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Haus Lange und Haus EstersWilhelmshofallee 91 - 97
47 800 Krefeld
Di - So 11- 17 Uhr
Die Museen Haus Lange und Haus Esters sind nur während der Ausstellungszeiten geöffnet.
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
24.10. 2004 - 23.01.2005 Museum Haus Lange
Richard Allen Morris
Retrospektive 1958 - 2004
"Ein Maler für Maler" wird der in San Diego lebende Künstler Richard Allen Morris (geb. 1933 in Chula Vista, Kalifornien) genannt. Die umfangreiche, erste internationale Ausstellung setzt mit dem gegenständlichen Frühwerk ab 1958 an und reicht bis zu den neuesten Arbeiten von 2004. Nach einer höchst eigenwilligen Interpretation der Pop Art in den sechziger Jahren wendet sich Morris zu Anfang der siebziger Jahre der abstrakten Malerei zu, und entwickelt hier eine geradezu unbegrenzte Experimentierfreude. Er dekonstruiert quasi das gesamte Formenspektrum der Abstraktion, angefangen von der klassischen Moderne. Sein ureigener Humor trägt dazu bei, auch die unausgesprochenen Verdikte der Malerei mit Verve anzugehen. Es werden ca. 150, meist kleinformatige Werke vorgestellt.
Eröffnung der Ausstellung am 24. 10. 2004, 11.30 Uhr
Einführung: Dr. Martin Hentschel, Direktor Krefelder Kunstmusen
24.10. 2004 - 23.01. 2005 Museum Haus Esters
Corinne Wasmuht
Corinne Wasmuht (geb. 1964 in Argentinien) hat seit ihrem Studium bei Alfonso Hüppi an der Kunstakademie Düsseldorf eine eigenwillige malerische Position entwickelt. Ihre großformatigen Bilder sind gleichermaßen von Ordnung und Chaos geprägt. Ihnen liegt eine Sammlung von Bildern aus Alltag, Wissenschaft und Kunst zugrunde, die die Künstlerin collageartig ineinander verschachtelt und in ornamentale, farbenprächtige Strukturen überführt. An Mikrokosmen und traumartige, artifizielle Welten erinnernd, entstehen die Gemälde in einem langsamen, viele lasierende Schichten übereinander legenden Malprozess. In Krefeld wird Wasmuht eine Auswahl von Bildern der letzten Jahre neben jüngst entstandenen zeigen und eine Wandmalerei für Haus Esters konzipieren.
Eröffnung der Ausstellung am 24. Oktober 2004 um 11.30 Uhr
Es spricht: Dr. Beate Ermacora, stellvertretende Direktorin der Krefelder Kunstmuseen
Haus Lange und Haus Esters
Es gibt in Europa vier herausragende Beispiele für das frühe Werk des Bauhausarchitekten Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969): Der wiedererrichtete Barcelona-Pavillion, die Villa Tugendhat in Brünn, der Wohnblock der Weißenhofsiedlung in Stuttgart und die Häuser Lange und Esters. Die Krefelder Villen wurden zwischen 1928 und 1930 für zwei Textilindustrielle errichtet, die zugleich Sammler moderner Kunst waren. Die Bauten markieren eine wichtige Schnittstelle in der Entwicklung des Architekten. In ihnen verbindet sich ein tiefer Respekt vor der Tektonik und den Materialien traditioneller Baukunst mit einer Öffnung, die zu einer Revolutionierung der Vorstellung vom gebauten Raum führen sollte. Aspekte klassischer Villen begegnen Elementen moderner Industriearchitektur. Harmonisch gegliederte Raumfolgen und sorgfältig inszenierte Übergänge von innen nach außen schaffen einen organischen Zusammenhang, in dem die Vision eines Neuen Bauens auf sehr direkte und doch unaufdringliche Weise erlebbar wird. Die benachbarten, miteinander eng verwandten, aber auch merklich unterschiedlichen Häuser Lange und Esters bilden so ein einmaliges Architekturensemble der Klassischen Moderne.
Kunst der Gegenwart
Diese beiden Inkunabeln der Architektur des 20. Jahrhunderts sind seit langem für die Öffentlichkeit zugänglich, da sie seit 1955 bzw. 1981 von den Krefelder Kunstmuseen als Ausstellungsinstitute für internationale zeitgenössische Kunst genutzt werden. Der prägnante Charakter der Räume von Mies van der Rohe und die besondere Atmosphäre der ehemaligen Wohnhäuser hat Künstler immer wieder zu speziellen Projekten angeregt. Zahlreiche der bis heute weit über 200 Ausstellungen sind so aus der unmittelbaren Auseinandersetzung mit diesem Ort entstanden. Viele bedeutende Künstler hatten hier ihre erste Museumsausstellung überhaupt. Aus den frühen 60er Jahren sind z. B. Yves Klein, Robert Rauschenberg, Cy Twombly oder Marcel Duchamp zu nennen. Ab 1969 folgten dann u. a. Ausstellungen von Joseph Beuys, Christo, Sol Le Witt und Gerhard Richter. Mit der Eröffnung des Museums Haus Esters 1981 werden im Zusammenspiel der unterschiedlichen Räume die Möglichkeiten für Einzel- und Gruppenausstellungen wesentlich erweitert. Aus der Zeit seitdem sind etwa Ausstellungen von Carl Andre, Lothar Baumgarten, Richard Deacon, Lucio Fontana, Jannis Kounnellis, Reinhard Mucha, Bruce Naumann, Thomas Schütte, Richard Serra oder Rosemarie Trockel hervorzuheben.