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Haus am Waldsee
Argentinische Allee 30
14163 Berlin
Tel. 030 - 8091-2234; Fax 030 - 802 20 28
täglich 10 - 18 Uhr
info@hausamwaldsee.de
über das Haus am Waldsee
www.hausamwaldsee.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
22.06. - 03.08.2008
Peter Ablinger - Hören hören
und Bilder von Daniel Biesold
Die Ausstellung "Hören hören" stellt den österreichischen Komponisten und Klangkünstler Peter Ablinger erstmals im Kunstkontext vor und gibt Einblick in sein Gesamtschaffen zwischen 1992 und 2008. Seine Arbeiten werden in der Ausstellung von einzelnen Gemälden des in Berlin lebenden Leipziger Künstlers Daniel Biesold ergänzt. Das Werk des 1959 geborenen Ablinger thematisiert das Verhältnis von Klangereignis und dessen Abbildung zwischen Mimesis und Rauschen. Raumsituationen verweisen auf das Hören im Sinne von akustischer Fotografie. Die Besucher treffen auf sprechende Klaviere, das Rauschen eines künstlichen Wasserfalls, auf E-Dur gestimmte Schneckenhäuser sowie die (un-)scharfen Unterschiede zwischen Natur- und Zivilisationsgeräuschen.
Im Außenbereich des Hauses werden Hörstücke aus dem Zyklus "WEISS/WEISSLICH" zu erleben sein, die seit Mitte der 90er Jahre entstehen. Über Kopfhörer, die mit aufmontierten Mikrophonen versehen sind, wird der Besucher Geräusche der Umwelt neu wahrnehmen. Er wird an einer Schilfpflanzung den harschen Ton der Pflanze im Gegensatz zum weichen Rauschen der Bäume hören oder auf einer offenen Terrasse wie in einem Konzertsaal Platz nehmen und dem üblicherweise überhörten Alltag lauschen: Straßenverkehr, Vögel, Sprache, Baugeräte. Aneinandergereiht entstehen "Klangphotographien", wobei sehr schnell deutlich wird, dass der Ausschnitt eines Naturklanges schwerer zuzuordnen ist als ein visueller Ausschnitt auf einer Fotografie. Das Hörbewusstsein ist meist nicht ausreichend geschult, um diese Eindrücke erkennend wahrzunehmen.
Im Inneren des Hauses am Waldsee werden die Motive Rauschen, Raumwahrnehmung und Sprache wieder aufgegriffen und weiter verdichtet. So lässt etwa in "A letter from Schoenberg" ein computergesteuertes Klavier auf spektakuläre Weise die Stimme Arnold Schönbergs auferstehen. Auch im Obergeschoss des Hauses wird der Besucher aktiv in die Hörinstallationen einbezogen. Der Rundgang wird zum erkennenden Erlebnis einer Hörwelt, die üblicherweise überhört wird.
Das Werk des Komponisten trifft in der Ausstellung auf die weißen Bilder von Daniel Biesold. 1964 in Leipzig geboren, hat Biesold an den Akademien in Hamburg und Frankfurt/Main studiert. Wie Ablinger ist Biesold ein glühender Verehrer der minimalistischen Malerin Agnes Martin (1912 - 2004). Beide nennen die große Amerikanerin als entscheidende Referenz für ihr Werk. Die Begegnung des visuellen Komponisten und des akustischen Malers wird in der Ausstellung zum Experiment.
Kurzbiografien
Peter Ablinger
Peter Ablinger, geboren 1959 in Schwanenstadt in Oberösterreich, studierte - nach einem Grafikstudium - Komposition bei Gösta Neuwirth in Graz und Roman Haubenstock-Ramati in Wien. Ablinger ist durch zahlreiche Auftragswerke bekannt geworden, darunter für den steirischen herbst, Graz, die Carnegie Hall, New York, sowie Auftritte im ZKM in Karlsruhe, bei der Biennale in Venedig oder dem Konzerthaus Wien.
Ablinger lebt seit 1982 in Berlin und ist Gründer des Berliner Ensemble Zwischentöne. Seine Kompositionen werden regelmäßig auf internationalen Festivals und im Rundfunk wiedergegeben. 2009 werden seine Arbeiten in einer ihm gewidmeten Konzertreihe in New York erklingen. Darüber hinaus präsentiert er gleich zwei seiner groß dimensionierten "Operas", die City Opera Buenos Aires in Argentinien und die Landschaftoper Ulrichsberg in Österreich.
Weitere Informationen zum Künstler unter http://ablinger.mur.atDaniel Biesold
Daniel Biesold wurde 1964 in Leipzig geboren. Er studierte bei Bernd Koberling und Franz- Erhard Walter an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und an der Städel-Schule in Frankfurt am Main bei Thomas Bayerle. Seine Arbeiten waren in den letzten Jahren in internationalen Gruppen- und Einzelpräsentationen u.a. in Frankreich, Israel und in der Schweiz zu sehen. Biesold lebt und arbeitet in Berlin.
Haus am Waldsee erhält neue Fassade
PresseinformationNach 86 Jahren wird im Sommer 2008 erstmalig die Fassade des Hauses am Waldsee saniert. Als Architekt konnte Walther Grunwald verpflichtet werden, der zuvor für die Sanierung der Anna Amalia Bibliothek in Weimar verantwortlich zeichnete. Die Fassadensanierung des Hauses am Waldsee wird durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin ermöglicht. Nach den Plänen des Architekten Max Werner, der das Haus 1922 entworfen hat, wird dabei wieder sandsteinfarben durchgefärbter Putz verwendet. Der Ausstellungsbetrieb wird im August und September auf den Park konzentriert.
Das Team des Hauses am Waldsee eröffnet während der Umbauzeit in der Tucholskystraße 35 einen Informationsraum. Besucher können von dort aus das Haus am Waldsee vom S-Bahnhof Oranienburger Straße über den S-Bahnhof Mexikoplatz direkt erreichen.
Unter dem Motto "Skulpturen im Park" zeigt das Haus bis Ende September plastische Arbeiten von Peter Ablinger, Simon Faithfull, Gregor Hildebrandt, Olav Christopher Jenssen und Francis Zeischegg. Der Loftcube von Werner Aisslinger bleibt weiter begehbar. Nicht zuletzt ist das Publikum eingeladen, im Café im Park einige Stunden zwischen Natur und Kunst zu verbringen.
Der vom Haus am Waldsee angebotene Audioguide zur Architektur der Moderne in Zehlendorf führt per Fahrrad in 90 Minuten zu den wichtigsten Bauten herausragender Architekten wie Mies van der Rohe, Hermann Muthesius oder Walter Gropius zwischen Schlachtensee und Waldsee.
Weitere Informationen unter www.hausamwaldsee.de <http://www.hausamwaldsee.de>
Zur Baugeschichte des Hauses am Waldsees
Nach dem Ersten Weltkrieg entstand in Zehlendorf-Süd eines der schönsten Villenviertel Deutschlands. Architekten wie Hermann Muthesius, Mies van der Rohe, Walter Gropius oder Korn & Weizmann bauten in nächster Nachbarschaft im privaten Auftrag. Auf einem ungewöhnlich großen Seegrundstück am Waldsee entstand 1922 durch Max Werner eine geräumige Villa. Auftraggeber war der jüdische Regenmantelfabrikant Hermann Knobloch, der seiner Familie ein großzügiges Domizil an der Sonne schuf. Unter dem Druck der Weltwirtschaftskrise musste er aber bereits 1926 verkaufen. Achtmal wechselte die Villa bis 1945 ihren Besitzer, danach waren hier die ersten Ausstellungen mit internationaler Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg in Berlin zu sehen. Seit 1945 wird dieser Ort der Kunst Haus am Waldsee genannt.
Heute konzentriert sich das Programm des Hauses auf internationale Künstler, die in Berlin leben und arbeiten, und auf das innovative Potential dieser Stadt im Bereich Architektur, Design und Musik.
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