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Kunstverein Harburger Bahnhof von 1999 e.V.
Hannoversche Straße 85
21079 Hamburg
Tel. 040 - 76 75 38 96
Mi - So 14.00 - 18.00 Uhr
www.kunstvereinharburgerbahnhof.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
02.06. - 09.08. 2007
Reihe:Ordnung sagt Liebe
Honey-Suckle Company
in Zusammenarbeit mit Konrad SprengerRevue # 2
Wer über Liebe spricht, erzählt fast immer Geschichten. Unsere medialisierte Umwelt ist so voll davon, dass, wer von ihr sprechen will, es schwer hat. Wer kann hier überhaupt von den eigenen empfundenen Sehnsüchten, Gefühlen und Erinnerungen sprechen, ohne sie in ein Verhältnis zu diesen allgegenwärtigen und unglaublich starken, schon bestehenden Bildern der "Liebe" zu setzen? Zumal Liebe als ein entgrenzendes Gegenmodell zu den Beschränkungen, Anforderungen, Funktionalisierungen und Ökonomisierungen der menschlichen Alltags- und Arbeitswelt aufgefasst wird. Es schmerzt oft, nicht entsprechend exklusive Bilder für dieses exklusivste Gefühl zu haben.
"Wer sich nach Licht sehnt, ist nicht lichtlos. Denn die Sehnsucht ist schon Licht!" schrieb die deutsche Dichterin Bettina von Arnim. Die Ausstellung der Honey-Suckle Company wird der Immaterialität der subjektiven Empfindungen des Betrachtenden einen entsprechenden Raum geben. Die HSC versucht, aus ihrer Gemeinschaft heraus, die Liebe in etwas Schwelgerisches und Uneinnehmbares zurückzuformulieren. Und doch - die Bilder stehen dort, ohne präsent zu sein - so wird trotz aller Subtraktion dieser Raum zu einem Raum der Unmöglichkeit und diese ästhetische Erfahrung reflexiv thematisch.
Honey-Suckle ist eine Blütenessenz aus der Bachblütentherapie und bewirkt, die Vergangenheit mit Blick für die Zukunft zu verarbeiten, um somit in der Gegenwart eine neue Situation zu schaffen. Die Honey-Suckle Company sind seit 1995 die Berliner Künstler Petr.S.Kisur, Nico Ihlein, Zille Homma Hamid, Ninja Pleasure, Simone Gilges und Friedrich M. Loch. Seit 1999 arbeiten sie mit dem Musiker Konrad Sprenger zusammen.
"HSC schlagen einen Wechsel vor, das Beschreiten einer neuen Dimension. Sie schlagen vor, Auflösung als Chance und Herausforderung zu betrachten, Zustände zu überschreiten und damit näher in die Gemeinschaft zu rücken und sich in ihr aufzulösen." Elke aus dem MooreAusstellungen und Projekte der Honey-Suckle Company (Auswahl):
2006: Non est hic, Kunsthalle Basel +++ Eau d'ohn End, Galerie Giti Nourbakhsch, Berlin
2005: Ohn End - Rauminstallation und Buch "Eaude", Cubitt Gallery, London 2003
2003: Eswerde - Rauminstallation, Künstlerhaus Stuttgart +++ Hurdy Gurdy Raum, Neue Dokumente, Berlin
2001: Projekt Odessau, Allergieraum in den Kunstwerken Berlin (Artists in residence)
2000: Neuband - Rauminstallation, Sonarfestival, Barcelona
1998: HSC 3D, 1.Berlin Biennale, Kunstwerke Berlinüber Reihe:Ordnung im Kunstverein Harburger Bahnhof:
In sieben Ausstellungen unter den TitelnArbeit, Liebe, Macht, Sex, Geld, Freizeit, Zukunft
möchte Reihe:Ordnung - eng orientiert an seiner Verortung in einem Bahnhofsgebäude - bestehende Systeme in ihrem Paradox aus Stillstand und Bewegung, aus Aussagekraft und Durchlässigkeit aufgreifen. Das Ausstellungsprogramm ist als eine über die Jahre 2007 und 2008 verlaufende Reihe konzipiert. Jedes der sieben Ausstellungsprojekte wird aus der formellen und inhaltlichen Kontinuität der gesetzten Reihe:Ordnung heraus erfahrbar sein.
Veranstaltungen:
Mittwoch, 7. Juni, um 20 Uhr
Gefühle in Zeiten des Kapitalismus
Ein Vortrag von und Gespräch mit Eva Illouz
Eva Illouz geht von der These aus, dass die Kultur des Kapitalismus eine intensive emotionale Kultur ausgebildet hat: am Arbeitsplatz, in der Familie und in jeder Form von sozialen Beziehungen. Während ökonomische Beziehungen immer mehr und immer weitgehender durch Gefühle bestimmt werden, gilt für das Reich der Gefühle das Umgekehrte: Sie werden ihrerseits durch eine Ökonomisierung geprägt, die von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Trennung das Gefühlsleben reguliert.
Eva Illouz ist Professorin an der Hebräischen Universität Jerusalem und Autorin der Bücher "Der Konsum der Romantik" (Campus 2003) und "Gefühle in Zeiten des Kapitalismus" (Suhrkamp 2004).
Ein Vortrag in englischer Sprache, mit deutscher Übersetzung.Mittwoch, 20. Juni, um 20 Uhr
Ich liebe das Monster liebt mich
Ein Vortrag von Stefan Pente, über die Kreation von Monstern und deren konstituierender Wirkung auf die 'Gesellschaft der Mitgliedschaft', über die Liebe zur Jagd, zum Töten, zum Siegen, zum Hassen, zur Norm, zum Staat usw. Er wird anhand von Filmbeispielen aus Verfilmungen von Mary Shelley's "Frankenstein" das Monster und seine Positionierung als das Andere - sowie die unterschiedlichen Beschreibungen und Vorschläge zur Äußerung von Liebe aufzeigen. Was wäre, wenn das Monster die Anerkennung der Mehrheitsgesellschaft nicht so sehr herbeisehnen würde und sich in seiner Orientierungslosigkeit woandershin wenden könnte?
Stefan Pente ist Künstler und lebt in Berlin.Samstag, 28. Juli 2007, um 20:30 Uhr
Carsten Klook: Der disparate Eigenbratling
Holger Steen: Edvin Adler und die fünf Epiphanien
Der Autor Carsten Klook wird die Fabel "Manchmal kann ich alles sein" (von seiner CD "talk Slalom") sowie frühe Sex-Lyrik und Prosa-Ausschnitte u.a. aus seinem neuen Buch "TV-Lounge - In-und Auslandsverbindungen" zum Besten geben.
Edvin Adler - Abenteurer, Bonvivant und Poet; Hafenarbeiter, Holzfäller, Monteur, Handlungsreisender, Kraftfahrer, Spieler, Faulenzer, Kranker, Moderator, Maler, Sternenwanderer, Bademeister und leidenschaftlicher Komponist kleiner klarer Melodien - wird an die Geschichte "Edvin Adler und die Zuversicht" (2005, Hinterconti Hamburg) anknüpfen und zudem sein "musikalisches Notizbuch" öffnen - sodass sodann allen alles "offenbar" wird.
Parallel zur Ausstellung erscheinen erstmals exklusive Künstler-Editionen für unsere Mitglieder.
Wir danken dem Hauptsponsor der Ausstellung:
IBA Kunst-und Kultursommer 2007
www.iba-hamburg.de
IBA_Hamburg Internationale Bauausstellung
Wir danken unseren Sponsoren:
Bauwelt Delmes Heitmann, Hamburg
Herr von Eden, Hamburg-Berlin-Paris
Pressegespräch: Donnerstag, 31. Mai 2007, um 11 Uhr
Eröffnung: Freitag, 1. Juni 2007, um 19 Uhr
Öffentliches Künstlergespräch: Samstag, 2. Juni, um 16 Uhr
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