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GAK

Gesellschaft für Aktuelle Kunst e.V.
Teerhof 21 (Weserburg)
28199 Bremen
Tel. 0421 - 50 08 97; Fax 0421 - 59 33 37
Di - So 11 - 18 Uhr, Do bis 21 Uhr, Do bis 21 Uhr, Mo geschlossen
GAK-Bremen@t-online.de
www.gak-bremen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

27.01. - 23.03. 2006

Ana Torfs

Figuren/Projektionen 2000-2005

Ana Torfs' Ausstellung "Figuren/Projektionen 2000-2005" in der GAK stellt eine grundlegende Auswahl ihrer Arbeiten seit 2000 vor und ist ihre erste Einzelausstellung in Deutschland. Sie umfasst mehrere Installationen mit Diaprojektionen, eine Auswahl an Fotografien und ein Plakat-Projekt, das Ana Torfs derzeit für die Aussenvitrinen der GAK im Durchgang der Weserburg entwickelt.

Der Titel "Figuren/Projektionen" spiegelt den intellektuellen Kontext der Arbeit von Ana Torfs. Im Deutschen kann eine "Figur" eine Person, wie auch eine Gestalt, ein Spielstein, ein Gebilde oder zum Beispiel ein Motiv in der Musik sein. "Projektionen" bezieht sich sowohl auf den technischen Prozess der Lichtprojektion als auch auf das psychologische Phänomen, der Projektion von Vorstellungen und Wünschen auf eine Person. Die Mathematik kennt darüber hinaus das Problem der Übertragung eines räumlichen Objekts auf eine Fläche. Und nicht zuletzt ist der Titel natürlich auch eine Referenz an das Kino, mit dem sich Ana Torfs in ihren Raum füllenden, schwarzweißen Diaprojektionen intensiv auseinandersetzt.

Innerhalb ihrer künstlerischen Laufbahn hat sich Ana Torfs immer wieder mit Themen wie Wahrnehmung, Darstellung und der Bedeutung von Abbildung und Identität beschäftigt. Die Verbindung zwischen Text und Bild oder zwischen Lesen und Schauen ist eines ihrer zentralen Themen. Torfs arbeitet vor allem vor dem Hintergrund einer starken filmischen Erfahrung, der aber oft auch ein Text zugrunde liegt: Die Konversationshefte des ertaubten Beethoven (Zyklus von Kleinigkeiten, 1998, Spielfilm), ein Prozesstext aus dem fünfzehnten Jahrhundert (Du Mentir-Faux) oder ein Theatertext von Maurice Maeterlinck aus dem Jahr 1890 (The Intruder, 2004, Diaprojektionen).

Ana Torfs wurde 1963 in Belgien geboren und lebt und arbeitet in Brüssel. Sie hat sowohl in Belgien als auch außerhalb bereits große Anerkennung erfahren, unter anderem durch ihre Beiträge zur Lyon Biennale (Frankreich, 1995), der Montreal Biennale (Kanada, 2000), der ForwArt Biennale (Brüssel, 2002) und einem Projekt für die DIA Art Foundation, New York (USA, 2004, www.diaart.org/torfs). Sie wurde zudem jüngst mit dem Preis für Visuelle Kunst der Flämischen Gemeinschaft Belgiens ausgezeichnet. Derzeit ist sie DAAD-Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms.

Kuratorin: Gabriele Mackert
Die Ausstellung wurde durch die freundliche Unterstützung des Kulturministeriums der flämischen Gemeinschaft ermöglicht.

 

Öffnungszeiten:
Di-So 11-18 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr

Kuratorin: Gabriele Mackert

Eröffnung: 26. Januar 2006, 19 Uhr

Pressevorbesichtigung: 26. Januar 2006, 11 Uhr

 

PROGRAMM

Vortrag
Stimme, Stimmung, Stimmen. Anmerkungen zu Ana Torfs.
Michael Glasmeier
Donnerstag, 20. April 2006, 19 Uhr

Führungen
Donnerstag, 9. März, 19 Uhr, mit Gabriele Mackert
Sonntag, 23. April, 15 Uhr, mit Ana Torfs

Film
Ana Torfs: Zyklus von Kleinigkeiten
1998, 35mm-Film, 86 Minuten

Ab 1815 konnte sich der taube Beethoven mit seinen Besuchern nur noch mit Hilfe eines Notizbuches verständigen, dass der Musiker ständig bei sich trug. Diese Konversationsbücher bilden die Grundlage dieses einzigartigen Porträts, das Beethovens letzten Jahren anhand von Schlüsselwörtern und Fragen nachspürt. Der Film nimmt sich dabei Zeit für die Beobachtung von Alltäglichem.

Sonntag, 23. April, 18 Uhr
Kino 46, Waller Heerstr. 46, 28217 Bremen
Eintritt 5.- / Ermäßigt 4.-

 

Karfreitag geschlossen
Ostersonntag und Ostermontag, 16./17. April 2006, 14-18 Uhr

 

"Figuren/Projektionen 2000 2005" wird gefördert durch:
Flämische Gemeinschaft. Der Flämische Minister für Kultur, Jugend, Sport und Brüsseler Angelegenheiten

 

 

 


STIMME, STIMMUNG, STIMMEN. ANMERKUNGEN ZU ANA TORFS
MICHAEL GLASMEIER

Donnerstag, 20. April 2006, 19 Uhr

Der Vortrag beschäftigt sich mit den Porträt-Auffassungen von Ana Torfs. Um diese eindeutiger zu bestimmen, stellt er das Video-Triptychon >Il Combattimento di Tancredi e Clorinda" (1993) vor, eine filmische Interpretation der gleichnamigen Semioper Claudio Monteverdis, uraufgeführt 1624 in Venedig. Auf der Basis historischer Porträts bietet der Vortrag in Bild und Ton eine Kunstgeschichte zwischen Tableaux vivants und Erfassungsbildern, um sich jener Stille des Hörens und Singens zu nähern, die diese Videoinstallation, aber auch das Internet-Projekt >Approximations/Contradictions", das Torfs 2004 für die Dia Art Foundation New York erarbeitete, auszeichnet.

Michael Glasmeier, Studium der Kunst-, Literaturwissenschaft und Philosophie, 1984 Promotion, seit 2005 Professor für Kunstwissenschaft an der Hochschule für Künste Bremen, zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte und zur Theorie und Praxis zeitgenössischer Kunst in wissenschaftlichen Publikationen und Ausstellungskatalogen, Ko-Kurator von Ausstellungen u.a. zum 50jährigen Jubiläum der documenta in Kassel (2005), zu Tableaux vivants (2002), Barock und zeitgenössischer Kunst (2001), Samuel Beckett und Bruce Nauman (2000), Kriminalität und Kunst (1999), Künstlerbüchern (1994), Künstlerschallplatten (1989) und Visueller Poesie (1987). Lebt in Bremen und Braunschweig.

 

KÜNSTLERGESPRÄCH MIT ANA TORFS
Finissage, Sonntag, 23. April, 15 Uhr

FILMSPEZIAL
ANA TORFS: ZYKLUS VON KLEINIGKEITEN
1998, 35mm-Film, 86 Minuten
Sonntag, 23. April, 18 Uhr

Kino 46, Waller Heerstr. 46, 28217 Bremen
Eintritt 5.- / ermäßigt 4.-

Ab 1815 konnte sich der taube Beethoven mit seinen Besuchern nur noch mit Hilfe eines Notizbuches verständigen, dass der Musiker ständig bei sich trug. Diese Konversationsbücher bilden die Grundlage dieses einzigartigen Porträts, das Beethovens letzten Jahren anhand von Schlüsselwörtern und Fragen nachspürt. Der Film nimmt sich dabei Zeit für die Beobachtung von Alltäglichem.

 

ANA TORFS. FIGUREN/PROJEKTIONEN 20002005
27. Januar 23. April 2006

Die GAK bleibt am Karfreitag geschlossen
Ostersonntag und Ostermontag, 16./17. April 2006, 14-18 Uhr

 

 

Mikrogalerie 1 ­ Automatenmusik#2
in Kooperation mit twisted knister


STILLUPPSTEYPA/HAMMERSCHMIDT-WÖRMANN-DUO/JAMES DIN A4/ILSE LAU
TIM HECKER/GAUMEN

ERÖFFNUNG UND LIVE-KONZERT

Tim Hecker (Montreal)
Gaumen (Bremen)

Donnerstag, 4. Mai 2006, 20 Uhr

Der umfunktionierte, mechanische Zigarettenautomat erhält eine neue Füllung
mit exklusiven Veröffentlichungen des Bremer Labels "twisted knister". In
den sechs Schächten stecken keine gesundheitsschädlichen Rauchwaren, sondern
Tinnitus fördernde, rechteckige Visitenkarten-CDs in eleganten
Faltschachteln ohne Todeswarnungen. Die Auflagen sind limitiert und nur in
der GAK zum Preis von 4 Euro erhältlich.

Ab 4. Mai 2006 geht es mit neuen Auflagen weiter: James DIN A4, Ilse Lau,
Gaumen und das Hammerschmidt/Wörmann-Duo aus Bremen sowie Stilluppsteypa aus
Reykjavik haben neue Tracks für die Automatenmusik eingespielt. Den
Gastschacht für Internationales besetzt diesmal Tim Hecker aus Montreal.

Die neuen CDs:
flupp011 STILLUPPSTEYPA ­ Monkey Madness
flupp012 HAMMERSCHMIDT-WÖRMANN-DUO
flupp013 JAMES DIN A4
flupp014 ILSE LAU
flupp015 TIM HECKER
flupp023 GAUMEN ­ Flieg Den Holger Biermann


LIVE-KONZERT

Zum zweiten Mal veranstaltet die GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst in
Kooperation mit "twisted knister" ein Konzert im Rahmen der
"Mikrogalerie_Automatenmusik". Die neuen CDs werden mit illustren Gästen
gefeiert: Am 4. Mai gibt Tim Hecker aus Montreal, Kanada, eines seiner
bislang seltenen Konzerte in Deutschland. "Gaumen" aus Bremen stellt nach
seiner LP "Patcher, Panels, Brass" (2005) sein neues Programm vor. Beide
werden mit CDs in der Mikrogalerie vertreten sein. Das Konzert ist zugleich
der Auftakt einer Tour der beiden Musiker mit Stationen u.a. in Belgien,
Holland und Dänemark.


TIM HECKER
Der kanadische Musiker und Sound-Artist Tim Hecker hat seit 1996 eine breite
Fülle von Veröffentlichungen für kanadische als auch internationale Labels
wie "Mille Plateaux", "Alien8", "Force Inc", "Staalplaat" und "Fat Cat
" produziert. Seine Arbeiten wurden als "structured ambient", "tectonic
color plates" und "cathedral drone music" bezeichnet. Meistens jedoch lag
sein Fokus auf der Auseinandersetzung mit den Schnittstellen von Noise,
Dissonanzen und Melodien, die sowohl physisch als auch gefühlsmäßig eine
Annäherung an die Kunstfertigkeit des Songs pflegte. Die "New York Times
" beschrieb seine Musik als "foreboding, abstract pieces in which static and
sub-bass rumbles open up around slow moving notes and chords, like fissures
in the earth waiting to swallow them whole". Sein Album "Radio Amor" wurde
vom britischen "Wire"- Magazin als eine der herausragenden Aufnahmen des
Jahres 2003 betrachtet.

 

Seine Arbeit beinhaltet auch Aufträge für zeitgenössischen Tanz, Sound-Art
Installationen sowie verschiedene Essays. Tim Hecker ist außerdem unter dem
Namen "Jetone" ein anerkannter Techno-Produzent. Unter seinen zahlreichen
Live-Präsentationen sind Auftritte auf den Festivals "Sonar" (Barcelona),
"MUTEK" (Montreal), "Impakt2 (Utrecht), "Victoriaville" (Quebec), "IDEAL
" (Nantes), "Vancouver New Music Festival2 (Vancouver), "Transmediale
" (Berlin) und Kollaborationen mit u.a. Oren Ambarchi und "Fly Pan Am". Als
Support spielte er u.a. vor "Godspeed You Black Emporer" und "Isis". Er lebt
in Montreal und Ottawa.

GAUMEN
aka Jan van Hasselt lebt seit ca. 6 Jahren in Bremen und zerhackt auf
Tonträgern seit geraumer Zeit Drum&Bass-Sample-CDs und Blasmusik mit dem
hoffnungslosen Anspruch, den Loop irgendwann hinter sich zu lassen. Nach
diversen Tapes und Live-CD-Rs veröffentlichte das Bremer Label ESEL die
Single "Fuglesang e.p.", die dem Dänen Christer Fuglesang gewidmet ist,
neben Thomas Reiter (D) einziger europäischer Astronaut, der die russische
Sojus-Raumkapsel beim Re-entry steuern durfte. Ebenfalls auf ESEL folgte im
letzten Jahr die dem halbchinesischem Eistaucher Norbert Wu gewidmete LP
"Patcher, Panels, Brass." Nach einer Mini-Tour mit "Phthalocyanine" im Jahr
2005 erweiterte Gaumen sein Laptop-Live-Set um eine kaputte Hallschleife
sowie diverse Effektgeräte. Die Musik bewegt sich heute irgendwo zwischen
Improv, Noise und Plunderphonics. Es kracht und schabt, poltert und brummt,
jodelt und swingt.


Links
http://www.alien8recordings.com/hecker.php3/
www.gak-bremen.de

 

 
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