( (4 kanalige Version von 1969)
"Schatten von Liedern und der Leidenschaft Stimme..." (1968-1984)Einführung und Klangregie
Rainer Riehn, BerlinLesung aus den "Chants de Maldoror" von Lautréamont
Georges-Nicolas Wolff, HamburgDonnerstag, 22. Februar, 20.30 Uhr
"Zarteste Nuancen neben schroffen Kontrasten und Klängen, die an der Grenze des physisch Erträglichen liegen", so beschreibt Gottfried Michael Koenig das Stück "Chants de Maldoror" von Rainer Riehn. Der Komponist selbst wird sein Stück kommentieren und die Klangregie übernehmen.
Dem Stück steht eine Lesung von Georges-Nicolas Wolff aus Lautréamonts Skandalbuch von 1868 gegenüber. Die französische Tradition des anklagenden, verführenden und erotischen Protestbuches hat in Lautremont einen seiner exponiertesten Vertreter gefunden.
Im zweiten Teil des Abends präsentiert Riehn sein Stück: "Schatten von Liedern ...". Die Klänge wurden 1968 im damaligen Institut für Sonologie in Utrecht aufgenommen. Riehn hat sie 1984 zu diesem Stück zusammengestellt. Nur soviel sei verraten: die letzten 5 Sekunden des Stücks wirbeln einmal das bisher gehörte in der Wahrnehmung komplett über den Haufen. Und auch: John Cage kommt zu Wort...
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