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GAK

Gesellschaft für Aktuelle Kunst e.V.
Teerhof 21 (Weserburg)
28199 Bremen
Tel. 0421 - 50 08 97; Fax 0421 - 59 33 37
Di - So 11 - 18 Uhr, Do bis 21 Uhr, Do bis 21 Uhr, Mo geschlossen
GAK-Bremen@t-online.de
www.gak-bremen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

15.02. - 04.05. 2008

Josephine Meckseper

Als "Zeitgeist-Rebellin" tituliert das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", die 1964 in Lilienthal geborene Konzeptkünstlerin Josephine Meckseper. Ihr Werk zeichnet sich durch genaue Kenntnis der Marketingstrategien des Lifestyles aus. Gleichzeitig interessiert sie sich für das oft krude Zusammenspiel von Konsumwelt und politischen Themen. Ein intellektueller Fluchtpunkt der Arbeiten Mecksepers ist Jean Baudrillards Grundgedanke, dass das Symbolische das Reale verdrängt hat und wir nur noch in einer Scheinwelt der Zeichen und des Konsums leben.

Auf einem edlen Schaufensterpodest halten Schaufensterpuppen mit heruntergelassenen Hosen Protestschilder in den Händen. "Screw Bush" oder "War Is Terror" steht darauf. Tatsächlich stammen sie von Anti-Kriegsdemonstrationen in den USA des Jahres 2003. Diese eleganten Showrooms stellen Repräsentationen oder Simulationen von Kommerz dar: Modekatalogseiten, Warenständer und Schaufensterarrangements werden selbst zum Objekt der Anschauung. Das Display stellt sich selber aus. Die Kunstwerke erscheinen so nicht ausschließlich als ästhetisches Produkt, sondern thematisieren gleichzeitig die Künstlichkeit, die in Ihnen steckt. Ebenso wie die Konsumwelt aus Spektakeln der Inszenierung der Ware besteht, sind Politik und Kunst heute mediale Spektakel geworden.

Beständig zwischen Umarmung und Ablehnung pendelnd nutzt Mecksepers Konsumkritik die suggestive Sprache der Werbung. Anstatt jedoch politische Inhalte zu ästhetisieren, legt die Künstlerin damit eingefahrene Sehgewohnheiten offen, die sich beispielsweise beim Durchblättern von Zeitungen manifestieren, in denen sich Horrornachrichten mit Unterwäsche-Werbung vermischen.

Speziell für Bremen entstand die Arbeit Quelle International für die Außenvitrinen der GAK. An die Stelle der sonst dort plakatierten Ausstellungsposter setzt die Künstlerin großformatig auf Silberpapier reproduzierte Seiten des inzwischen wohl legendären Quellekatalogs aus dem Jahre 1976. Auf diese Weise spielt Meckseper mit Verschiebungen von Kunst und Kunstmarketing im Ausstellungsgeschäft.

Kuratorin: Mona Schieren

 

BEGLEITPROGRAMM

ERÖFFNUNG
Die Künstlerin ist anwesend
DONNERSTAG, 14. FEBRUAR, 20 UHR

KÜNSTLERGESPRÄCH
Josephine Meckseper im Gespräch mit Fransiska Zólyom (Institute of Contemporary
Art - Dunaújváros, Ungarn) und Mona Schieren
FREITAG, 15. FEBRUAR, 17 UHR

EDITION
Anlässlich der Ausstellung erscheint im Frühjahr eine exklusiv Edition mit 13 Motiven aus Quelle International als handsigniertes Künstlerbuch (13 Motive auf kartonierten Silberpapier, Essays von Sylvère Lotringer, Gabriele Mackert und Mona Schieren. Signiert und nummeriert. Auflage: 150 + 20 AP. Preis: 290,- Euro, für GAK Mitglieder 240,- Euro). Für Informationen und Vorbestellungen wenden Sie sich an die GAK (T. +49 421.500897 oder office@gak-bremen.de).

Mit Unterstützung von:
Waldemar Koch Stiftung

 

 

Wir möchten Sie herzlich zu den folgenden Veranstaltungen einladen!

VORTRAG
WIE ÄSTHETISCH IST KONSUM? PRODUKTE ZWISCHEN KRITIK UND KULTUR.
VON PROF. DR. WOLFGANG ULLRICH
SONNTAG, 13. APRIL, 17 UHR

Warenästhetik gilt vielen nicht als Form von Kultur, sondern als Verführung oder gar als Mittel der Manipulation. Konsumkritik ist daher eine verbreitete Übung. Viele Hersteller haben sie sich aber mittlerweile zu eigen gemacht und offerieren mit ihren Produkten zugleich eine kritische Haltung. Was also kaufen wir, wenn wir kaufen? Darauf soll der Vortrag, mit Bezug auf das Werk Josephine Mecksepers, einige Antworten geben.

Neben vielen Publikationen zu Kunst- und Medientheorie ist Wolfgang Ullrich auch Verfasser des bekannten Buches "Habenwollen, Wie funktioniert die Konsumkultur?", Frankfurt/Main, 2006.

In Kooperation mit dem Buchladen Ostertor.

 

PRÄSENTATION DER EDITION
Im Anschluss an den Vortrag von Wolfgang Ullrich präsentieren wir das handsignierte Künstlerbuch Quelle International von Josephine Meckseper, das als exklusive Edition für die GAK erscheint.

13 Motive (24,3 x 30,3 cm) auf kartonierten Papier mit perforiertem Rand zum Herausnehmen, Essays von Sylvère Lotringer, Gabriele Mackert und Mona Schieren. Signiert und nummeriert. Auflage: 150 + 20 AP.
Preis: 290,- Euro / für Mitglieder 240,- Euro

 

INFORMATION

 

 

GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst Universität Bremen Verlag für moderne Kunst Nürnberg

PUBLIKATION

BLIND DATE. ZEITGENOSSENSCHAFT ALS HERAUSFORDERUNG

Mit Beiträgen von Kathrin Busch, Hans-Christian Dany, Clémentine Deliss, Frauke Ellßel, Viktor Kittlausz, Holger Kube Ventura, Gabriele Mackert, Carmen Mörsch, Vanessa Joan Müller, Winfried Pauleit, Robert Pfaller, Dorothee Richter, Henning Ritter, Stefan Römer und Mechtild Widrich.

Erschienen im Verlag für moderne Kunst Nürnberg
167 Seiten, Klappenbroschur, ca. 40 S/W-Abbildungen
Preis im Buchhandel: 24,­ Euro, 43,­ sFr; GAK: 20,­ Euro/17,­ Euro für Mitglieder
ISBN 978-3-940748-10-2

Die Sprachwissenschaft weist den ,Zeitgenossen' bereits in der Renaissance nach. Doch erst Anfang des 19. Jahrhunderts wird er, wie auch der damals aufkommende ,Zeitgeist', modisch. Ein Zeitgenosse ist zunächst jemand, der zur gleichen Zeit wie eine andere Person lebt. Wie bewegt man sich aber auf der Höhe der Zeit? Lässt sich von einem ,nüchternen' Blick auf die eigene Zeit überhaupt sprechen oder bleibt dieser Blick späteren Generationen in der Rückschau vorbehalten? Und wird nicht auch deren Blick in die Geschichte von ihrer eigenen Zeit geprägt sein? Zeitgenossenschaft kann sowohl als produzierendes wie auch als mitproduziertes Geschehen betrachtet werden, an dem ganz unterschiedliche Akteure mehr oder weniger einflussreich beteiligt sind.

Für die Kunst ist das Adjektiv ,zeitgenössisch' inzwischen ultimativ geworden: den einen interessante Verheißung, den anderen abschreckende Provokation. Den Abenteuern des Neuen überlässt man sich in der Regel nicht ohne Vorsatz oder Lust am Wagnis. Die Auseinandersetzung mit dem Zeitgenössischen ist eine Herausforderung der unvorhersehbaren Möglichkeiten, aber auch ein Schicksal mit offenem Ausgang: ein Blind Date.

Was heißt es heute, zeitgenössisch zu sein? Was bedeutet Gegenwart in den Künsten und in der Theorie? Die Publikation widmet sich in diesem Kontext den Fragen aktueller künstlerischer Produktion, deren Rezeption und Reflexion. Wie werden die Beteiligten des Kunstbetriebs von den Künstlern über die Vermittlerinnen zu den Kuratorinnen und Kritikern ihrer Verantwortung gerecht? Wie machen sie die Kunst ihrer Zeit gegenwärtig? Was bedingt Aktualität, wenn nicht die Neuigkeit? Und im Gegenzug: Folgt dem Aus-der-Zeit-Fallen ein Verschwinden oder nur ein Veralten? Woran orientiert sich zum Beispiel das Arbeiten mit der ,Voraussetzungslosigkeit', der meist kaum etablierten künstlerischen Positionen in Kunstvereinen?

WORKSHOP
MIT URSULA ZILLIG, DOROTHEA MINK UND KAI LEHMANN
DONNERSTAG, 24. APRIL, 19 - 20.30 UHR

Über "Radical Chick", Steven Meisel, Modetrends und Miederwaren diskutieren Prof. Ursula Zillig, Prof. Dorothea Mink und Prof. Kai Lehmann von der Hochschule für Künste Bremen in der Ausstellung. Welche gesellschaftlichen Kontexte Kunst und Mode aufggreiften, wird in dem Workshop zum Thema gemacht.

Vorkenntnisse und Anmeldung zu der Veranstaltung sind nicht erforderlich.

 
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