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Galerie für Zeitgenössische Kunst LeipzigKarl-Tauchnitz-Str. 11
04107 Leipzig
Tel. 0341 - 14 08 10; Fax 0341 - 140 81 11
e-mail: office@gfzk.de
Di - So 12 - 19 Uhr
Führungen So 15 Uhr und nach Vereinbarung
http://www.gfzk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
24.06. - 12.08.2001
Double Vision
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Eröffnung: 23.06.01, 19.00 UhrVictor Burgin, Mat Collishaw, Tacita Dean, Willie Doherty, Douglas Gordon, Richard Hamilton, Damien Hirst, Steve McQueen, Vong Phaophanit, Richard Wentworth, Rachel Whiteread, Stephen Willats, Richard Wilson, Jane und Louise Wilson
Kuratiert von Andrea Schlieker, London
Seit nun mehr als zehn Jahren steht die junge britische Kunst im internationalen Scheinwerferlicht. Weltweit gefeiert und sich dabei ständig neu erfindend, zeigt sie dabei keine Anzeichen, ihren Schwung zu verlieren. Doch >Double Vision< geht über die mittlerweile bekannte >YBA< [Young British Art]-Formel hinaus. Die KünstlerInnen der Ausstellung haben eines gemeinsam: Sie alle lebten eine Zeit lang in Berlin als Gäste des DAAD Künstlerprogramms. Ihr Aufenthalt - ganz gleich ob nur für ein paar Monate oder ein ganzes Jahr - führte zu einer fruchtbaren Osmose zwischen dem Künstler/der Künstlerin und der jeweiligen Stadt, setzte dabei neue Energien frei und stattete sie mit einem unschätzbaren >doppelten< Blick aus, der dabei oftmals nachhaltige und unübersehbare Spuren in ihren Arbeiten hinterließ. Die Auswahl der gezeigten Medien deckt ein breites Spektrum ab und reicht von Malerei, Skulptur, Fotografie, Installation bis hin zu Sound-, Film- und Videoarbeiten von weithin bekannten KünstlerInnen unterschiedlicher Generationen, die in der Vergangenheit alle Schlüsselrollen in der Entwicklung der britischen Kunst spielten und zum Teil auch heute noch spielen.
Die Ausstellung zeigt Arbeiten, die sich direkt (Dean, Doherty, Willats) oder indirekt (Burgin, Collishaw) auf deutsche Orte und Begebenheiten beziehen, diesen Ausgangspunkt jedoch sofort zu einer universalen Erfahrung erweitern. Überdies besteht ein großer Teil der Ausstellung aus Arbeiten, die diese Verbindungen auf eine weniger augenfällige Weise deutlich machen und dennoch Zeugnis von Ideen und Inspirationen sind, die erstmals im Ausland entwickelt oder gefestigt wurden.
Damien Hirsts beständige Beschäftigung mit Vergänglichkeit, Liebe und Tod manifestiert sich in >Stripteaser<, einem großen Wandschrank, der Skelette und chirurgische Instrumente enthält; daneben ist mit >What You Want Me to Say< eine Ton-Installation von Douglas Gordon zu sehen, bei der die gemurmelten Liebes-erklärungen des Künstlers aus 12 Lautsprechern auf dem Boden zu hören sind. Der für seine nüchternen Foto-Text-Werke bekannte Victor Burgin präsentiert einen aufwendigen neuen Film, der Bezug nimmt auf eine schicksalhafte Begegnung zwischen Friedrich Nietzsche und Lou Andreas Salome in Leipzig, wenngleich dieser Ort im Film nie zu sehen ist; Tacita Dean zeigt in ihrem Film >Fernsehturm< einen faszinierenden Blick aus der Vogelperspektive über die Stadt und den Himmel von Berlin. Die Fütterung im Berliner Zoo zum Anlass nehmend ist die komplexe Videoinstallation von Mat Collishaw in einem Zelt untergebracht. Steve McQueen wird >Five Easy Pieces< zeigen, ein vereinnahmendes Werk skulpturaler Kinematographie. Stephen Willats präsentiert bedeutende Arbeiten aus den 70er Jahren neben Werken aus den 90er Jahren; mit einem Blick auf Personen, die in Berliner Hochhäusern leben, ergründen beide Fotoserien Identitätsbegriffe unter sozial benachteiligten Lebensbe-dingungen. Ebenso wie die Arbeit von Willats sind auch Willie Dohertys dunkle Fotografien von schiefen Treppen und einzelnen beleuchteten Fenstern, die nachts in den Straßen von Berlin aufgenommen wurden, speziell und allgemein, individuell und universal. Vong Phaophanits unheimlicher Turm aus Regalen, der mit langsam >schmelzenden< und herabtropfenden Klumpen Gummi beladen ist, ist eine Weiterentwicklung einer Installation, die er zum ersten Mal in Berlin entwickelte. Richard Hamiltons jüngste Gemälde sind das neuste Ergebnis einer Wiederbeschäf-tigung mit >Innenräumen<, einem Thema, das in die 70er Jahre zurück reicht, als er in Berlin lebte. Whitereads Abgüsse von Hohlräumen hinter und unter einem Bücherregal, einem Tisch und einem Boden erzeugen ein gespenstisches Echo von Räumen, während Wentworths Sammlung gefundener Teller einer spielerischen Aussage über Gedächtnis und Geschichte gleicht. Gespalten, auseinandergeschnitten und zerlegt, enthüllen Richard Wilsons neue Möbel-Skulpturen, was normalerweise versteckt bleibt. >Star City<, der neuste Film von Jane und Louise Wilson, setzt deren Auseinandersetzung mit Orten der Macht fort: hier werden wir ins Innere eines russischen Weltraum-Trainingszentrums in der Nähe von Moskau geführt. (Andrea Schlieker)
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem British Council und dem DAAD.
Der Ausstellungskatalog wurde durch die Henry Moore Foundation und mit zusätzlicher Unterstützung durch den British Council und den DAAD ermöglicht.
Eröffnung: 23.06.01, 19.00 Uhr
Begrüßung
Barbara Steiner, Direktorin GfZK Leipzig
Tony Andrews, Direktor The British Council Germany
Ulrich Podewils, Direktor Berliner Künstlerprogramm -
Büro Berlin des DAADEinführung
Andrea Schlieker, Kuratorin der Ausstellung
Termine
21.06.01, 19.00 Uhr
Talk in der Galerie: Gerd Harry Lybke, Galerist [Berlin/Leipzig], im
Gespräch mit Barbara Steiner
Kanal 11 - live-Übertragung unter www.superchannel.org23.06.01, 19.00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung >Double Vision<27.06.01, 19.00 Uhr
Buch des Monats: Tim Staffels >Heimweh< / Jan Winkelmann28.06.01, 19.00 Uhr
Reframed: >Karl von Piloty. Thusnelda im Triumphzug des Germanicus (Eine
Betrachtung aus nationalökonomischer Sicht)< / Barbara SteinerSommerkino Leipzig:
In den Monaten Juli und August wird jeweils donnerstags bei Einbruch der
Dunkelheit auf der Terrasse des Cafes ein Überraschungsfilm gezeigt.23.08.01, 19.00 Uhr
Talk in der Galerie25.08.01, 19.00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung >Palomino<vom 26.08.01 bis 04.11.01
>Palomino<
Eine Ausstellung zum Thema Wahrnehmung mit halluzinations-generierenden
Werken von Marcel Duchamp, Olafur Eliasson, Carsten Höller, Ritchie
Riediger, Bridget Riley, Victor Vasarely und anderen
Neue Öffnungszeiten der Galerie:
Mi-Sa 14-20 Uhr/So 12-20 Uhr
Führungen So 15 Uhr und nach Vereinbarung
Donnerstag, 21. Juni 2001, 19.00 Uhr
>Talk in der Galerie<
mit Live-Übertragung im Internet unter www.superchannel.orgDer Leipziger und Berliner Galerist Gerd Harry Lybke im Gespräch mit Barbara Steiner.
Gerd Harry Lybke gründete seine erste Galerie "Eigen+Art" 1983 in Leipzig, 1992 folgte dann die Eröffnung der zweiten Galerie in Berlin. Nach "Gast-spielen" der Galerie "Eigen+Art" 1990 in Tokyo, 1991 in Paris, 1993 in New York und 1994 in London, konzentrierte er sich wieder ausschließlich auf seine Gale-rien in Berlin und Leipzig.
Gerd Harry Lybke, von seinen Freunden Judy genannt, zählte zu den ersten privaten Galeristen in der DDR und gehört heute zu den führenden Galeristen nicht nur in den neuen Bundesländern, sondern auch deutschland-weit und inter-national. Dies drückt sich auch in der Wahl der KünstlerIn-nen aus, mit denen er arbeitet: Die Leipziger Künstler Uwe Kowski, Maix Mayer, Neo Rauch und Jörg Herold gehören genauso dazu wie die in Halle gebürtigen Brüder Nicolai, die Amerikanerin Christine Hill, der Ungar Akos Birkas, der Schweizer Remy Markowitsch, die Britin Christine Borland, der Franzose Fabryce Hybert u.a.
Gerd Harry Lybke wird über seine Erfahrungen als Galerist, unter besonderer Berücksichtigung der Situation in Berlin und Leipzig berichten. Auch seine (zeitweilige) Rolle und Funktion als "Vorzeige-Ossi" im internationalen Kunstbetrieb soll dabei zur Sprache kommen.
English Version
24 June - 12 August 2001
>Double Vision<
Opening: 23 June, 7 p.m.Victor Burgin, Mat Collishaw, Tacita Dean, Willie Doherty, Douglas
Gordon, Richard Hamilton, Damien Hirst, Steve McQueen, Vong Phaophanit,
Richard Wentworth, Rachel Whiteread, Stephen Willats, Jane und Louise
Wilson, Richard WilsonCurated by Andrea Schlieker, London
For the past decade, the Young British Art [YBA] has been the focus of
international acclaim. Celebrated world-wide and constantly reinventing
itself, it shows no signs of running out of steam. Yet >Double Vision<
goes beyond the by now familiar YBA-formula: the fourteen artists
selected here present a wider, cross-generational section of Britain's
artistic landscape, and all of them have one thing in common: they all
spent time living and working in Germany, mainly in Berlin, as guests of
the DAAD Künstlerprogramm. Their stay there - whether just for a few
month or for a whole year - always created a fruitful dialogue between
the artist and the adopted city, unleashing new inspirational energies
and equipping them with an invaluable, >binary< vision, thereby often
leaving an indelible mark on their work.The selection includes works that relate directly (Dean, Doherty,
Willats) or obliquely (Burgin, Collishaw) to German locations and
events, yet immediately transcend this starting point towards an
universal experience. Moreover, a large part of the show consists of
works that betray these links in a less obvious way, being testimony to
ideas and inspirations first developed or consolidated whilst living
abroad. Many of the artists will be showing new or recent work that has
not been widely exposed.Damien Hirst's ongoing essay on vanity and death here takes the form of
a large wall-cabinet, >Stripteaser<, containing skeletons and surgical
instruments; it will be juxtaposed with a sound piece by Douglas
Gordon, >What You Want Me to Say<, in which the artist's murmured
declarations of love are emitted from 12 loudspeakers on the floor.
Known for his austere photo-text pieces, Victor Burgin will be
represented by a sumptuous new film that takes its cue from a fateful
encounter between Friedrich Nietzsche and Lou Andreas Salome in Leipzig
(though we never see this place in the film); Tacita Dean is showing her
new film >Fernsehturm<, a mesmerising birds eye view of sky and
cityscape, shot from Berlin's television tower. Based on footage filmed
at the Berlin Zoo, Mat Collishaw's intricate new video installation is
placed inside a tent. Steve McQueen will show his >Five Easy Pieces<, a
compelling exercise in sculptural cinematography. Stephen Willats will
show seminal work from the 70s next to work made in the 90s; focussing
on specific individuals living in Berlin towerblocks, both photo-series
are exploring notions of identity under socially deprived circumstances.
Like the work of Willats, Willie Doherty's dark photographs of windswept
staircases and occasionally lit windows taken at night in the streets of
Berlin, are both specific and general, individual and universal. Vong
Phaophanit's eerie tower of shelves laden with slowly >melting< and
dripping lumps of rubber will be an extension of an installation first
developed whilst living in Berlin. Hamilton's new paintings of interiors
are the most recent result of a preoccupation with a theme that goes
back to the time he lived in Berlin in the 70s. Whiteread's casts of the
negative space behind or underneath a bookshelf, tables and a floor will
make a ghostly echo of a room, whilst Wentworth's large circle of
assorted found plates is a more playful statement about memory and
history. Spliced, cut and dissected, Richard Wilson's new furniture
sculptures will reveal what is normally hidden. Jane and Louise Wilson's
latest film >Star City< continues their exploration of places of power:
here we are taken inside at a Russian space training centre near Moscow.
[Andrea Schlieker]An exhibition in co-operation with The British Council and the DAAD.
The exhibition catalogue has been generously funded by the Henry Moore
Foundation, with additional support from The British Council and the
DAAD.23.06.01, 7 p.m. Opening / >Double Vision<
welcoming speech:
Barbara Steiner, Director GfZK Leipzig
Tony Andrews, Director The British Council Germany
Ulrich Podewils, Director Berliner Künstlerprogramm DAAD office Berlinintroduction: Andrea Schlieker, curator of the exhibition