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Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig

Karl-Tauchnitz-Str. 11
04107 Leipzig
Tel. 0341 - 14 08 10; Fax 0341 - 140 81 11
e-mail: office@gfzk.de
Di - So 12 - 19 Uhr
Führungen So 15 Uhr und nach Vereinbarung
http://www.gfzk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

15.10. - 03.12.2000

Michael Morgner

FIGUR + METAPHER

Michael Morgner used to be one of the most influential members of the "Clara Mosch", a group of artist in the formerly GDR. The association was well known for its experimental and contradictory character since the early 70s. His authentic and independent oeuvre is focusing on human grief. In the nineties Morgner has found a new media and means of expression in sculpture. Some of his plastic works will be on display besides his graphic opus.

An all comprehensive register of his oeuvre will be published, with texts by Dr. Beloubek, Henry Meyric Hughes and Prof. Dr. Reinhold Heller.

 

"Es erfordert einigen Mut, sich solchen Grunderfahrungen, auch den Schmerzhaften zu stellen. Hier liegen die Schwierigkeiten, die Morgners Bilder bereiten, weniger in ihrer Form. Wer diesen Mut aufbringt, wird Bildwerken größter Eindringlichkeit begegnen." (Klaus Hartwig in: morgner, Hugieia Art Gallery, Riksingen) "Die Mentalität von Erklärungen ist diesen Bildern abhanden gekommen. Keine Ausführlichkeit. Keine bildnerische Geschwätzigkeit. Mit angestrengter und anstrengender Rigorosität werden immer wieder die gleichen Chiffren deklamiert. (Das Serielle als Form der Eindringlichkeit!) Morgner illustriert nicht, sondern zeigt. Ganz im klassischen Sinne sind es Bildbotschaften. Die Botschaft lautet: Ecce Homo ­ Sieh, welch ein Mensch!" (Gunar Barthel in: Michael Morgner, (Kat.), Dresdner Bank AG, 1990) "Michael Morgner hat mit seinem Angst- und Schmerzfiguren der Kunst in der DDR Dimensionen entdeckt, die zuvor zwanghaft tabuisiert wurden, auch weil seine Botschaft das Problem der Erlösung aufwarf. ,Ich habe', sagt er, ,immer die seelischen Verletzungen der Menschen als das eigentlich Schändliche empfunden und darzustellen versucht.' Und in diesem Anspruch ist er sich gleichgeblieben" (Matthias Flügge in: Jahresringe. Kunstraum DDR. Eine Sammlung 1945-1989, Verlag der Kunst, Dresden 1999, S. 108) "Près du Golgotha" ist ein Zyklus von zehn Radierungen, den Michael Morgner 1980 vollendet hat. "Schreitender Mann" heißt das Eingangsbild. Man sieht eine im Profil von breiten Konturen umrissene Gestalt, die mit hochgereckten Armen nach links aus dem Bild geht. Die Figur bildet das Kraftfeld eines muskulösen Körpers. Es gipfelt in den Händen, die über dem Kopf verschlungen sind. Dabei fehlt die Illusionierung durch schattenbildende Schraffuren. Jedes technische Raffinement ist von dieser harten, tief in das Papier geprägten Körperlineatur abgefallen. Der scharfe Umriß kündet von der Härte grundsätzlicher Entschlossenheit. So kann der aufgerichtete Leib von emblematischer, überindividueller Reduziertheit für die unterschiedlichsten inneren Konstellation stehen: Er macht das Aufbegehren eines Geschundenen ebenso möglich wie den Aufbruch in eine neue Welt." (Michael Freitag in: Près du Golgotha. Morgner, Diözesan-Museum, Trier; Marmelsteiner Kabinett Würzburg (Hg), ohne Jahresangabe, S: 15) Es erscheint ein ausführliches Werkverzeichnis von Gabriele Juppe mit Texten von Anita Beloubek-Hammer, Reinhold Heller, Henry Meyric Hughes und Klaus Werner. Der Katalog wird vom Verlag Faber & Faber, Leipzig herausgegeben.

 

 

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