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GAK
Gesellschaft für Aktuelle Kunst e.V.
Teerhof 21 (Weserburg)
28199 Bremen
Tel. 0421 - 50 08 97; Fax 0421 - 59 33 37
Di - So 11 - 18 Uhr, Do bis 21 Uhr, Do bis 21 Uhr, Mo geschlossen
GAK-Bremen@t-online.de
www.gak-bremen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
10.12. 2007 - 20.01. 2008
Videokunstpreis 2006
Angelika Middendorf, Christoph Keller und Harald Busch
Zum nunmehr 16ten Mal vergibt das Filmbüro Bremen (www.filmbuero-bremen.de) in Kooperation mit dem Senator für Kultur den Videokunst Förderpreis Bremen. Jährlich werden dabei zwei aktuelle Videokunst-Konzepte von MedienkünstlerInnen aus dem deutschsprachigen Raum oder den Bremer/Bremerhavener Partnerstädten gefördert, deren Realisierung durch die Preisgelder finanziert wird. Nach einem Jahr werden die Projekte in einem Bremer Museum oder einer Galerie ausgestellt. 2006 überzeugten die eingereichten Konzepte von Angelika Middendorf und Christoph Keller die Jury, die darüber hinaus den Förderpreis an den Bremer Videokünstler Harald Busch vergab. Alle drei Projekte werden nun in der GAK präsentiert.
Sonar[Space]
Angelika Middendorf, Berlin
Das experimentelle Videoprojekt "Sonar[Space]" von Angelika Middendorf konfrontiert den Betrachter mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und medialen Phantasievorstellungen der uns umgebenden Welt, die von der Künstlerin zu einer virtuellen Reise montiert werden. In rasantem Wechsel zwischen wissenschaftlichen Momentaufnahmen und Science-Fiction Bildern durchlebt die Protagonistin von "Sonar[Space]" neue Welten, die sich ihr auf ihren Reisen durch den nie endenden Informationsstrom durch Raum und Zeit offenbaren. Sonaraufnahmen dienen Middendorf dabei als akustisches Material für die Erschließung von noch unbekannten, imaginierten Über- und Unterwasserwelten. Die fiktive Ich-Erzählerin geleitet den Betrachter durch eine experimentelle Wahrnehmungswelt und erschließt ihm auf der fiktiven Reise neue virtuelle Szenarien, unterstützt und dominiert von Wissen und Glauben einer bereits technisch erschlossenen und doch fremden Welt. Middendorfs Arbeit überzeugt in ihrer Untersuchung des Einflusses, den technologische Entwicklungen auf die Konstruktion unserer Realität haben und in welcher Weise sie unsere Wahrnehmung verändern und erweitern. In der geplanten Installation lädt sie den Betrachter ein, die im Video visualisierte Welt auch physisch in einer eigens dafür entwickelten Plattform, die Sonarklänge auf den Körper überträgt, erfahrbar zu machen.
hypnosis-film-project
Christoph Keller, Berlin
Das künstlerische Werk Christoph Kellers setzt an den Grenzen des gängigen "Found Footage-Reservoirs" an und erweitert diesen Begriff im Sinne einer "Research Footage". Keller arbeitet als cinematographischer Archäologe, wobei er in seinen Arbeiten das strukturell organisierte Material in Videoinstallationen einbettet. Der Künstler analysiert, sammelt, bewahrt und schafft zugleich. Was entsteht ist ein Kunstwerk, das strukturell die Eigenschaften eines Archivs, eines audiovisuellen Lexikons aufweist, und doch in Art und Weise der Zusammensetzung, der etymologischen Struktur eine individuell gefärbte Sichtweise und Interpretation darstellt. Die "Obsession" des Sammlers, des Chronisten trifft sich mit der Kreativität des Künstlers.
Tapezierer 2
Harald Busch, Bremen
In der Videoinstallation "Tapezierer 2" stilisiert Harald Busch eine profane Tätigkeit: die des Tapezierens. Immer neue Tapeten werden über die Vorangegangenen geklebt und erscheinen dabei gleich mehrfach auf der Bildfläche. Die Installation in Form einer Wand, auf die von beiden Seiten passgenau projiziert wird, zeigt die Handlung im Format 1:1, wobei sich der Tapezierer um die Wand herum zu arbeiten scheint, um auf diese Weise einen Kreislauf ewiger Wiederholung zu schließen. Buschs Arbeit beschäftigt sich in besonderer und auch ironischer Weise mit der Erfahrung von Zeit und Vergänglichkeit sowie mit der Relativität von Bedeutung, assoziiert man die Tapete als imaginären Sinnträger. Der in der Videoarbeit konzipierte, intensive, in der Wiederkehr fast sezierende Blick auf eine spezifische menschliche Handlung wird im Kontext der räumlichen Installation konsequent inszeniert.
Kuratorin: Marikke Heinz-Hoek
Eröffnung: Sonntag, 9. Dezember, 12 Uhr
Pressebesichtigung: nach Vereinbarung
GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen
PRESSEMITTEILUNG
Gesellschaft für Aktuelle Kunst ab Januar unter neuer Leitung
Janneke de Vries wird ab dem 1. Januar 2008 als Direktorin die künstlerische Leitung der Gesellschaft für Aktuelle Kunst (GAK) in Bremen übernehmen. Die 1968 geborene Kunsthistorikerin leitet seit September 2006 den Kunstverein Braunschweig, wo sie mit Künstler/innen wie Claire Barclay, Tobias Buche, Mark Wallinger und Till Krause (ab Dezember) zusammen arbeitete, die Gruppenausstellung Um-Kehrungen realisierte und ein Gastkurator/innenprogramm entwickelte. Zuvor war sie knapp vier Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstverein in Hamburg tätig und betreute von 1999 bis 2003 als Chefredakteurin das regionale Kunstmagazin art kaleidoscope in Frankfurt/Main. Darüber hinaus arbeitete sie in den vergangenen Jahren als freie Kritikerin, Autorin und Kuratorin (z.B. das Projekt Innenausstattung mit Kerstin Stakemeier in Hamburg, 2006). Janneke de Vries möchte "die bisherige Linie der GAK fortsetzen und sie als Ort künstlerischer Experimente sowie der Auseinandersetzung mit Zeitgenossenschaft über die Kunst weiter stärken".
Sie folgt Gabriele Mackert, die die GAK nach dreijähriger und erfolgreicher Tätigkeit zum Jahresende verlässt.
Die GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst zeigt in wechselnden Ausstellungen zeitgenössische internationale Kunst. In Einzel- und thematischen Gruppenausstellungen werden künstlerische Positionen vorgestellt und aktuelle gesellschaftliche Themen aufgegriffen. Veranstaltungen wie Vorträge, Filmprogramme, Führungen, Lesungen oder Konzerte begleiten die Ausstellungen. Wesentliches Ziel der GAK ist nicht nur, wichtige künstlerische Positionen nach Bremen zu holen, sondern auch die Vernetzung mit der lokalen Szene sowie die Kommunikation mit den Mitgliedern und dem kunstinteressierten Publikum. Die GAK wurde 1980 als Kunstverein für Gegenwartskunst in Bremen gegründet und hat ihre Räume auf der Teerhof-Insel im Zentrum von Bremen.
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